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- KI-unterstütztes Textfeedback in englischsprachigen Lehrveranstaltungen
KI-unterstütztes Textfeedback in englischsprachigen Lehrveranstaltungen
Projektvorstellung
Akademisches Schreiben auf Englisch als Fremdsprache stellt erfahrungsgemäß für viele Studierende eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig stehen zunehmend Online-Werkzeuge zur Verfügung, welche Texte überarbeiten (Paraphrasing Tools), Texte weiterschreiben oder einzelne Text-Aspekte wie den Stil oder die Struktur optimieren. Auch wenn systematische Studien und belastbare Zahlen dazu fehlen, ist davon auszugehen, dass Studierende diese Werkzeuge nutzen, ohne dass sich dadurch ihre Text- und Schreibkompetenz verbessert. Ziel dieses Projektes ist es, solche KI-basierten Tools in sinnvolle didaktische Konzepte einzubetten und diese für eine Lehrveranstaltung zu erproben und zu evaluieren. Davon können in Zukunft auch andere Kurse oder Angebote des Lese- und Schreibzentrums profitieren.
Im Fokus steht eine englischsprachige Lehrveranstaltung Information Ethics, die in den Studiengängen Internationales Informationsmanagement und Data Analytics als Pflichtkurs absolviert wird. An der Lehrveranstaltung nehmen durchschnittlich 50 Studierende teil, darunter sowohl sog. BildungsinländerInnen mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache als auch internationale Studierende mit Deutsch als Fremdsprache. Für (fast) alle ist Englisch Fremdsprache; während die BildungsinländerInnen bereits Erfahrungen im wissenschaftlichen Schreiben und in der deutschen Wissenschaftssprache haben, sind die geforderten Studien- und Prüfungsleistungen für die internationalen Studierenden in der Regel die ersten akademischen/wissenschaftlichen Texte.
Die Entwicklung von KI-Sprachmodellen sowie der Einsatz von KI-basierten Übersetzungs- und Textproduktionstools sollen im Kurs mit Blick auf die Folgen der Digitalisierung aufgegriffen, reflektiert und schreibdidaktisch genutzt werden. Dabei kann und soll der Einsatz der Tools die eigenständige Textproduktion der Studierenden unterstützen, aber keinesfalls ersetzen. Die Studierenden bleiben nicht nur selbstverständlich verantwortlich für den Inhalt, sondern auch für den sprachlichen Ausdruck und die Sprachrichtigkeit. Gerade die Reflexion über die eigene Leistung und die Unterstützungsleistung des KI-Systems soll vor dem Hintergrund des Urhebergedankens reflektiert werden.