7. Wippermann-Lecture: Jugoslawien - die Gegenwart der Erinnerung

Wednesday, 08. November 2023 um 13:00 Uhr

Kunsthistorikerin Dr. Sanja Horvatinčić verhandelt in ihrem Vortrag „Shapes of Resistance: The (After)Lives of Yugoslav Monuments“ jugoslawische Kunstgeschichte neu. Der Vortrag findet am 15. November um 18 Uhr in der Aula im Hohen Haus an der Domäne Marienburg statt. Damit wird bereits zum siebten Mal ein*e Gastwissenschaftler*in über die Wippermann Fellowship nach Hildesheim eingeladen.

Sanja Horvatinčić befasst sich mit Denkmälern des sozialistischen Jugoslawiens aus den Jahren 1945 bis 1991. Sie betrachtet, wie zwischen 1991 und der Gegenwart mit diesen umgegangen wird. Mit besonderem Augenmerk auf Bauwerke, die dem antifaschistischen „People’s Liberation Struggle“ des Zweiten Weltkriegs und der sozialistischen Revolution entsprangen, rekapituliert sie, was mit diesen geschah und geschieht – vom Verfall und von der Zerstörung bis hin zur globalen Berühmtheit.

Die siebte Gastwissenschaftlerin der Wippermann Fellowship überschreitet dabei das bloße Begutachten von Zeugnissen, deren Ursprung ein politischer und kultureller Sonderweg im Kalten Krieg ist. Vielmehr ordnet sie künstlerisches Erbe und Erinnerungskultur vor der Kulisse des gegenwärtigen postsozialistischen Jugoslawiens neu ein.

Horvatinčić ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Zagreber Universität in Kroatien. Sie erforscht die Zusammenhänge zwischen Kunstmonumenten und Erinnerungskultur im sozialistischen Jugoslawien, auch vor dem aktuellen postsozialistischen Hintergrund. Derzeit engagiert sie sich in der kollaborativen Forschungsinitiative „Globe_EXCHANGE. Models and Practices of Global Cultural Exchange and Non-aligned Movement” und koordiniert das Kulturerbe-Projekt „Heritage from Below | Drežnica: Traces and Memories 1941-1945”. Die Gastwissenschaftlerin ist gemeinsam mit Ljiljana Kolešnik Herausgeberin des Buches „Modern and Contemporary Artists' Networks. An Inquiry into Digital History of Art and Architecture“ (Zagreb 2018).

Weitere Informationen zur Wippermann Fellowship

Die Wippermann Fellowship dient der Stärkung der Internationalisierung sowie der mehrsprachigen Lehre an der Universität Hildesheim. Mit Unterstützung aus der Bürgergesellschaft gelangen internationale Gastwissenschaftler*innen nach Hildesheim. Die Stifter*innen sind die Hildesheimer Jutta und Prof. Dr. Burkhard Wippermann.

Bisherige Gastwissenschaftler*innen waren

  • 17.05.2022: Prof. Dr. Emiliana De Blasio (Libera Università Internazionale degli Studi Sociali, Rom, Italien): „E-Democracy and Inequalities After the Pandemic“
  • 17.01.2020: Prof. Dr. Adam Winsler (George Mason University, Virginia, USA): „Becoming Bilingual in Miami, USA – Predictors and Outcomes of English Acquisition for Young Dual Language Learners and Children from Immigrant Families“
  • 02.07.2019: Prof. Dr. Tomáš Janík (Masarykova Univerzita, Brünn, Tschechien): „30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – Entwicklungen im Bildungsbereich in der Tschechischen Republik “
  • 11.12.2018: Prof. Dr. Patricia Cifre Wibrow (Universidad de Salamanca, Spanien): „Die Spur der Nachfolge – das Comeback des Familienromans als Spur eines neuen Zeitempfindens“
  • 20.06.2018: Dr. habil. Ibolya Murber (Lóránd-Eötvös-Universität Budapest, Ungarn): „Ungarn und seine Flüchtlinge im Jahre 1956
  • 28.11.2017: PhD Manuel Anselmi (Università degli Studi di Perugia, Italien): „What is Populism? – An Answer in a Comparative Perspective“