Bereits im Dezember 2021 hatte Dominik Schüßler, Doktorand am Institut für Biologie und Chemie der Universität Hildesheim, über seine Erlebnisse als Lemurenforscher auf Madagaskar berichtet. Bei seiner ersten Reise nach Madagaskar im Jahr 2017 hatten Schüßer und sein Team die Hypothese aufgestellt, in einem Gebiet im Nordosten der Insel sei womöglich eine neue, noch unbekannte Art von Mausmaki (einer Primatengattung aus der Gruppe der Lemuren) anzutreffen.
Diese Vermutung beruhte auf dem Vorhandensein vieler großer Flüsse, die als Barrieren in der Artentstehung eine entscheidende Rolle zu spielen scheinen. Und sie bestätigte sich: Im Jahr 2020 konnten die Wissenschaftler*innen eine neue Art, Jonah's Mausmaki, beschreiben.
Eine Frage blieb allerdings offen: Wieso kommt diese Art auf zwei Seiten einen großen Flusses vor, der eigentlich als Barriere wirken sollte, aber ein kleinerer Fluss weiter südlich trennt diese Art von einer anderen? Dazu gibt es zwei Hypothesen: Entweder spielen die Flüsse nur eine untergeordnete Rolle und es kommt vor allem auf die Entstehung der Landschaft seit den letzten Eiszeiten an, oder die zwei aufeinandertreffenden Arten stehen in so starker Konkurrenz zueinander, dass sie sich gegenseitig in ihrer Ausbreitung begrenzen.
Um das zu testen, müssen die Forscher*innen in die Quellregion des kleinen Flusses reisen und untersuchen, welche Tiere dort vorkommen.
Wer ihnen virtuell dahin folgen will, kann das in dieser Woche über den Instagram-Kanal der Universität Hildesheim tun: Einfach den Hashtag #liveausdemUrwald abonnieren. (Darunter finden sich auch die Beiträge der letzten Forschungsreise noch einmal zum Nachlesen).