Vom 26. bis 27. November 2021 fand die 6. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung zum Thema „Professionalisierung in der Studieneingangsphase der Lehrer*innenbildung. Modelle - Potenziale - Paradoxien“ online statt.

Alle Graphic Recording-Bilder stammen von Sandra Schulze / Agentur ZEITBEFREIT

Die Tagung, mit ca. 140 Teilnehmer*innen, unternahm den Versuch, sowohl theoretisch-systematisch als auch empirisch-datenbasiert die Professionalisierungspotenziale der Studieneingangsphase vor dem Hintergrund der Vorstellung und Diskussion unterschiedlicher Modelle der Gestaltung des Theorie-Praxis-Verhältnisses in der Lehrer*innenbildung kritisch auszuloten.

Dabei wurden auch die jeweiligen Konzeptionen, Instrumente und Methoden in den Blick genommen, die die Auseinandersetzung mit Schulpraxis anregen und Professionalisierungsprozesse befördern sollen. Zudem wurde die Studieneingangsphase vor dem Hintergrund ihrer Funktion der Berufsorientierung und Berufseignungsprüfung analysiert und danach gefragt, welche Mechanismen der Selbst- und Fremdüberprüfung, Selbstvergewisserung und eventuellen Selbstbestätigung oder Selbstselektion hierbei wirksam werden (sollen).

Die Vorträge und Table Sessions waren in vier Themenfelder aufgeteilt: „Modelle und Konzepte: Theoretische Perspektiven, empirische Befunde und Einblicke in die universitäre Praxis“, „Potenziale der Professionalisierung“, „Berufseignung(-süberprüfung) und Studieneignung“ und „Fachdidaktische Perspektiven“.

Eröffnet wurde die Tagung am Freitagnachmittag mit der Keynote von Apl. Professorin Dr. Ilka Lüsebrink zum Thema „Fachdidaktische Herausforderungen für die Studieneingangsphase: zwischen Anknüpfungen an ‚Altbekanntes‘ und notwendiger Irritation“,

die in ihrem Vortrag eindrücklich illustrierte, dass Studienanfänger*innen in der Fachdidaktik zunächst auf einen ihnen sehr vertrauten Gegenstand treffen: schulischen Unterricht. Mit diesem haben sie umfangreiche Erfahrungen gesammelt, wenn auch nur aus einer bestimmten Perspektive. Die besondere Schwierigkeit des Studieneingangs läge laut Apl. Professorin Dr. Lüsebrink dementsprechend darin, diesen „altbekannten“ Gegenstand und damit auch die biographisch geprägten unterrichtsbezogenen Überzeugungen fraglich werden zu lassen, Unterricht mit (wissenschaftlicher) Neugier aus neuen Perspektiven und vor bislang unbekannten theoretischen Hintergründen zu begegnen.

Graphisch wurde die Tagung von der Graphic Recorderin Sandra Schulze begleitet, die die wichtigsten Ergebnisse aus der Keynote, den Vorträgen und den Table Sessions in Form von sogenannten Graphic Recordings festhielt.

Der zweite Tag wurde mit einem Abschlussstatement von Dr. Hilke Pallesen beendet, die ein persönliches Tagungsresümee zog, in dem sie sowohl aus der Perspektive der Schulpädagogik als auch aus der Perspektive der Fachkulturforschung auf die Highlights und den 'Ertrag' der Tagung schaute und diese kritisch einordnete.

Hierbei wurde das Tagungsthema "Professionalisierung in der Studieneingangsphase" noch einmal abschließend aufgegriffen und ein persönliches Fazit gezogen sowie weiterführende Perspektiven für Forschung und Lehre eröffnet. Dabei bezog das Resümee u. a. die im Rahmen des Graphic Recordings entstandenen Bilder mit ein und präsentierte deren Entstehung im Zeitrafferfilm.

Um einen Austausch zum primär sitzenden Tagungsalltag zu gewährleisten, konnten die Tagungsteilnehmer*innen in der Bewegten Pause entweder im „Tagungsfit“-Kurs von Alexander Masche (Healthy Campus) oder im Yoga-Kurs von Elvira Eulitz (Ruha Healing) wieder neue Energie für die Tagung sammeln.

Da vor allem der informelle Austausch durch Begegnungen am Mittagsbuffet oder in den Pausen, der eine Präsenztagung lebhaft und interessant macht, bei einem Online-Format leider weitestgehend verloren geht, wurden die Tagungsteilnehmer*innen dazu eingeladen, den virtuellen Pausenraum mit seinen vier sogenannten Areas, wie bspw. den „Stehtisch-Schnack“ oder die „Koffein-Lounge“ aufzusuchen. Hier konnten persönliche Begegnung stattfinden oder auch nach Ende eines Vortrags Diskussionen und Gespräche fortgeführt werden. Zudem ergab sich hier die Gelegenheit, die kleinen Aufmerksamkeiten, die den Tagungsteilnehmer*innen vorab in Form eines analogen Päckchens zur digitalen Tagung zugesandt wurden, gemeinsam zu genießen.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmer*innen, die die Tagung mit ihren Beiträgen und Diskussionen bereichert haben und freuen uns darauf, Sie erneut im Jahr 2022 zur 7. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung begrüßen zu dürfen.

Ein besonders großer Dank geht an alle helfenden Hände. Nur durch ihre Unterstützung konnte die Tagung so erfolgreich umgesetzt werden!