Die Universität Hildesheim ist Partner des Konsortiums „IIP-Ecosphere“, das nun den Innovationswettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gewonnen hat. Staatsekretär Dr. Ulrich Nussbaum überreichte dem Direktor des Forschungszentrums L3S, Professor Dr. Wolfgang Nejdl, stellvertretend für alle Projektpartner die Urkunde für den erfolgreichen Projektvorschlag „IIP-Ecosphere: Next Level Ecosphere for Intelligent Industrial Production“ in Berlin. Insgesamt wurden 16 Plattformprojekte ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten nun die Chance, ihr Vorhaben im Rahmen einer geförderten, dreijährigen Umsetzungsphase zu realisieren.
Das Konsortium unter Leitung der Leibniz Universität Hannover besteht aus 19 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – darunter die Universität Hildesheim, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Volkswagen, Siemens, DMK Mori und Sennheiser. Das Forschungsteam hat ein überzeugendes Konzept für den Ausbau der intelligenten Produktion erarbeitet.
Das Ziel ist es, ein neuartiges Ökosystem aufzubauen, um den rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz (KI) im Bereich der Produktionstechnik insbesondere für mittelständische Unternehmen nutzbar zu machen und das Potential von Industrie 4.0 auszuschöpfen.
Mit dabei: Die Hildesheimer Forschungsteams von Professor Klaus Schmid (Software Systems Engineering) und Professor Lars Schmidt-Thieme (Information Systems and Machine Learning Lab)
Information Systems and Machine Learning Lab
Für die Universität Hildesheim nehmen die Arbeitsgruppen Software Systems Engineering um Professor Dr. Klaus Schmid und Information Systems and Machine Learning Lab um Professor Dr. Dr. Lars Schmidt-Thieme an der Umsetzungsphase von „IIP-Ecosphere“ teil. Das Gesamtvolumen des Projekts liegt bei 12 Millionen Euro, davon fließen rund 1,1 Millionen Euro Fördermittel an die Universität Hildesheim.
Für die intelligente Produktion (Industrie 4.0) gilt künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie. Studien prognostizieren durch den Einsatz von KI eine Steigerung der Produktivität um bis zu 50 Prozent. KI-Methoden sollen nach dem Willen des Bundeswirtschaftsministeriums daher noch stärker Treiber für innovative Wertschöpfungsnetze und die Schaffung neuer Produkte und Geschäftsmodelle werden.
Künstliche Intelligenz ist kein Schlagwort, sondern die Schlüsseltechnologie im globalen Wettbewerb
In 65 Prozent der deutschen Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern kommen bislang allerdings noch keine KI-Methoden zum Einsatz. Besonders KMU fehlen für den Einsatz nicht nur die technischen Voraussetzungen und das Know-how, sondern auch die passenden Geschäftsmodelle.
Weiterhin gibt es zurzeit sehr uneinheitliche technische Schnittstellen zwischen Prozessen und Maschinen im Produktionsbereich sowie Bedenken bezüglich Monopolisierung, Datenhoheit und Geheimhaltung bei aktuellen Industrie 4.0 Software-Plattformen. Sowohl moderne und flexible Plattformkonzepte als auch die einfache Anwendung und Integration von KI in die industrielle Produktion sind Schlüsselthemen für die beteiligten Arbeitsgruppen der Universität Hildesheim.
„Mit diesem Konsortium, dem offenen Konzept von IIP-Ecosphere, das auch externen Parteien die Mitarbeit ermöglicht, sowie durch neuartige Integration bzw. Erweiterung standardisierter Komponenten werden wir hier einen großen Schritt vorankommen“ sagt der Hildesheimer Informatiker Dr. Holger Eichelberger, designierter Leiter zweier Arbeitspakete in „IIP-Ecosphere“.
Mit der Forschung trägt die Universität Hildesheim dazu bei, die Anwendbarkeit von KI-Methoden in der Produktion zu erleichtern, diese in realen Anwendungsszenarien zu demonstrieren sowie Hemmnisse zu beseitigen und die nachhaltige Einbeziehung neuer Stakeholder zu fördern. Insbesondere sollen KMU und Startups befähigt werden, KI-Methoden zur intelligenten Produktion selbst erfolgreich anzuwenden und weiterzuentwickeln.
Nähere Informationen unter www.iip-ecosphere.eu
Liste der Konsortialpartner:
Leibniz Universität Hannover
Universität Hildesheim
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Universität Koblenz-Landau
Fraunhofer ISST
Artis Marposs Monitoring Solutions GmbH
Bitmotec GmbH
Deutsche Messe Technology Academy GmbH
Gildemeister Drehmaschinen GmbH (DMG Mori)
KIProtect GmbH
Lenze-Gruppe
RapidMiner GmbH
Salt & Pepper Software GmbH & Co. KG
Sennheiser electronic GmbH & Co. KG
Siemens AG
Verein Deutscher Werkzeugmaschinen e.V.
Volkswagen AG
Kontakt (Gesamtprojekt):
Dr. Claudia Niederée
Forschungszentrum L3S
0511 762 17796
Niederee@L3S.de
Kontakt (Uni Hildesheim):
Prof. Dr. Klaus Schmid
Arbeitsgruppe Software Systems Engineering
Universität Hildesheim
05121 883 40332
schmid@sse.uni-hildesheim.de