Universität Hildesheim gründet Zentrum für Digitalen Wandel

Monday, 26. November 2018 um 10:01 Uhr

Im „Zentrum für Digitalen Wandel / Center for Digital Change“ befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Grundstruktur, der Komplexität und den Chancen und Risiken des digitalen Wandels aus technischer sowie sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlicher Forschungsperspektive.

Die Universität Hildesheim hat am Donnerstag, 22. November 2018, das Zentrum für Digitalen Wandel gegründet. Im „Zentrum für Digitalen Wandel / Center for Digital Change“ befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Grundstruktur, der Komplexität und den Chancen und Risiken des digitalen Wandels aus technischer sowie sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlicher Forschungsperspektive.

Im Rahmen der Gründungsfeier sprachen Universitätspräsident Professor Wolfgang-Uwe Friedrich über „Digitalisierung an der Universität Hildesheim“ und Staatssekretär Stefan Muhle aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung über „Digitalisierung in Niedersachsen“.

„Der Digitale Wandel verändert unser Leben in einer Weise, wie es ähnlich die Erfindung des Buchdrucks und die Industrielle Revolution getan haben. Die Universität Hildesheim hat sich darauf verständigt, die Digitalisierung als eines von vier Leithemen – neben Bildung, Kultur und Diversität – in ihre Entwicklungsplanung aufzunehmen“, sagt Universitätspräsident Friedrich. Das Zentrum ist das Ergebnis eines bottom-up-Prozesses von engagierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die seit Jahren den digitalen Wandel erforschen – von der Informatik über die Politikwissenschaft bis zur Computerlinguistik. Sie bringen diese Kompetenzen im Zentrum zusammen, sagte Friedrich.

„Im Namen der niedersächsischen Landesregierung gratuliere ich Ihnen zur Gründung des Zentrums für Digitalen Wandel. Mit viel Offenheit gehen Sie an das Thema heran. Die Universität Hildesheim hat zum Beispiel in der Informatikausbildung mit dem Master of Science 'Data Analytics' bereits heute einen Magneten. In der Politikwissenschaft beschäftigt sich das Team um Professorin Marianne Kneuer seit Jahren mit dem Thema 'Demokratie und Internet'. In der digitalen Demokratie könnten wir in Niedersachsen vorangehen und ja zum ersten Bundesland werden, in dem wir digital wählen. Frau Kneuer, darüber sollten wir sprechen. Von diesem Gründungstag des Zentrums für Digitalen Wandel geht ein mutiges Signal aus. Sie sagen nicht: Man müsste mal. Sondern: Sie machen! Ich will Sie nach Kräften unterstützen“, sagte Staatssekretär Stefan Muhle.

Anschließend stellte der Gründungsvorstand – der Wirtschaftsinformatiker Professor Ralf Knackstedt, der Computerlinguist Professor Ulrich Heid und die Politikwissenschaftlerin Professorin Marianne Kneuer – das neue Zentrum vor. Als Zentrum wollen wir erklären und aufklären, so dass weder überzogener Alarmismus noch Hype unsere Debatten über den digitalen Wandel prägen, so Professorin Marianne Kneuer. 

Zahlreiche Forscher und Forscherinnen haben sich für Hildesheim als Arbeitsort entschieden und teilen hier ihr Wissen, damit sich die Gesellschaft in der digitalen Zukunft und Gegenwart zurechtfindet. Der Computerlinguist Professor Ulrich Heid etwa erhielt Rufe an mehrere Universitäten und hat sich für Hildesheim entschieden.

Die Schriftstellerin Kathrin Passig hielt den Festvortrag „Trial und sehr viel Error: Netzgemeinschaften als Politiklabor“. Über die Gesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung debattierten der Bibliothekar Ewald Brahms, der Literaturwissenschaftler Guido Graf, der Informatiker Professor Lars Schmidt-Thieme, die Informationswissenschaftlerin Professorin Christa Womser-Hacker und die Sozialpädagogin Professorin Inga Truschkat. Steffen Gurr, Redaktionsleiter von NDR online, moderierte die Diskussion.

Im Zentrum versammeln sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen – von Computerlinguistik, Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft über Unterrichtsforschung und Medienkulturwissenschaft bis Informatik, Softwareentwicklung und maschinellem Lernen.

Die inhaltliche Debatte wurde während einer öffentlichen Fachtagung am Freitag, 23. November 2018,  fortgeführt. Studentinnen und Studenten aller Fachbereiche, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Bürgerinnen und Bürger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus regionalen Unternehmen erhielten die Chance, sich über spannende aktuelle Fragestellungen zum Digitalen Wandel vor Ort zu informieren. Die Universität Hildesheim freut sich über den Austausch mit dem lokalen Umfeld aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und möchte diesen fortführen.

Themen der Workshops sind unter anderem:

  • Zukunftsperspektiven für die Digitale Wirtschaft (Adaptive Systeme und Datenschutz, Smart Systems, Produkt-Innovation)

  • Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter

  • Politikforschung mit digitalen Kommunikationsdaten

  • Digitalisierung an Schulen

  • Wieviel Digitalisierung braucht der Mensch?

  • Kulturrezensionen im Digitalen Wandel

  • Digitale Daten in Geographie und Umweltwissenschaften

  • Arbeiten und Lernen 4.0

  • Virtual Reality Games made in Hildesheim: Auf einer 3x3m-Spielfläche können Sie mit einer Virtual-Reality-Brille erfahren, wie man sich in der virtuellen Welt grenzenlos bewegen kann.

Programm der Gründungsfeier und Tagung


Zentrum für Digitalen Wandel: Der Wirtschaftsinformatiker Professor Ralf Knackstedt, die Politikwissenschaftlerin Professorin Marianne Kneuer und der Computerlinguist Professor Ulrich Heid laden zu einer öffentlichen Tagung ein. Staatssekretär Stefan Muhle gratulierte zur Gründung des Hildesheimer Zentrums und gratulierte im Namen der niedersächsischen Landesregierung. Fotos: Daniel Kunzfeld (5), Isa Lange

Zentrum für Digitalen Wandel: Der Wirtschaftsinformatiker Professor Ralf Knackstedt, die Politikwissenschaftlerin Professorin Marianne Kneuer und der Computerlinguist Professor Ulrich Heid laden zu einer öffentlichen Tagung ein. Staatssekretär Stefan Muhle gratulierte zur Gründung des Hildesheimer Zentrums und gratulierte im Namen der niedersächsischen Landesregierung. Fotos: Daniel Kunzfeld (5), Isa Lange