Sanja Horvatinčić befasst sich mit Denkmälern des sozialistischen Jugoslawiens aus den Jahren 1945 bis 1991. Sie betrachtet, wie zwischen 1991 und der Gegenwart mit diesen umgegangen wird. Mit besonderem Augenmerk auf Bauwerke, die dem antifaschistischen „People’s Liberation Struggle“ des Zweiten Weltkriegs und der sozialistischen Revolution entsprangen, rekapituliert sie, was mit diesen geschah und geschieht – vom Verfall und von der Zerstörung bis hin zur globalen Berühmtheit.
Die siebte Gastwissenschaftlerin der Wippermann Fellowship überschreitet dabei das bloße Begutachten von Zeugnissen, deren Ursprung ein politischer und kultureller Sonderweg im Kalten Krieg ist. Vielmehr ordnet sie künstlerisches Erbe und Erinnerungskultur vor der Kulisse des gegenwärtigen postsozialistischen Jugoslawiens neu ein.
Horvatinčić ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Zagreber Universität in Kroatien. Sie erforscht die Zusammenhänge zwischen Kunstmonumenten und Erinnerungskultur im sozialistischen Jugoslawien, auch vor dem aktuellen postsozialistischen Hintergrund. Derzeit engagiert sie sich in der kollaborativen Forschungsinitiative „Globe_EXCHANGE. Models and Practices of Global Cultural Exchange and Non-aligned Movement” und koordiniert das Kulturerbe-Projekt „Heritage from Below | Drežnica: Traces and Memories 1941-1945”. Die Gastwissenschaftlerin ist gemeinsam mit Ljiljana Kolešnik Herausgeberin des Buches „Modern and Contemporary Artists' Networks. An Inquiry into Digital History of Art and Architecture“ (Zagreb 2018).
Weitere Informationen zur Wippermann Fellowship
Die Wippermann Fellowship dient der Stärkung der Internationalisierung sowie der mehrsprachigen Lehre an der Universität Hildesheim. Mit Unterstützung aus der Bürgergesellschaft gelangen internationale Gastwissenschaftler*innen nach Hildesheim. Die Stifter*innen sind die Hildesheimer Jutta und Prof. Dr. Burkhard Wippermann.