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Fachbereich Sprach- und Informationswissenschaften: Studierende geben Einblicke in ihr Masterstudium

Tuesday, 07. January 2020 um 15:04 Uhr

Sind Sie neugierig auf ein Masterstudium in den Sprach- und Informationswissenschaften? Von Deutsch als Zweitsprache über Internationales Informationsmanagement oder Barrierefreie Kommunikation bis zu Medienübersetzen: Hier geben einige Studentinnen und Studenten Einblicke in ihr Masterstudium.

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am Fachbereich 3 Sprach- und Informationswissenschaften
Mittwoch, 8. Januar 2020

„Sprache ist ein wichtiges Instrument, um Menschen zu verbinden und gesellschaftliche Grenzen zu überwinden“

„Der Studiengang „Barrierefreie Kommunikation“ ist an der deutschlandweit einzigen Forschungsstelle Leichte Sprache Hildesheim angesiedelt. Der ‚Duden Leichte Sprache‘ wurde von Hildesheimer Professorinnen geschrieben. So erfahre ich hier fast nebenbei die neuesten wissenschaftlichen und praktischen Entwicklungen im Feld Barrierefreie Kommunikation. Da in jedem Jahrgang nur 20 Studierende aufgenommen werden, ist die Betreuung sehr gut.

Den Studiengang „Barrierefreie Kommunikation“ empfehle ich Menschen, die Inhalte so aufbereiten möchten, dass sie auch Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen, Nicht-Muttersprachler oder Analphabetinnen und Analphabeten erreichen, zum Beispiel auf Webseiten oder durch Untertitelungen. Sprache ist ein wichtiges Instrument, um Menschen zu verbinden und gesellschaftliche Grenzen zu überwinden.“

Elena Husel studiert im Master „Barrierefreie Kommunikation“. Sie ist aus Schwaben nach Hildesheim in den Norden gezogen.

„Den Master IIM-SWIKK empfehle ich Studierenden, welche sich Fragen an heutige Kommunikationsstrukturen stellen“

„Den Master IIM-SWIKK empfehle ich Studierenden, welche sich viele Fragen an heutige Kommunikationsstrukturen in der zwischenmenschlichen Interaktion stellen oder generell Interesse an gesellschaftlichem Wandel haben. Durch die Digitalisierung wird sich der Arbeitsmarkt grundlegend verändern und die Berufe von morgen benötigen ein flexibleres und schnelleres Einarbeiten.

Hildesheim ist für Menschen geeignet, welche sich dem Trubel überfüllter Hörsäle entziehen wollen. Die Stadt ist verglichen mit größeren Städten sehr überschaubar und ruhig. Aber über ehrenamtliche Arbeit schafft man sich ein solides Netzwerk und trifft super viele Leute, denn viele Partys finden privat statt.

Man muss sich also auf die Stadt einlassen, dann lässt es sich hier wirklich gut leben, denn die Mieten sind ebenfalls nicht zu teuer.“

Lee Sean Kensok studiert am Bühler-Campus der Uni Hildesheim „Internationales Informationsmanagement – Sprachwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation“ (IIM-SWIKK). Der 26-Jährige kommt gebürtig aus Stuttgart und zog bereits zum Bachelorstudium nach Hildesheim, um sich auf das Informationsmanagement im digitalen und globalen Zeitalter zu spezialisieren.

Ausführliches Interview mit Lee Sean Kensok

„Im Masterstudiengang Deutsch als Zweitsprache / Deutsch als Fremdsprache steht ein handlungs- und ressourcenorientierter Umgang mit Mehrsprachigkeit im Vordergrund. Im Beruf als Lehrerin kann ich künftig kompetent und ressourcenorientiert mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer umgehen.“

„Der Masterstudiengang „Deutsch als Zweitsprache / Deutsch als Fremdsprache“ zeichnet sich durch seinen interdisziplinären Charakter aus und gliedert sich in verschieden Bereiche. Dabei finden sowohl sprachwissenschaftliche, als auch sprachdidaktische und interkulturelle Vertiefungen statt und es steht insgesamt ein sehr handlungs- und ressourcenorientierter Umgang mit Mehrsprachigkeit im Vordergrund. So werden beispielsweise kontrastive Sprachvergleiche zu anderen Sprachen erarbeitet und daraufhin analysiert, vor welchen besonderen Herausforderungen und Potentialen Lernende mit der entsprechenden Erstsprache stehen.

Ich habe mich für diesen Master mit der Motivation entschieden, zusätzlich zu meinem Lehramtsstudium Kompetenzen in der Vermittlung von Deutsch als Zweit-und Fremdsprache zu erhalten und somit nicht nur weitere Berufsqualifikationen zu erwerben, sondern auch im Beruf als Lehrerin kompetent und ressourcenorientiert mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer umgehen zu können.

Die Möglichkeit, mein Lehramtsstudium mit diesem Studiengang verknüpfen und beide Masterstudiengänge parallel studieren zu können, bietet ein einzigartiges Potential und ich habe schnell gemerkt, dass ich in Bezug auf meine berufliche Qualifizierung stark von diesem Angebot profitiere.

Ich empfehle diesen Studiengang Studieninteressierten, die ihre Kompetenzen bei der Vermittlung von Deutsch als Zweit- und Fremdsprache für einen Beruf im In- oder Ausland erweitern möchten. Außerdem kann ich dieses Studium für angehende bzw. bereits im Beruf stehende Lehrer*innen empfehlen, da von einem ressourcenorientierter und kompetenten Umgang mit Mehrsprachigkeit im Unterricht alle Beteiligten stark profitieren.“

Joanna Giesbrecht studiert im Masterstudium „Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache“ am Fachbereich Sprach- und Informationswissenschaften der Universität Hildesheim. Zuvor hat sie das Bachelorstudium Grundschullehramt mit den Fächern Deutsch und Sachunterricht in Hildesheim abgeschlossen. Die 24-Jährige ist in Filadelfia, Paraguay, geboren.

„Das Masterstudium Medientext und Medienübersetzen empfehle ich Medien- und Sprachinteressierten. Wir beschäftigen uns mit Fragen der Verständlichkeit für verschiedene Zielgruppen.“

„Wir beschäftigen uns im Masterstudium „Medientext und Medienübersetzen“ mit Fragen der Verständlichkeit und Verständlichmachung von MedienTEXTEN für verschiedene Zielgruppen. Diese Zielgruppen lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: Personen, die nicht-deutschsprachige Medieninhalte aufgrund mangelnder Fremdsprachenkompetenzen nicht verstehen, und Personen, die Medieninhalte in der deutschen Sprache aufgrund von Behinderungen nicht verstehen.

Diese Inhalte liegen in Form von TEXTEN vor, die verschiedentlich ausgestaltet sein können. Dabei ist für uns alles ein TEXT, was über Trägermedien wie Bücher und Fernsehgeräte/Radios vermittelt wird. Die Großschreibung des Wortes „TEXT“ dient dabei der Kenntlichmachung dieses Ansatzes im Gegensatz zu einem allgemeinsprachlichen Verständnis von „Text“. Unser Fokus liegt insbesondere auf der Erforschung der Mündlichkeit und wie sie zum Beispiel in Filmen konstruiert (fingiert) wird, was relevant für Untertitelung und Synchronisation ist. Aber auch die kombinierte Wirkung von Bild und Schrifttext wie in Comics gehört zu unserem Forschungsbereich. Ein weiterer Schwerpunkt ist die barrierefreie Kommunikation, bei der wir verschiedene Kompetenzen und Techniken wie die Leichte Sprache oder Audiodeskription lernen, um etwa medizinische Informationstexte oder Fernsehserien für Menschen mit Behinderungen unterschiedlichster Art zugänglich zu machen.

Das Studium „Medientext und Medienübersetzen“ empfehle ich Medien- und Sprachinteressierten, besonders jenen mit Literatur-, Film- oder Theaterbegeisterung sowie mit Neugierde auf die verschiedenen Formen barrierefreier Kommunikation.

Die Atmosphäre in Hildesheim ist gemütlich, der Kontakt zu den Dozierenden eng und der Anwendungsbezug gerade in den diversen Übersetzungskursen – Kurse wie Audiodeskription mitgerechnet – hoch. Exkursionen und Lehrbeauftragte aus der Praxis bieten darüber hinaus konkrete Einblicke in die Berufswelt und ermöglichen erste Kontaktaufnahmen für Praktika und Jobs. Kleine Gruppengrößen ermöglichen darüber hinaus aktive Beteiligungsmöglichkeiten selbst in Vorlesungen. Letztlich ist auch eine aktive Mitgestaltung der Studienbedingungen durch dafür offene Dozierende und eine engagierte Fachschaft möglich.“

Yannik Kolmer, 24, studiert „Medientext und Medienübersetzen“, ist aus dem Landkeis Osnabrück zum Studium nach Hildesheim gezogen.

„Wir lernen zum Beispiel das Übersetzen in Leichte und Einfache Sprache, bekommen Einblicke in das Erstellen von Audiodeskriptionen und Audioeinführungen, können uns im Schriftdolmetschen ausprobieren und lernen erste Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache.“

„Im Studiengang „Barrierefreie Kommunikation“ beschäftigen wir uns mit unterschiedlichen Kommunikationsarten. Das Ziel ist es, Möglichkeiten kennenzulernen, wie Texte oder andere Kommunikate so gestaltet werden können, dass sie von möglichst vielen Menschen verstanden werden. Dazu lernen wir zum Beispiel das Übersetzen in Leichte und Einfache Sprache, bekommen Einblicke in das Erstellen von Audiodeskriptionen und Audioeinführungen, können uns im Schriftdolmetschen ausprobieren und lernen erste Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache. Durch viele Projektseminare bekommen wir die Chance schon von Anfang an Einblicke in die Praxis zu erlangen.

Den Studiengang empfehle ich prinzipiell jedem/jeder, der/die Spaß an Sprache und Kommunikation hat und dazu beitragen möchte, dass mehr Menschen Zugang zu Informationen haben.

Hildesheim als Studienort kann ich deshalb weiterempfehlen, weil die Stadt – meiner Meinung nach – eine gute Größe hat, es vor allem im Sommer viele kulturelle Angebote gibt und die Atmosphäre an der Uni sehr persönlich und nett ist.“

Marie Leusder, 23, studiert im Master „Barrierefreie Kommunikation“ an der Uni Hildesheim. Für das Masterstudium ist sie von Köln nach Hildesheim gezogen.

„Wir befassen uns mit der sprachwissenschaftlichen Perspektive auf die interkulturelle Kommunikation und wie Sachverhalte in unterschiedlichen Kulturen versprachlicht werden“

„Wir befassen uns im Masterstudium IIM-SWIKK hauptsächlich mit der sprachwissenschaftlichen Perspektive auf die interkulturelle Kommunikation, also wie Sachverhalte in unterschiedlichen Kulturen versprachlicht werden. Dabei beziehen wir aber auch viele Ansätze aus der Kulturwissenschaft mit ein, wodurch sich ein interessanter Blick auf den Gegenstand eröffnet. Zum Beispiel betrachten wir die Versprachlichungsstrategien von türkischstämmigen Migrationskindern in Deutschland untereinander und welchen Einfluss das auf ihre Identitätsbildung hat.

Das Besondere an dem Studiengang ist die Dreiteilung. Das heißt, dass man zwar hauptsächlich sprachwissenschaftlich arbeitet, aber auch einen Einblick in die Informationswissenschaft sowie in ein Nebenfach erhält. Dadurch ergibt sich eine sehr individuelle Interdisziplinarität.

Der Studiengang eignet sich vor allem für Leute, die zu ihrem sprachwissenschaftlichen Studium gerne noch andere Richtungen zusätzlich machen wollen.“

Josephine Marktscheffel, studiert den Master „Internationales Informationsmanagement: Sprachwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation“ (IIM-SWIKK) mit dem Nebenfach BWL. Die 24-Jährige ist aus Marburg zum Studium nach Hildesheim gezogen.

Info: Masterinformationstag

Masterinformationstag am Mittwoch, 8. Januar 2020 am Bühler-Campus – informieren Sie sich über die Masterstudiengänge am Fachbereich 3 „Sprach- und Informationswissenschaften“ der Universität Hildesheim: Beim „Meet your Master“ haben Sie die Möglichkeit, persönlich mit Lehrenden und Studierenden der Masterstudiengänge in Kontakt zu treten und sich eingehend über die verschiedenen Masterstudiengänge zu informieren. Neben der Vorstellung der Studiengänge, bieten wir Ihnen Erklärungen zu den Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen und Erläuterungen des Bewerbungsverfahrens.


Elena Husel, Lee Sean Kensok, Joanna Giesbrecht, Yannik Kolmer und Marie Leusder studieren am Fachbereich Sprach- und Informationswissenschaften der Universität Hildesheim. Fotos: privat