Bereits 2018 gab es den Anstoß, dass wir uns nicht nur mit anderen Organisationen und ihren Schutzkonzepten in Forschung und Lehre auseinandersetzen sollten, sondern wir auch ein Schutzkonzept für unsere eigene Organisation – für unser Institut – bräuchten.
Ziel des Schutzkonzeptprozesses am Institut SOP ist es also zum einen, vorhandene Machtstrukturen, Machtkonstellationen und daraus resultierende Grenzkonstellationen und -situationen sowie mögliche Verdeckungszusammenhänge im Institut wahrzunehmen, zu reflektieren und zu diskutieren. Zum anderen sollen durch die Leitlinien Voice, Choice und Exit die Rechte aller Mitglieder des Instituts gestärkt und geschützt werden und letztlich allen mehr Sicherheit in ihrem Handeln verleihen.
Um diese Ziele zu erreichen, wird ein langfristiger, partizipativer Schutzkonzeptprozess im Institut SOP angestrebt, der Prozesse der selbstkritischen Analyse, Prävention, Intervention in Akut- und Verdachtsfällen von Rechtsverletzungen sowie die Aufarbeitung von möglichen Fällen beinhaltet.
So kann es gelingen, eine Kultur der Achtsamkeit im Institut zu etablieren und zu leben. Damit ist gemeint, bereits „schwache Signale“ rechtzeitig wahrzunehmen, zu reflektieren und zu bearbeiten; eben eine Sensibilität für die Strukturen, Prozesse und die persönlichen Rechte aller Mitglieder des Instituts SOP zu entwickeln.
Durch die Leitlinien der Voice-, Choice- und Exit-Optionen sollen die Rechte aller Mitglieder des Instituts gestärkt und geschützt werden. Diese Leitlinien sind im Folgenden erläutert und mit modifizierbaren Regeln unterlegt.
Voice (Stimme) bedeutet, dass alle Mitglieder am Institut das Recht haben, ihre Stimme zu erheben, wenn sie ihre Rechte verletzt sehen, wenn sie sich unwohl fühlen oder wenn sie sich Veränderungen wünschen. Demgegenüber sollten alle Mitglieder signalisieren, dass sie von Verletzungen der persönlichen Rechte hören wollen. Die Voice-Optionen können folgendermaßen gestärkt werden:
Choice (Wahl) meint, dass die Mitglieder des Instituts immer die Möglichkeit haben, die Situationen zu verändern, in denen sie sich befinden. Informationen und Wissen über Rechte ist eine entscheidende Grundlage für Beteiligung. Um die Choice-Optionen zu stärken, gelten für alle Mitglieder des Instituts derzeit folgende Regelungen:
Exit (Ausweg) bedeutet, dass alle Mitglieder des Instituts in jeder Situation, in der sie sich im Organisationsalltag befinden, die Möglichkeit haben, aus dieser Situation aussteigen zu können. Um die Exit-Optionen zu stärken, gelten für die Mitglieder des Instituts derzeit folgende Regelungen:
Im Sinne des Schutzkonzeptprozesses sind diese Regelungen kontinuierlich im Dialog zwischen den Mitgliedern des Instituts zu überprüfen und ggf. zu verändern und anzupassen, um die Leitlinien Choice, Voice und Exit zu stärken.