Aktuelles
Just do it! Ein Symposium über Prozesse des Ästhetischen
Veranstalter
Veranstalter des Symposiums ist das Promotionskolleg Produktionsräume Ästhetischer Praxis des Fachbereichs II Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim.
Wie lassen sich produktionsästhetische Prozesse wissenschaftlich darstellen? Diese Fragestellung, die ein Ineinandergreifen von Theorie und Praxis zur Folge hat, führt direkt in den Forschungszusammenhang der Hildesheimer Kulturwissenschaften. Es wird davon ausgegangen, dass die Künste seit der Überwindung des dogmatischen Rückbezugs auf Regeln und Normen dazu gezwungen sind, sich durch Beobachtung der eigenen Praxis zu reflektieren und Theorien über sich selbst aus sich selbst zu entwickeln. Um die künstlerische Praxis der Gegenwart zu operationalisieren, fragt das Promotionskolleg Produktionsräume Ästhetischer Praxis nach den Strukturen von künstlerisch-kreativen Prozessen in bestimmten Raumkonstellationen.
Innerhalb des Kollegs werden Interpretationsmuster für Kunst und Kultur der Gegenwart entwickelt, die jeweils aus konkret beobachteter ästhetischer Praxis resultieren. Ausgangspunkt der Dissertationsprojekte ist die Behauptung von ‚Produktionsräumen‘, um Kreativitätsprozesse aus interdisziplinärer Perspektive analysierbar zu machen. Das Kolleg setzt dabei an den Debatten des ‚spatial turn‘ an, indem es den relational ausgerichteten Impetus dieser Interpretationsmatrix kritisch diskutiert.
Das Promotionskolleg Produktionsräume Ästhetischer Praxis ist eingebettet in den Forschungsschwerpunkt des Fachbereichs Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation der Universität Hildesheim. Die Dissertationsprojekte der Kollegiaten werden in den einzelnen Disziplinen der Hildesheimer Kulturwissenschaften bearbeitet: Bildende Kunst, Theater, Kulturpolitik, Medien, Musik, Literatur und Populäre Kultur. Aus dem interdisziplinären Zusammenspiel einzelner Thesen ergibt sich so eine neue Diskussion der Relationen und Bedingungen ästhetischer Praxis.
Symposium
Das Symposium Just do it! schließt nach drei Jahren die interdisziplinäre Auseinandersetzung des Kollegs mit ästhetischen Prozessen und deren Kontexten ab, indem es ein letztes Mal Fragen stellt: Ausgehend von ihren jeweiligen wissenschaftlichen Perspektiven diskutieren die Promovenden, ihre Gutachter und Gäste grundlegende Aspekte des Themas. Die exemplarischen Annäherungen werden in öffentlichen Workshops schließlich zu interdisziplinären Thesen zu Produktion und Prozessen des Ästhetischen entwickelt.
Das Promotionskolleg kooperiert dabei mit dem Herder-Kolleg – Zentrum für transdisziplinäre Kulturforschung der Universität Hildesheim, welches kulturwissenschaftliche Forschungen zu Bezügen zwischen Theorie und Praxis fokussiert, stärkt und in interkultureller Orientierung weiter entwickelt.
Dabei bleibt das Symposium bewusst über die Hochschulöffentlichkeit hinaus offen für interessierte Teilnehmende aus unterschiedlichsten Kontexten mit ihren jeweiligen Perspektiven auf ästhetische Prozesse. Ebenso wie die externen Referenten tragen sie zu einem lebendigen Austausch bei und ermöglichen so einen Rahmen für die Verifikation oder Falsifikation von Thesen, der die für das Kolleg wesentliche Verbindung von Theorie und Praxis nicht aus den Augen verliert.
Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung unter Angabe des gewünschten Workshops wird bis zum 20. Juni 2011 an justdoit(at)uni-hildesheim.de gebeten.
Programmablauf und Raumverteilung
Stiftung Universität Hildesheim | Domäne Marienburg
Domänenstraße | 31141 Hildesheim | Haus 1 EG
Anfahrt und Gebäudeplan unter
www.uni-hildesheim.de/index.php?id=anfahrt
Donnerstag, 30. Juni 2011
ab 19.30 Uhr Ankunft und Akkreditierung
Haus 1 | EG | Foyer
20.15 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Wolfgang Schneider
und Prof. Dr. Rolf Elberfeld
Haus 1 | EG | Raum 007
20.30 Uhr: Vortrag Form und Prozess von Christopher Dell, Berlin
Haus 1 | EG | Raum 007
21.00 Uhr: Persönlicher Austausch und Umtrunk
Haus 1 | EG | Raum 007
Freitag, 01. Juli 2011
Tagesmoderation: PD Dr. Mathias Mertens
ab 9.30 Uhr: Ankunft und Akkreditierung
Haus 1 | EG | Foyer
10.00 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Toni Tholen, Vizepräsident für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs, sowie Prof. Dr. Tilman Borsche, Dekan des Fachbereichs Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation
Haus 1 | EG | Raum 007
10.15 Uhr: Einführung in Symposium und Workshops
Haus 1 | EG | Raum 007
11.00 Uhr: Workshops zu fünf Aspekten ästhetischer Prozesse:
Produktion | Haus 1 | 1. OG | Raum 112
Kommunikation | Haus 48 | EG | Raum 005
Rezeption | Haus 48 | EG | Raum 006
Vermittlung | Haus 2 | 1. OG | Raum 104
Strukturen | Haus 31 | 1. OG | Raum 002
12.30 Uhr: Mittagspause
Hofcafé
13.30 Uhr: Fortsetzung der Workshops
15.00 Uhr: Kaffeepause
Haus 31 | EG | Raum 012
15.30 Uhr: Abschlussplenum: Zusammenfassung und Diskussion der Workshopergebnisse
Haus 31 | EG | Raum 012
17.00 Uhr: Ende des Symposiums
Workshops
Die folgenden Workshops zu fünf zentralen Aspekten ästhetischer Prozesse stehen im Mittelpunkt des Symposiums.
Produktion
Exemplarische Ausgangsfrage:
Welche Relevanz besitzt das Kuratorische unter den Bedingungen der Globalisierung?
Vor dem Hintergrund einer zunehmend globalisierten Welt müssen die Produktionsbedingungen im kulturellen Feld neu hinterfragt werden. Relevant erscheinen hierbei sowohl die Bedingungen, unter denen die Mobilisierung von Menschen, Objekten und Informationen stattfindet, als auch die ästhetischen, ökonomischen, politischen und sozialen Implikationen und Effekte für die jeweiligen Kontexte. Als Gegenstand der Erforschung transkultureller Prozesse sollen im Workshop Verfahren, Strategien und Perspektiven kuratorischen Handelns befragt werden, die besonders im Kunstfeld, aber auch in anderen kulturwissenschaftlichen Disziplinen zum Einsatz kommen.
Workshopleitung: Prof. Dr. Viola Vahrson, Hildesheim
Barbara Lutz, Berlin
Kommunikation
Exemplarische Ausgangsfrage:
Wie und wann ist das Sprechen über Kunst selbst Kunst?
Wenn Künstler jeglicher Couleur über ihr ästhetisches Schaffen sprechen, so wird dieses Sprechen kaum eindeutig von diesem ästhetischen Schaffen selbst zu trennen sein. Wer über solche Kommunikationsformen, die man als Werkstattgespräche bezeichnen könnte, nachdenkt, der berührt also einen erkenntnisträchtigen Grenzbereich, in dem ästhetisches Schaffen und empirische Wirklichkeit zusammenkommen. Die Analyse und die Durchführung von Werkstattgesprächen können so beiderseits zugleich ein tieferes Verständnis kreativen Arbeitens ermöglichen und das eigene kreative Arbeiten reicher und produktiver gestalten.
Workshopleitung: PD Dr. Mathias Mertens, Hildesheim
Katrin Zimmermann, Hildesheim
Florian Kessler, Hamburg
Rezeption
Exemplarische Ausgangsfrage:
Welche Rolle übernimmt der Rezipient im Web-TV?
Kurze Kommentare, lange Diskussionen, direkte Eingriffsmöglichkeiten – im Workshop wird erkundet, wie Aktionsmöglichkeiten für den Rezipienten auf die Ästhetik sowie Produktion von Bewegtbildern und auf die Haltung des Rezipienten selbst zurückwirken.
Workshopleitung: Prof. Dr. Hans-Otto Hügel, Hildesheim
Heiko Idensen, Hannover
Jennifer Ahl, Landshut
Vermittlung
Exemplarische Ausgangsfrage:
Welche Vermittlung braucht das Theater?
Theater basiert auf der produktiven Begegnung von Zuschauenden und Handelnden – es wird immer auf ein Publikum hin produziert und ist somit per se als vermittelnde Kunstform zu verstehen. Doch mit welchen Praktiken und Strategien, in welchen Darstellungsmitteln und durch welche Rahmenbedingungen wird in der Praxis das Publikum als Adressat der Kunst berücksichtigt? Und auf welche Weise trägt die theaterpädagogische Arbeit, sowie das rahmende Bedingungsfeld der Aufführung dazu bei, ein Gelingen des Wechselspiels von Produzenten und Rezipienten zu ermöglichen?
Workshopleitung: Prof. Dr. Geesche Wartemann, Kristiansand
Prof. Dr. Vanessa Reinwand, Hildesheim
Caroline Heinemann, Hamburg
Strukturen
Exemplarische Ausgangsfrage:
(Wie) lassen sich weiche Standortfaktoren planen und steuern?
In der Urbanitätsdiskussion setzt sich zunehmend die These von der Unplanbarkeit durch. Weiche Standortfaktoren ließen sich bestenfalls begünstigen – nicht zufällig hat der Begriff der Stadtentwicklung den der Stadtplanung immer weiter verdrängt. Welche Rolle spielen dabei Kultur- und Planungspolitik mit ihren potentiellen Rahmensetzungs-, Impulsgebungs- und Steuerungsinstrumenten? Welche Politik ist geeignet, dynamische Prozesse in der Stadt zuzulassen ohne dabei Beliebigkeiten in Kauf nehmen zu müssen?
Workshopleitung: Prof. Dr.-Ing. Bettina Oppermann, Hannover
Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Hildesheim
Thomas Kaestle, Hannover
Referentinnen und Referenten
(in alphabetischer Reihenfolge)
Jennifer Ahl
Jennifer Ahl ist Doktorandin im Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied des Promotionskollegs Produktionsräume Ästhetischer Praxis.
Christopher Dell
Christopher Dell arbeitet als Theoretiker, Perkussionist und Kurator im Grenzbereich von Architektur, Kunst, Philosophie und Körpertechniken. Er lebt in Berlin und Hamburg.
Website: www.Christopher-Dell.de
Prof. Dr. Hans-Otto Hügel
Prof. Dr. Hans-Otto Hügel ist seit 1983 Professor für Populäre Kultur im Institut für Medien und Theater des Fachbereichs II Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Universität Hildesheim (seit 2009 emeritiert).
Website: www.Profpopkultur.de
Caroline Heinemann
Caroline Heinemann ist Doktorandin im Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied des Promotionskollegs Produktionsräume Ästhetischer Praxis.
Heiko Idensen
Heiko Idensen arbeitet als Kulturproduzent, Forscher und Dozent in den Bereichen Neue Medien, Medienkunst, Hypertext und kollaborative Literaturprojekte. Er lebt in Hannover.
Thomas Kaestle
Thomas Kaestle ist Doktorand im Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim. Er ist Mitglied des Promotionskollegs Produktionsräume Ästhetischer Praxis.
Florian Kessler
Florian Kessler ist Doktorand im Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim. Er ist Mitglied des Promotionskollegs Produktionsräume Ästhetischer Praxis.
Barbara Lutz
Barbara Lutz ist Doktorandin im Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied des Promotionskollegs Produktionsräume Ästhetischer Praxis.
PD Dr. Mathias Mertens
PD Dr. Mathias Mertens ist Vertretungsprofessor für Medienästhetik im Institut für Medien und Theater an der Universität Hildesheim.
Website: www.Mathias-Mertens.de
Prof. Dr.-Ing. Bettina Oppermann
Prof. Dr.-Ing. Bettina Oppermann lehrt Freiraumpolitik und Planungskommunikation im Institut für Freiraumentwicklung der Universität Hannover.
Prof. Dr. Vanessa Reinwand
Prof. Dr. Vanessa Reinwand ist Juniorprofessorin für Kulturelle Bildung am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim.
Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Prof. Dr. Wolfgang Schneider ist Professor für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim.
Prof. Dr. Viola Vahrson
Prof. Dr. Viola Vahrson ist Juniorprofessorin für Kunstvermittlung im Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim.
Prof. Dr. Geesche Wartemann
Prof. Dr. Geesche Wartemann ist Professorin für Theater und Theaterpädagogik an der Universität in Agder, Kristiansand (Norwegen).
Katrin Zimmermann
Katrin Zimmermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim.
Förderer
Das Symposium Just do it! wird gefördert durch: