Immer wieder stellen steigende Zahlen der Fluchtzuwanderung Kommunen vor die Herausforderung, möglichst schnell Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten bereitzustellen. In Zeiten sinkender Zuzüge jedoch werden Kapazitäten regelmäßig abgebaut. Bei einem erneuten Anstieg der Zahlen müssen dann wieder behelfsmäßige Lösungen eingerichtet werden. Dies ist für die Kommunen extrem aufwändig und bindet personelle und finanzielle Ressourcen, die an anderen Stellen dringend gebraucht würden. Zudem bieten die ad hoc gefundenen, wenig nachhaltigen Lösungen gerade für vulnerable Personen oft keine bedarfsgerechten Strukturen.
Wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze, die sich der Unterbringung von Geflüchteten widmen, bleiben bislang meist auf einem abstrakten Niveau und werden der Heterogenität kommunaler Strukturen oft nicht gerecht. Kommunen müssen so konkrete Lösungen oft selbst entwickeln. Innovative Ansätze sind allerdings nur in einzelnen Fällen praktisch erprobt.
In dem Projekt „Mehr als vier Wände – Innovative Ideen für eine zukunftsfähige Unterbringung in und mit Kommunen“ möchten die Universität Hildesheim und die FAU Erlangen-Nürnberg daher innovative und nachhaltige Konzepte zum Wohnen für Geflüchtete so (weiter-)entwickeln, dass sie in Kommunen umgesetzt werden können. Hierfür wird das Projektteam mit strukturell unterschiedlichen Kommunen kooperieren, die ihre bisherigen Lösungen analysieren, gemeinsam neue Wege entwickeln und diese in der Praxis umsetzen möchten.
An der Universität Hildesheim ist das Projekt an der Migration Policy Research Group angesiedelt, es läuft vom 01.05.2024 bis 30.04.2028 und wird von der Stiftung Mercator gefördert.
„Mehr als vier Wände“ – Start des neuen Projekts zu zukunftsfähigen Unterbringungskonzepten
Wednesday, 08. May 2024 um 19:21 Uhr