Online Wissen teilen

Thursday, 16. January 2014 um 18:00 Uhr

Wie verändert sich E-Learning und Wissensmanagement im Internet? Das wollen Studierende herausfinden – mit gewissermaßen allen. Schließlich bewegt man sich im Netz. In einem Online-Kurs, der die Welt erreichen kann. Doch nicht die Höhe der Anmeldezahlen sei entscheidend für das Gelingen, sondern die Aktivität der Nutzer, sagt Alexa Domachowski, Studentin der Informationswissenschaften.

In dieser Woche startet der vierwöchige Online-Kurs „Collaborative E-Learning: Gemeinsam Wissen erarbeiten“. Zunächst geht es am 16. Januar um E-Learning, der Schwerpunkt liegt dabei auf Neuerungen, die sich durch das Web 2.0 ergeben, „der kollaborativen und partizipativen Internetform".

Am 23. Januar befassen sich die Kursteilnehmer mit Social E-learning, also dem miteinander und voneinander lernen in Gruppen, und am 30. Januar mit Wissensmanagement. Wie kann das angeeignete Wissen nachhaltig organisiert, innerhalb einer Unternehmung erhalten und weitergegeben werden?

Abschließend erarbeiten die Teilnehmer am 6. Februar den Themenblock über Barrieren beim Wissenteilen. „Wir diskutieren, warum man sein Wissen nicht ohne weiteres teilt, welche Rolle dabei der interkulturelle Kontext spielt und wie die Wissensteilung im betrieblichen Umfeld gefördert werden kann", erklärt Paulina Tomczyk. Die Studentin der Informationswissenschaften gehört zu dem Projektteam der Universität Hildesheim, das den MOOC (Massive Open Online Course) in Kooperation mit der Unternehmensberatung Accenture anbietet. „Der Austausch verläuft virtuell – auf den Diskurs der Teilnehmer untereinander wollen wir aber nicht verzichten. Wann ist denn ein MOOC erfolgreich? Nicht die Höhe der Anmeldezahlen ist entscheidend, sondern die Aktivität der Nutzer", sagt Alexa Domachowski. Beteiligung ist in einem Forum möglich, die community solle voneinander lernen, zwar stellen die Kursleiter auch Fragen und moderieren, aber sie setzen dann auf das Wissen jedes Teilnehmers. Jeden Donnerstagabend werden ab 18:00 Uhr neue Inhalte eingestellt. An dem Kurs können alle interessierten Personen teilnehmen.

Wie so ein Kurs entsteht – dahinter steckt viel Arbeit. Zunächst haben sich die Studentinnen und Studenten mit wissenschaftlichen Theorien über Wissensmanagement beschäftigt. Um anschließend Inhalte in Form von Texten, Videos und Bildern zu erstellen. Und die 15 Masterstudierenden haben sich neben dem Uni-Seminar in einem Online-Forum ausgetauscht, die Kursinhalte in Arbeitsgruppen weiter vorangetrieben. „Als Arbeitsgruppe, die so eng an einem einzigen Projekt zusammen arbeitet, merkt man stark, wie sehr man auf die Mitarbeit jedes Einzelnen angewiesen ist. Der Projektkurs fördert die Gruppendynamik und zeigt, was in einem kollaborativem Miteinander möglich ist", sagt Paulina Tomczyk. Der Sinn und Zweck des Online-Kurses sei, „Theorie und Praxis miteinander zu verbinden", so die Studentin. „Wir befassen uns täglich in Vorlesungen mit theoretischen wissenschaftlichen Konzepten. Nun geht es darum, herauszufinden, auf welche Weise Wissen gemeinsam erstellt werden kann, wie das erarbeitete Wissen verwaltet wird und welche Barrieren dabei auftreten können."

Studierende des Studiengangs „Internationales Informationsmanagement“ haben bereits im Vorjahr den Onlinekurs „Datenschutz im Internet" angeboten, an dem etwa 650 Personen aktiv teilnahmen. Die Studentinnen und Studenten entwickeln die Kurse in Projektseminaren von Prof. Dr. Joachim Griesbaum, Juniorprofessor für Informationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Netzwerke und Kollaborative Medien.

Nicht verpassen: Wissen teilen geht auch ohne Drähte, live im Hörsaal: Am 21. Januar spricht Prof. Dr. Joachim Griesbaum über „Offene Kurse, freie Lernmaterialien: Revolutioniert das Internet unser Lernen?“. Am 4. Februar befasst sich der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Demmelhuber mit der „Befreiungstechnologie Internet?", dann geht es um „Facebook, Twitter und die Diktatoren“. Beide Vorlesungen der Reihe „Digitale Lebenswelten“ beginnen um 19:15 Uhr am Bühler-Campus.


Wissen weitergeben, Wissen gemeinsam organisieren, mit Wissensbarrieren umgehen, damit befassen sich die Studierenden.

Wissen weitergeben, Wissen gemeinsam organisieren, mit Wissensbarrieren umgehen, damit befassen sich die Studierenden.

Wissen weitergeben und gemeinsam organisieren, mit Wissensbarrieren umgehen, damit befassen sich die Studierenden. Foto: Uni Hildesheim