Bundesweite „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“

Friday, 25. February 2011 um 12:10 Uhr

Zusammen schreibt man weniger allein – vom 10. auf den 11. März 2011 findet die erste bundesweite Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten statt. Das Schreibzentrum der Stiftung Universität Hildesheim ist bis 7 Uhr morgens geöffnet. Ausgebildete Schreibtutoren, Arbeitsmöglichkeiten mit Internet-Zugang und ausreichend Kaffee stehen den Studierenden zur Verfügung – zusammen schreibt man weniger allein.

Alle Semesterferien wieder: Tausende Studierende sitzen allein an ihren Haus- und Abschlussarbeiten. Viele von ihnen haben wahrscheinlich so lange ein Motivationsproblem, bis sie ein Zeitproblem haben: sie warten bis kurz vor Abgabe, um an ihren Arbeiten zu schreiben. Gegen diese Aufschieberitis möchten sechs Schreibzentren gemeinsam etwas tun: In einer bundesweiten Aktion laden sie daher am Donnerstag, 10. März 2011 zur „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ unter dem Motto „From Dusk till Dawn“ (Von der Abenddämmerung bis zum Tagesanbruch) ein.

Im Lese- und Schreibzentrum der Stiftung Universität Hildesheim entstand während der 3. Konferenz für studentische Schreibberater die Idee, diese im Schreibzentrum der Europa-Universität Viadrina bereits äußerst erfolgreich eingeführte Lange Nacht überregional zu veranstalten: Zusammen schreibt man weniger allein. Bisher beteiligen sich die Schreibzentren der Europa-Universität Viadrina, der Georg-August-Universität Göttingen, der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Bielefeld und der Stiftung Universität Hildesheim.

„Oft erscheint Studierenden das Schreiben als Anstrengung. Und gerade wissenschaftliche Hausarbeiten werden schnell zu einer riesigen Aufgabe, die man dann lieber aufschiebt als angeht“, erzählt Prof. Dr. Irene Pieper, wissenschaftliche Leiterin des Lese- und Schreibzentrums und Direktorin des Instituts für deutsche Sprache und Literatur. „Dabei kann Schreiben auch Spaß machen: wenn sich jemand für meine Ideen interessiert, wenn die Gedanken fließen und sich die Seite füllt, wenn ich etwas raus finde und darüber sprechen kann. Tatsächlich hilft es auch zu wissen, dass andere gerade hartnäckig bei der Sache sind. Dafür ist die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten das ideale Setting“, fügt die Professorin hinzu.

Das Schreibzentrum am Bühler-Campus bleibt die ganze Nacht lang offen. Studierende können dort in produktiver Atmosphäre, umgeben von anderen Schreibenden, einen Hausarbeiten-Endspurt einlegen – oder einen Anfang finden. Für ausreichend Kaffee und Verpflegung ist gesorgt, Schlafsäcke für Powernapping können mitgebracht werden. Ausgebildete Schreibtutorinnen und -tutoren stehen den Schreibenden bei Bedarf zur Seite. Abgerundet wird die Nacht durch ein Programm mit Schreibspielen, Schreibtisch-Gymnastik, einem Nachtspaziergang, einem Morgenritual und regelmäßigen Live-Schaltungen in die anderen Schreibzentren, damit alle bis zum Frühstück um 7 Uhr durchhalten. Die Veranstalter hoffen, dass ihr Beispiel Schule macht. Dass sich weitere Schreibzentren an der Langen Nacht beteiligen, ist ausdrücklich erwünscht.

Das Lese- und Schreibzentrum der Stiftung Universität Hildesheim besteht inzwischen seit fast drei Jahren. Neben der studentischen Lese- und Schreibberatung werden verschiedene Workshops rund ums wissenschaftliche Arbeiten für Studierende und Promovierende angeboten, im Literarischen Salon finden Lesungen und literarische Gespräche statt, regelmäßig werden Projekte zum kreativen Schreiben und zur Leseförderung in Schulen durchgeführt. Die Aktivitäten sind mit lese- und schreibdidaktischen Forschungen verbunden.


Die Universität veranstaltet die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten.