Hilfestellung für Bürger: Artikel über Informationsverhalten zum Coronavirus

Friday, 24. April 2020 um 08:03 Uhr

Wer steht hinter den Informationen? Was sind die Belege? Was sagen andere Quellen? Zum Thema Coronavirus existiert im Internet eine Vielzahl an Informationen. Doch bei welchen Informationen handelt es sich um fachlich fundierte und gesicherte Auskünfte? Und wie erkennen wir Falschmeldungen beziehungsweise Fake News? In einem frei zugänglichen Artikel schildert ein Wissenschaftsteam vom Projektteam „Informationskompetenz und Demokratie" der Universität Hildesheim Vorgehensweisen zur Bewertung von digitalen Informationen.

Das Team des Projekts „Informationskompetenz und Demokratie" der Universität Hildesheim stellt online in diesem Artikel Hinweise zum Informationsverhalten zu SARS-CoV-2 bereit.

„Es gibt bewährte Vorgehensweisen zur Bewertung und Prüfung von digitalen Informationen“

In dem frei zugänglichen Artikel „Informationsverhalten zum Coronavirus“ erhalten Bürgerinnen und Bürger Tipps dazu, wie Sie Informationen zum Coronavirus prüfen und bei der Informationsüberprüfung vorgehen können.

„Es gibt bewährte Vorgehensweisen zur Bewertung und Prüfung von digitalen Informationen. Bürgerinnen und Bürger sollten bei der Suche nach Informationen darauf Acht geben, mehr als einen Kanal zur Informationsbeschaffung hinzuziehen und wissenschaftlich fundierte Quellen heranziehen“, sagt Professor Joachim Griesbaum vom Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie. So liefert etwa das Robert Koch-Institut, die deutsche Bundesbehörde für Infektionskrankheiten, stetig wissenschaftlich fundierte Informationen. Weitere vertrauenswürdige Quellen sind zum Beispiel das Bundesministerium für Gesundheit sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

„Unser Artikel ist eine ganz konkrete Hilfestellung der Universität an die Bürgergesellschaft in dieser Krise“, so Joachim Griesbaum. Mit dem Artikel möchte das Wissenschaftsteam um Prof. Dr. Joachim Griesbaum, Prof. Dr. Thomas Mandl, Prof. Dr. Elke Montanari, Johanna Zellmer, Hannah Mitera und Daphné Çetta eine ganz konkrete und praktische Hilfestellung für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in der jetzigen Corona-Krise bieten, damit man nicht Desinformation aufsitzt.

Wer steht hinter den Informationen? Was sind die Belege? Was sagen andere Quellen?

In dem Artikel schildert das Hildesheimer Wissenschaftsteam Vorgehensweisen zur Bewertung von digitalen Informationen und empfiehlt unter anderem die Strategie des „Lateral Reading“, also das Querlesen von Beiträgen. So sollte man zum Beispiel bei der Informationssuche im Internet zuerst die Link-Zusammenfassungen der Ergebnisliste einer Suchmaschine überfliegen, bevor man die Links – wenn überhaupt – tatsächlich anklickt. Als Leitfragen für das Querlesen und um Informationen auf ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen, sollte man die folgenden Fragen heranziehen: Wer steht hinter den Informationen? Was sind die Belege? Was sagen andere Quellen?

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger ihren Webartikel lesen und teilen. Hilfestellung zu einem zielgerichteten Informationsverhalten zu geben, ist gerade auch für lokal und überregionale Nachrichtenmedien sinnvoll, hilft dies doch den Nutzern direkt und zeigt auch die nach wie vor zentrale Rolle von Qualitätsmedien in der immer breiter werden Informationsumwelt auf, sagt Joachim Griesbaum.


Professor Joachim Griesbaum erforscht an der Universität Hildesheim unser Informationsverhalten in der vernetzten Welt. Foto: Daniel Kunzfeld / Screenshot: Website Informationskompetenz und Demokratie