Revolution und Regimewandel in Ägypten

Monday, 14. January 2013 um 08:28 Uhr

In einer aktuellen Stunde zur Lage in Ägypten stellt Prof. Dr. Thomas Demmelhuber am 30. Januar erstmals den Band „Revolution und Regimewandel in Ägypten" vor. Die Autoren arbeiten darin die Ereignisse im Ägypten des Jahres 2011 auf. Dabei befassen sie sich auch mit dem Zusammenhang von technischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Neue Medien haben eine wichtige „Multiplikatorfunktion“ vor und während der Proteste, so Demmelhuber.

„Ist Präsident Mursi der neue Pharao Ägyptens?“, fragt Prof. Dr. Thomas Demmelhuber vom Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim. Das politische System Ägyptens und die Herrschaftseliten des Landes zählen zu den Forschungsschwerpunkten des Juniorprofessors für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik und Internet. In einer aktuellen Stunde geht Thomas Demmelhuber am 30. Januar auf die Lage in Ägypten ein und berichtet aus der Forschung.

Erstmals stellt er den Ende 2012 im Nomos-Verlag erschienenen Sammelband „Revolution und Regimewandel in Ägypten" (Hrsg. Thomas Demmelhuber, Hildesheim/Holger Albrecht, Kairo) öffentlich vor, dessen Drucklegung von der Universitätsgesellschaft Hildesheim e.V. unterstützt wurde. 11 Autoren arbeiten darin die Ereignisse im Ägypten des Jahres 2011 auf und spiegeln den aktuellen Stand der deutschsprachigen, sozialwissenschaftlichen Forschung über die „Revolution des 25. Januar“ in Ägypten wider. Mit dem Buch geben sie auch Hinweise auf eine zukünftige Forschungsagenda über die Länder des Nahen und Mittleren Ostens nach den Volksaufständen von 2011. Die Beiträge beschäftigen sich mit den Ursachen, dem Verlauf und den Akteuren konfliktiver Staats-Gesellschafts-Beziehungen sowie Regime- und Elitenwandel in autoritären Regimen.

Außerdem werden Generationenkonflikte, der Zusammenhang von technischen Entwicklungen in der Welt der Medien und gesellschaftlichen Umbrüchen sowie Prozesse der Institutionenbildung in Transformationsstaaten untersucht. Neue Medien spielten eine wichtige „Multiplikatorfunktion“ vor und während der Proteste des Arabischen Frühlings. Allerdings, so Demmelhuber, hat eine genaue analytische und theoretische Verortung der Rolle neuer Medien in politischen Transformationsprozessen sowie eine Einspeisung dieser regional fundierten Erkenntnisse in die allgemeine Theoriedebatte gerade erst begonnen.

So untersucht er in der Forschergruppe „Politik und Internet“ unter Leitung von Prof. Dr. Marianne Kneuer, welche Rolle „neue Medien“ in politischen Wandlungsprozessen im Nahen und Mittleren Osten spielen. Thomas Demmelhuber ist seit 2012 Juniorprofessor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik und Internet an der Universität Hildesheim. Seit 2005 war er mehrfach für Forschungsaufenthalte im Nahen Osten, so erlebte er vor Ort als Gastprofessor in Kairo die unmittelbare politische Veränderungsdynamik nach dem Rücktritt von Mubarak.

Aktuelle Stunde

Die Universitätsgesellschaft Hildesheim e.V. unterstützt die Buchvorstellung und aktuelle Stunde am Mittwoch, 30. Januar 2013, ab 18:15 Uhr in der Universität Hildesheim (Hörsaal 2, Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim). Interessierte sind herzlich eingeladen.


Tahir-Platz in Kairo im Februar 2011, Foto: Mona, Creative Commons-Lizenz

Tahir-Platz in Kairo im Februar 2011, Foto: Mona, Creative Commons-Lizenz