Alleinerziehende Migrantinnen und Migranten – Lebenslagen zwischen Exklusion, Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten (PRO Niedersachsen/MWK) (2012-2015)

Projektleitung: Dr. Dorothea Krüger (in Kooperation mit Dr. Lydia Potts, C. v. Ossietzky Universität Oldenburg)

Projektmitarbeiterinnen: Sandra Wenzel M.A., Christina Lokk M.A., Laura Maleyka M.A., Claudia Pinkert M.A

Projektlaufzeit: 12/2012-11/2015

Projektbeschreibung:

Das Kooperationsprojekt der Stiftung Universität Hildesheim und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zielt darauf ab, die Lebenssituationen und Lebenslagen von Ein-Eltern-Familien mit Migrationshintergrund in Niedersachsen mit minderjährigen Kindern und unterschiedlichen Herkunftskontexten (insbesondere türkischer und polnischer Herkunft sowie aus der ehemaligen Sowjetunion) zu erfassen und zu analysieren. Die Studie trägt zu einem tiefergehenden Verständnis der heterogenen Situation und Vielfalt der Dynamiken, Lebens- und Familienformen in Migrationsfamilien sowohl in der Öffentlichkeit und Praxis als auch in wissenschaftlichen Diskursen bei. Sie zielt in der Alleinerziehendenforschung darauf ab, der Diversität der in dieser Familienform lebenden Personen gerecht zu werden.

Damit wird die Grundlage dafür verbessert, sozialpolitische Interventionen so zu gestalten, dass sie Diskriminierungen entgegensteuern und Handlungsspielräume erweitern. Für die qualitative Befragung wurden insgesamt Interviews mit 40 Alleinerziehenden mit Migrationshintergrund unterschiedlicher Herkunftskontexte, ebenso wie mit Expertinnen und Experten aus der Sozialpolitik sowie der Unterstützungs- und Netzwerkarbeit geführt. Unsere Befunde zeigen, dass nicht von einer „einheitlichen“ Lebensform ausgegangen werden kann. Die Heterogenität resultiert z.B. aus den unterschiedlichen rechtlichen Lagen und ist auch verknüpft mit den individuellen Migrationsgeschichten, kulturellen und familiären Herkunftskontexten, persönlichen Netzwerken und professionellen Unterstützungsstrukturen im Lebensumfeld, Bildung und Beruf. Die Forschungsschwerpunkte sind folgende:

  • Gründe der Migration
  • Mutterschaft
  • Identitätskonstruktionen
  • Beziehungsalltag mit Kindern
  • Private und institutionelle Netzwerke
  • Bildungsverläufe und Berufsbiografien
  • Häusliche Gewalt
  • Sozialstaatliche Unterstützung

Publikationen:

Krüger, Dorothea Christa (Hg.) (2016): Alleinerziehende Migrantinnen: Lebenslagen und Fähigkeiten im Spannungsfeld von Abhängigkeit und Selbstbestimmung. Stuttgart: ibidem Link

Lokk, Christina (2017): „Familiäre Netzwerke in der Lebenswelt alleinerziehender Migrantinnen“, in: Baader, Meike Sophia / Götte, Petra / Gippert, Wolfgang (Hg.): Migration und Familie: Historische und aktuelle Analysen. Wiesbaden: Springer. (erscheint am 08.06.2017)

Lokk, Christina: „Alleinerziehende Migrantinnen in Deutschland – Familienbilder und Lebensentwürfe im Wandel“, Vortrag im Rahmen der Tagung „Processus de Transmission dans les familles de migrants ou issues de l’immigration. Regads croisés dans les états de l’union européenne“ am 15.-16. Oktober 2015 an der Université catholique de l’Ouest, Angers (Frankreich), Publikation in Vorbereitung.

Zugehörige Qualifikationsarbeiten: Wenzel, Sandra (2015): Zur Identitätskonstruktion von alleinerziehenden Migrantinnen. Eine qualitative Analyse narrativer Interviews (Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grads Master of Arts M.A.). Unveröffentlichtes Manuskript, Universität Hildesheim.

Kooperationspartner: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Kooperation)

Kontakt: almin[at]uni-hildesheim.de