Professoren loben Engagement der Mathe-Lehrerinnnen und Lehrer

Thursday, 02. May 2013 um 08:20 Uhr

„Man vergisst manchmal, was Lehrerinnen und Lehrer alles leisten“, sagt Prof. Dr. Barbara Schmidt-Thieme und dankt den Eltern und Lehrkräften, die Mathematik beibringen und die Kleinen motivieren. Fast 200 Grundschulkinder nahmen an der Mathe-Olympiade in Hildesheim teil. An der Uni Hildesheim werden rund 750 angehende Mathe-Lehrkräfte ausgebildet.

Ob sie später eine Mathe-Vorlesung hören oder Mathematik studieren wollen? Das wissen Keno, Jan-Ole und Robin noch nicht. Erst einmal haben sich die Grundschüler vom Moritzberg auf die Mathe-Olympiade vorbereitet. Am Donnerstag saßen sie noch zusammen, um nach der Schule logische Textaufgaben zu trainieren. „Wir wollten nicht alleine, sondern in der Gruppe lernen. Das macht mehr Spaß gemeinsam“, sagt Jan-Ole und stürmt auf die Bühne des größten Hörsaals an der Universität Hildesheim. 167 Schülerinnen und Schüler aus der Region Hildesheim nahmen in diesem Jahr an der Landesrunde der „Mathe-Olympiade“ an der Universität Hildesheim teil.

„Ich habe gehört, dass ihr euch sehr gut auf diesen Tag vorbereitet habt. Es gibt niemanden, bei dem wir sagen: Das war überhaupt nichts. Alle haben sich bemüht“, sagt Prof. Dr. Martin Sauerwein, Dekan des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaft, Wirtschaft und Informatik, während der Urkundenverleihung mit Bronze-, Silber- und Gold-Medaillen. Er ist beeindruckt von der Begeisterung der Dritt- und Viertklässler, die an diesem Tag in besonderer Weise den Uni-Campus beleben. Sauerwein dankt den Eltern und Lehrkräften, „die Mathematik beibringen und motivieren, so dass ihr den Weg bis in die Endrunde der Mathematik-Olympiade an Grundschulen geschafft habt“.

Katja Löffelsand unterrichtet an der Grundschule Duingen in einer vierten Klasse Mathematik. „Es ist schwierig, neben dem normalen Stoff zwischendurch Knobelaufgaben einzubauen und für Wettbewerbe zu trainieren. Aber es ist wichtig, heute erfahren die Kleinen viel Anerkennung“, sagt die Lehrerin. Sie ist begeistert, „dass die Kinder an der Uni Hildesheim Mathestudenten und Professoren kennenlernen und diese sich viel Zeit nehmen“. Und sie hofft, dass deren Interesse an mathematischen Phänomenen anhält.

„Man vergisst manchmal, was Lehrerinnen und Lehrer alles leisten. Der Mathewettbewerb war für viele mit Extra-Arbeit verbunden“, verdeutlicht Prof. Dr. Barbara Schmidt-Thieme, die mit ihrem Mathe-Team und Lehramtsstudierenden den Wettbewerb organisiert hat. „Die Aufgaben waren nicht einfach, umso erstaunlicher ist, wie viele Kinder gut abschnitten haben. Sie mussten auch Logik- und Textaufgaben sowie erste Bruchrechnungen lösen“, unterstreichen die Mathematik-Doktoranden Heidi Schulz und Stephan Kreuzkam, die noch am gleichen Tag die Ergebnisse auswerteten. An der Universität Hildesheim studieren rund 750 angehende Lehrkräfte das Fach Mathematik. Lehrschwerpunkte liegen in den Bereichen Sprache und Medien, Fordern und Fördern und Mathematik in Geschichte und Gegenwart.

Unter den teilnehmenden Schulen waren Grundschulen aus Lühnde im Norden bis Föhrste im Süden, Elze im Westen bis Borsum im Osten. Die achtjährige Svenja Schneider von der Grundschule Itzum hat einen zweiten Platz unter den Drittklässlern ergattert. „Ich war vorher ziemlich aufgeregt, weil es ein Landeswettbewerb ist“, sagt Svenja und berichtet, wie sie Sach- und Rechenaufgaben auch im Kopf gelöst und Pyramiden gebildet hat.

Andere sind enttäuscht – das gehört zu Wettbewerben, sagt Nadja Langfeldt von der Grundschule Moritzberg. Nicht alle 30 Teilnehmer ihrer Schule konnten eine Urkunde erhalten. „Für die Viertklässler beginnt die Zeit, in der sie sich mit anderen messen, vergleichen wo sie stehen. Das müssen sie lernen, man kann nicht immer gewinnen. Lehrer müssen das auffangen“, sagt die Mathelehrerin und ist stolz auf alle die teilgenommen haben.

Organisiert wurde der Mathe-Wettbewerb vom Institut für Mathematik und Angewandte Informatik. Matheprofessorin Schmidt-Thieme rät Eltern: „Fragen Sie Ihr Kind auch mal: Was habt ihr denn heute in Mathematik gemacht? Das bringt die Schule in den Alltag, macht Schulwissen lebendig.“

Die Preisträger auf einem Blick: 3. Klasse: Janosch Hesse (Schule an der Linde Elze-Mehle); Leonie Marie Güse (Gelbe Schule Moritzberg); Niclas Kaluza (GS Itzum); Jorin Kruppa (Schule an der Linde Elze-Mehle) / 4. Klasse: Yannick Rinne (GS Itzum); Titus Kirsch (GS Itzum); Lena Salomon (GS St.-Martinus); Julia Hertwig (Gelbe Schule Moritzberg)


„Für Viertklässler beginnt die Zeit, in der sie sich mit anderen messen, vergleichen wo sie stehen. Das müssen sie lernen“, sagt eine Mathelehrerin. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim (Themenbild)

„Für Viertklässler beginnt die Zeit, in der sie sich mit anderen messen, vergleichen wo sie stehen. Das müssen sie lernen“, sagt eine Mathelehrerin. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim (Themenbild)