Hildesheimer Pädagogische Tage 2020 | 28. September bis 1. Oktober 2020 (online)

Wegen der schwer absehbaren Bedingungen im Zusammenhang mit der Cov-19-Pandemie finden die Hildesheimer Pädagogischen Tage 2020 als Online-Tagung statt.In der 40. Kalenderwoche werden von Montag (28.9.) bis Donnerstag (1.10.) im Zeitraum von 14 bis 18 Uhr verschiedene Workshops zum Thema "Was geht App? Schule  digital" angeboten.

Eine Neuanmeldung ist bereits möglich - die Workshopangebote werden nach Rückmeldung durch die Referent_innen sukzessive ergänzt.

Neue Anmeldung für "Was geht App? Schule digital": https://vedab.de/veranstaltungsdetails.php?vid=116897
Neue Anmeldung für "Like it! Demokratie 2.0": https://vedab.de/veranstaltungsdetails.php?vid=118421

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Hildesheimer Pädagogische Tage 2020 Programm als PDF

Weitere Angebote, die uns erst nach Redaktionsschluss erreichten, finden Sie hier:

Hildesheimer Pädagogische Tage 2020 - Zusatzangebote

Checkliste für Teilnehmende

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Der Digitalpakt ist beschlossen, die Schulen entwickeln Medienbildungskonzepte und der Bedarf an Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer steigt. Doch den großen didaktischen Möglichkeiten digitaler Medien stehen Risiken gegenüber, die durch einen sorglosen Umgang mit Informationen geprägt sind – Informationen über die eigene Person, aber auch Informationen, die als Basis für wichtige Entscheidungen im Netz recherchiert werden. Längst beeinflussen systematisch platzierte Manipulationen nicht nur politische Wahlen, sondern die Meinungsbildung in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen – Klimawandel, Flüchtlingspolitik, EU.

Damit „Digital Native“ nicht „Digital Naive“ bedeutet, sind Medien- und Demokratiebildung zwei bildungspolitische Schwerpunkte, denen sich das Land Niedersachsen verpflichtet sieht. So richten die Kompetenzzentren Niedersachsens 2020 für Lehrkräfte kostenfreie Fortbildungen in diesen Themenfeldern aus.

An der Universität Hildesheim, die sich in verschiedenen Projekten mit Digitalisierung und Demokratiebildung auseinandersetzt, werden die Hildesheimer Pädagogischen Tage 2020 ganz im Zeichen der neuen Medien und ihres Einflusses auf demokratische Strukturen stehen.

Die Veranstaltungen finden in der 40. Kalenderwoche, Montag bis Donnerstag, online statt. Sie werden als bildungspolitische Schwerpunktveranstaltungen vom Niedersächsischen Kultusministerium gefördert und sind für die teilnehmenden Lehrkräfte kostenfrei.

"Was geht App?" Schule digital! - 28. September bis 1. Oktober

Eine Veranstaltung zum neuen bildungspolitischen Schwerpunkt „Digitalisierung“.

Lehrkräfte, die erfahren wollen, wie Tablets systematisch in den Schulunterricht integriert werden können, welche Apps hilfreich sind, wie sie selbst Apps erstellen, aber auch welches Nutzungsverhalten Jugendliche bezüglich digitaler Medien aufweisen und welche Risiken bestehen, heißen wir vom 28. September bis zum 1. Oktober herzlich willkommen, wenn es heißt „‘Was geht App?‘ Schule digital!“.

Unterstützt werden wir von den Medienberater_innen des NLQ und den Multimediamobilen der Niedersächsischen Landesmedienanstalt. Aus der Universität Hildesheim beraten uns der "Arbeitskreis "Schule im digitalen Wandel" und das Projekt "Informationskompetenz und Demokratie".

Hier geht es zur Anmeldung: https://vedab.de/veranstaltungsdetails.php?vid=118391

"Like it" Demokratie 2.0 - regionale Auftaktveranstaltung zur bildungspolitischen Initiative "Demokratisch gestalten" - 28. September bis 1. Oktober

„Like it! Demokratie 2.0“ ist die regionale Auftaktveranstaltung der Bildungsinitiative „Demokratisch gestalten“ an der Universität Hildesheim. Der inhaltliche Fokus liegt auf den Möglichkeiten und Herausforderungen, die durch die digitalen Medien für demokratische und partizipative Prozesse entstehen.

Demokratie und Partizipation sind nur denkbar, wenn Schülerinnen und Schüler über die Fähigkeit verfügen, gesellschaftliche Entscheidungen wie Entscheidungen der individuellen Lebensführung vernünftig und verantwortungsvoll zu treffen. In Diskussionen müssen sie wertschätzend miteinander umgehen und die Kraft des besseren Arguments zur Geltung kommen lassen. In der Politikdidaktik wird diese Kompetenz mit Urteilsfähigkeit benannt, in den Naturwissenschaftsdidaktiken mit Bewertungskompetenz; in vielen Fächern ist sie unter jeweils anderem Namen ein wesentlicher Schlüssel zur Förderung dessen, was klassischerweise gesellschaftliche Mündigkeit genannt wird. Im wissenschaftlichen Diskurs hat sich für die Fähigkeit, in der digitalen Welt Informationen bewerten zu können, der Begriff der „Informationskompetenz“ etabliert.

Durch die Digitalisierung sind einerseits verstärkt Möglichkeiten der Partizipation entstanden, andererseits werden über digitale Medien systematisch Falschinformationen platziert. Ökonomisch, politisch und ideologisch motivierte Kampagnen versuchen, Empörungsreflexe für ihre Sache zu mobilisieren, und die Funktionsweise der Algorithmen – etwa in Suchmaschinen – führt bei kontrovers diskutierten Themen zu einer überproportionalen Repräsentanz fragwürdiger Inhalte. Debatten zu gesellschaftlich relevanten Fragen – Klimawandel, Flüchtlingspolitik, EU – erscheinen in der digitalen Öffentlichkeit systematisch verzerrt.

Zugleich findet das politische Engagement Jugendlicher seine Heimat immer weniger in traditionellen Verbands- und Parteistrukturen, die eine demokratische politische Sozialisation unterstützen und ein Abgleiten in radikale Ränder unwahrscheinlich machen. Es herrscht teils eine naive Empfänglichkeit für skandalisierende Berichte, deren Urheber allein propagandistischem Kalkül folgen.

Vor diesem Hintergrund haben die Workshops der regionalen Auftaktveranstaltung der Initiative „Demokratisch gestalten“ an der Universität Hildesheim zwei Schwerpunkte. Erstens sollen sie Möglichkeiten digitaler Partizipation in ihrem schulischen und unterrichtlichen Nutzen aufzeigen. Zweitens sollen sie Lehrkräfte befähigen, die neuen digitalen Herausforderungen – Fake-News, Hate-Speech, Cybermobbing – unterrichtlich zu thematisieren und die Schülerinnen und Schüler so in ihrer Diskurskompetenz und ethischen Kultur, insb. der Anerkennung von Diversität, zu fördern.

Dass die Zukunft digital sein wird, steht außer Frage. Inwiefern sie starke demokratische Strukturen aufweisen wird und allen Mitgliedern einer pluralistischen Gesellschaft Partizipationsräume öffnet, ist eine Frage bildungspolitischen und pädagogischen Handelns.

Hier geht es zur Anmeldung: https://vedab.de/veranstaltungsdetails.php?vid=118421