Nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit den Naturbeständen des Ahrtals und nach zahlreichen Aufenthalten in der Ahrregion, Fachdiskussionen und Mitarbeit in Arbeitskreisen nach der Flut zeigt Büchs in seinem Rückblick Beispiele auf, wie mit der Ahr als Fluss, ihren kleinen und größeren Zuflüssen sowie mit der Landschaft des Einzugsgebietes der Ahr insgesamt umgegangen wird.
Er analysiert, wie sich die Akzeptanz der natürlichen Dynamik der Ahr und ihrer Zuflüsse entwickelt hat und welchen Stellenwert bei allen Planungen und Handlungen der vorbeugende Hochwasserschutz genießt, ganz unabhängig von gesetzlichen Vorgaben und angegebener Effizienz bestimmter Maßnahmen? Was lief und läuft gut, was weniger gut? Wurde vorbeugender Hochwasserschutz als Primat allen Handelns verinnerlicht, ebenso wie die Akzeptanz des Flusses als natürlicher Organismus? Ist die Ahrregion tatsächlich eine „Modellregion“ bezüglich ihres Umgangs mit den Folgen einer solchen Flut?
"Im Hinblick auf den vorbeugenden Hochwasserschutz hat das Ahrtal im dritten Jahr nach der Flut große Fortschritte gemacht", lautet Büchs' Fazit. "Maßgeblich darunter die ersten Überlegungen zu Hochwasserrückhaltebecken, die – sofern zum größten Teil realisiert – eine Grundsicherung schaffen würden, im Ahrtal zu leben."
Die Realisierung sei aber nur sehr langfristig möglich. Forderungen, die Planungs-/Umsetzungsphasen abzukürzen, gefährdeten dabei eher die Realisierung solcher Projekte. "Das Risiko, dass in der Zeit bis zur Inbetriebnahme der ersten Hochwasserrückhaltebecken erneut eine Flut wie 2021 auftritt, kann für das Ahrtal leider nicht ausgeschlossen werden."
Wolfgang Büchs: Wie sieht es aus an der Ahr drei Jahre nach der Flut vom 14./15. Juli 2021? Aspekte einer Bestandsaufnahme - Beobachtungen und Anmerkungen (pdf)
Prof. Dr. Wolfgang Büchs im Uni-Podcast
Als langjähriger Experte für das Ahrtal war Prof. Dr. Wolfgang Büchs zweimal zu Gast in der Podcastreihe #ausderWissenschaft der Universität Hildesheim (seit Januar 2024 läuft die Reihe unter dem Titel "UHiversum Talks").
Im August 2021, kurz nach der Flut, sprach Büchs über geographische Bedingungen und menschliche Faktoren, die die Katastrophe begünstigt hatten:
Im März 2023 zog er ein erstes Zwischenfazit zum Umgang mit den Flutfolgen und der Frage, ob die Region künftigen Hochwasserständen besser trotzen kann: