Neue Primatenart im Regenwald Madagaskars entdeckt: „Jonah‘s Mausmaki“

Thursday, 30. July 2020 um 15:39 Uhr

Ein Forschungsteam aus sechs Ländern hat unter der maßgeblichen Mitwirkung von Dominik Schüßler, Doktorand am Institut für Biologie und Chemie der Universität Hildesheim, Lemuren in den Regenwäldern Nordost-Madagaskars untersucht. Mit Hilfe moderner genetischer Methoden und der Vermessung der Körpermaße wurde eine bisher unbekannte Art von Mausmakis entdeckt. Die neue Art, der „Jonah‘s Mausmaki“ (Microcebus jonahi), ist mit einer Länge von der Nasen- bis zur Schwanzspitze von rund 26 cm und einem Körpergewicht von etwa 60 g ein echtes Fliegengewicht. Diese kleinen nachaktiven Primaten leben in einer begrenzten Region in den Tieflandregenwäldern Nordost-Madagaskars und ernähren sich von Insekten und Früchten. Obwohl Microcebus jonahi gerade erst wissenschaftlich beschrieben wurde, ist die Art bereits vom Aussterben bedroht.

Ein Forschungsteam aus sechs Ländern hat unter der maßgeblichen Mitwirkung von Dominik Schüßler, Doktorand der Universität Hildesheim, und Apl. Prof. Dr. Ute Radespiel von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Lemuren in den Regenwäldern Nordost-Madagaskars untersucht. Mit Hilfe moderner genetischer Methoden und der Vermessung der Körpermaße wurde eine bisher unbekannte Art von Mausmakis entdeckt.

Die neue Art, der „Jonah‘s Mausmaki“ (Microcebus jonahi), ist mit einer Länge von der Nasen- bis zur Schwanzspitze von rund 26 cm und einem Körpergewicht von etwa 60 g ein echtes Fliegengewicht. Diese kleinen nachaktiven Primaten leben nur in einer begrenzten Region in den Tieflandregenwäldern Nordost-Madagaskars und ernähren sich von Insekten und Früchten.

Obwohl „Jonah’s Mausmaki“ gerade erst wissenschaftlich beschrieben wurde, ist er bereits vom Aussterben bedroht. Der Verlust des natürlichen Lebensraums und der stete Landnutzungswandel führen zur Isolation von Populationen, was schnell zu ihrem Verschwinden führen kann. Doch es gibt Hoffnung: Eine ganze Generation von Naturschützerinnen und Naturschützern aus Madagaskar und anderen Teilen der Welt setzt sich intensiv für den Erhalt von Arten und ihrer Lebensräume ein. Eine Symbolfigur hierfür ist Professor Jonah Ratsimbazafy geworden. Sein langjähriger und unermüdlicher Einsatz für den Schutz der natürlichen Ressourcen des Landes haben ihn zum Vorbild einer ganzen Generation gemacht. Ihm zu Ehren trägt die neuentdeckte Art seinen Namen.

„Die gerade in zwei Forschungsartikeln veröffentlichten Ergebnisse sind nicht nur für die Beschreibung der biologischen Vielfalt Madagaskars ein wichtiger Beitrag, sondern sind auch ein Zeichen für die zunehmende Kooperation internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Forschungsgebiet: Um wissenschaftlichen Artenschutz zu betreiben, müssen wir zusammenarbeiten“, sagt Dominik Schßler. So waren an diesen aktuellen Arbeiten insgesamt 29 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Portugal, Australien, Madagaskar und den USA beteiligt.

Weitere kooperative Projekte sind bereits in Bearbeitung mit dem Ziel, die Vielfalt der Mausmakis zu verstehen, ihre Entstehungsgeschichte zu entschlüsseln und so zu ihrem Fortbestehen beizutragen.

Die wissenschaftliche Beschreibung von Jonah’s Mausmaki ist unter folgendem Link abrufbar:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ajp.23180

Informationen zur Person: Doktorand Dominik Schüßler

Im Rahmen seiner Promotion untersucht Dominik Schüßler die Verbreitung, Entstehungsgeschichte und Anpassungsfähigkeit von Lemuren im Nordosten Madagaskars. Dieses Projekt ist das Resultat einer Kooperation zwischen Apl. Prof. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras vom Institut für Biologie und Chemie der Universität Hildesheim (unter Leitung von Prof. Dr. Horst Kierdorf) und Apl. Prof. Dr. Ute Radespiel vom Institut für Zoologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie dem Institut für Geographie der Universität Hildesheim unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Sauerwein.


Die neu entdeckte Art, der „Jonah‘s Mausmaki“ (Microcebus jonahi), ist mit einer Länge von der Nasen- bis zur Schwanzspitze von rund 26 cm und einem Körpergewicht von etwa 60 g ein echtes Fliegengewicht. Fotos: Dominik Schüßler, Zeichnung Stephen Nash