Einwanderungsgesellschaft: Miteinander in Vielfalt

Wednesday, 15. February 2017 um 10:41 Uhr

Unter dem Motto „Miteinander in Vielfalt“ fassen unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Gedanken zur Einwanderungsgesellschaft zusammen. Zur 38-köpfigen Expertenkommission gehört Professorin Viola Georgi von der Universität Hildesheim. In dieser Woche wurde in Berlin das „Leitbild für die Einwanderungsgesellschaft" vorgestellt.

„Wir brauchen dieses Leitbild, weil unsere Einstellung zur Einwanderung das Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft berührt. Unser Umgang mit Vielfalt und gerechte Teilhabemöglichkeiten sind Gradmesser für unsere Demokratie, den sozialen Frieden und Sicherheit“, sagt Staatsministerin Aydan Özoğuz, Vorsitzende der 38-köpfigen Kommission, die das Leitbild im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erarbeitet hat. Die Stiftung lud Expertinnen und Experten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, unter anderem aus der Wissenschaft, ein, an der Erarbeitung eines Leitbilds mitzuwirken. Die Kommission nahm im Juni 2016 unter dem Vorsitz von der Staatsministerin ihre Arbeit auf.

Grundpfeiler der Einwanderungsgesellschaft bilden für die Autorinnen und Autoren das Grundgesetz, die Achtung der Menschenrechte, die Einbettung Deutschlands in die Europäische Union und der Respekt vor der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. „Gemeinsamkeiten können nicht allein staatlich verordnet werden“, sie „entstehen im Zusammenleben“. „Rassismus und Diskriminierung stellen eine Verletzung der Grund- und Menschenrechte dar und haben daher keinen Platz in der deutschen Gesellschaft. Der Schutz vor Diskriminierung muss ein Grundpfeiler des Zusammenlebens sein, weil er Zugehörigkeit und Teilhabe ermöglicht“, schreiben die Autorinnen und Autoren.

„Ein Leitbild für die Einwanderungsgesellschaft war längst überfällig. Es eröffnet die Chance einer breiten Debatte über unser Selbstverständnis im Zeichen gesellschaftlichen Wandels, der nicht nur aber auch durch Migration in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geprägt ist“, sagt Professorin Viola Georgi von der Universität Hildesheim. Sie befasst sich in der Forschung mit der Frage, wie eine Geselllschaft organisiert ist, die niemanden ausschließt und Vielfalt als Normalität anerkennt.

Die Erziehungswissenschaftlerin leitet in Hildesheim das „Zentrums für Bildungsintegration – Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften“. 2017 wurde die Expertin für Fragen der Bildung in der Einwanderungsgesellschaft in den Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration berufen. Professorin Georgi befasst sich in der Forschung unter anderem mit Heterogenität in der Schule, Bildungsmedien, historisch-politischer Bildung in der Migrationsgesellschaft und Demokratiepädagogik.

Medienkontakt: Pressestelle der Universität Hildesheim (Isa Lange, 05121.883-90100, presse@uni-hildesheim.de)


Professorin Viola Georgi leitet an der Universität Hildesheim das „Zentrum für Bildungsintegration – Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften“. Die Erziehungswissenschaftlerin ist Expertin für Fragen der Bildung in der Einwanderungsgesellschaft. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim

Professorin Viola Georgi leitet an der Universität Hildesheim das „Zentrum für Bildungsintegration – Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften“. Die Erziehungswissenschaftlerin ist Expertin für Fragen der Bildung in der Einwanderungsgesellschaft. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim