68.
|
Peter Cloos and Sabine Bollig
(2022):
Editoral: Qualitative Interviews in der Kindheitspädagogik analysieren
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi): Bd. 5 (2022), Heft 1.
abstract
Das Editorial stellt die Kontur und die Beiträge des Themenhefts "Qualitative Interviews in der Kindheitspädagogik analysieren" des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vor.
|
67.
|
Tom Töpfer
(2022):
Netzwerkkarteninterviews analysieren. Eine qualitative strukturale Analyse zur sozialräumlichen Vernetzung von Kindertageseinrichtungen
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 5 (2022), Heft 1.
abstract
Der Beitrag illustriert in Anlehnung an die qualitative strukturale Analyse (QSA; Herz/Truschkat/Peters 2015) die Auswertung eines qualitativen Netzwerkkarteninterviews mit dem Leiter eines Kinderladens. Zentrale Fragestellung der zugrunde liegenden Studie ist, in welche sozialen Netzwerke Kindertageseinrichtungen eingebettet sind und welche Perspektiven zur sozialräumlichen Vernetzung von KiTa-Leitungen relevant gemacht werden. Im Interview werden dazu visuelle Daten des Netzwerkes der Kindertageseinrichtung anhand einer Netzwerkkarte sowie verbale Daten in Form der Erzählungen des Interviewten erhoben. Als Grundlage der Analyse dieser Daten zieht die QSA sensibilisierende, netzwerktheoretische Konzepte heran und orientiert sich methodisch an der Grounded-Theory-Methodologie (GTM, Strauss/Corbin 1996). Zur Netzwerkkarte werden Lesarten erstellt und Thesen entwickelt, die die Interviewanalyse anregen und orientieren. Die Interviewdaten werden mit den Kodierverfahren der GTM analysiert. Schließlich werden die Erkenntnisse der Analyse beider Datenarten aufeinander bezogen und sukzessive verdichtet. Die fallbezogene Auswertung des vorliegenden Netzwerkkarteninterviews zeigt, dass für diese Kindertageseinrichtung insbesondere zwei Vernetzungsfokusse relevant werden, die mit verschieden strukturierten Netzwerken einhergehen. Im Beitrag wird das analytische Vorgehen mit der QSA dargestellt und die einzelnen Auswertungsschritte illustriert und eingeordnet.
|
66.
|
Edita Jung
(2022):
Episodisches Interview und thematisches Kodieren: von der Fallanalyse zum Gruppenvergleich. Der Übergang von der Krippe zum Kindergarten im Spiegel subjektiver Theorien pädagogischer Fachkräfte
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 5 (2022), Heft 1.
abstract
Im Beitrag werden methodologische und methodische Aspekte aus der Dissertationsstudie über die Sicht der pädagogischen Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten zum Übergang zwischen den beiden Organisationsformen skizziert (Jung 2014). Im Kontext des Projektes dienten qualitative Interviews mit den beiden Fachkräftegruppen als Ausgangspunkt eines gruppenvergleichenden Analyseprozesses. Durch die exemplarisch aufgezeigten Arbeitsschritte mit dem thematischen Kodieren (Flick 1996) wird im Beitrag sukzessive der Weg vom einzelnen Fall hin zu einer gruppenübergreifenden Betrachtung herausgearbeitet. Der komparative Blick wird dabei auf einen potentiellen Austausch über den Entwicklungsstand von Kindern im Übergang gerichtet. Entlang der Ergebnisse lassen sich gruppenspezifische Wahrnehmungs-, Deutungs- und Bearbeitungsweisen aufzeigen: Während die Krippenfachkräfte um die Anerkennung ihrer Expertise ringen und dabei unterschiedliche Handlungsstrategien wählen, betonen die Kindergartenfachkräfte durch die Versagung einer Entgegennahme von Informationen über Kinder die Independenz der eigenen pädagogischen Arbeit.
|
65.
|
Antje Rothe
(2022):
Narrationsanalyse autobiografisch-narrativer Interviews mit frühpädagogischen Fachkräften
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 5 (2022), Heft 1.
abstract
Im Beitrag wird die Narrationsanalyse von Fritz Schütze zur Analyse autobiografisch-narrativer Interviews vorgestellt. Dabei werden die zentralen methodologischen Entscheidungen sowie methodischen Schritte der Erhebungs- und Auswertungsmethode von Schütze am Beispiel des Dissertationsprojektes „Biografie und Professionalität. Eine qualitative Studie zur Bedeutung biografischer Erfahrungen für die professionelle Identität frühpädagogischer Fachkräfte“ präsentiert. Es wird gezeigt, dass die Methodologie Schützes nicht nur für Forschungsarbeiten geeignet ist, die die Biografie fokussieren, sondern auch für jene, deren Erkenntnisinteresse sich auf die Konstitution professioneller Identitäten bezieht.
|
64.
|
Sarah Meyer
(2021):
Bildungspläne – ein integrativer Zugang zu Dokumenten und Diskursen
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 4 (2021), Heft 1.
abstract
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, wie Bildungspläne für die Kindertagesbetreuung in Deutschland soziale Differenz thematisieren und mit pädagogischer Bedeutung ausstatten. Hierbei handelt es sich um einen Wiederabdruck ihres Beitrags aus dem dritten FalKi-Heft zur Dokumentenanalyse.
|
63.
|
Susann Fegter and Kim-Patrick Sabla-Dimitrov
(2021):
Konstruktionen vergeschlechtlichter Professionalität in Diskussionen elementarpädagogischer Fachkräfte – eine Analyseheuristik
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 4 (2021), Heft 1.
abstract
Der Beitrag stellt ein Analysemodell zur Untersuchung situierter diskursiver Praktiken vor. Kontext der Untersuchung ist eine DFG-geförderte Forschung, die Elementarpädagogik und Sozialpädagogische Familienhilfe bezogen auf Prozesse der Vergeschlechtlichung kontrastierend in den Blick nimmt und auf die Diskussion zu ‚mehr Männern in Erziehungsberufen‘ rekurriert. Die Autor*innen fragen nach den diskursiven Verknüpfungen von Geschlecht und Professionalität und den damit verbundenen (Neu)Ordnungen des Wissens.
|
62.
|
Sandra Koch
(2021):
Bedingungen der Möglichkeit von Bildung: Zur Vervielfältigung von Bildung in der Pädagogik der frühen Kindheit
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 4 (2021), Heft 1.
abstract
Die Autorin analysiert in ihrem Beitrag anhand von Beiträgen in frühpädagogischen Fachzeitschriften, auf welche Weise sich der Bildungsauftrag konkretisiert, der seit dem Jahrtausendwechsel an die Institutionen der Kindertagesbetreuung gerichtet wird. Des Weiteren fragt sie, wie dieser mit einem normativen Wandel im Hinblick auf die Pädagogik der frühen Kindheit im Zusammenhang steht.
|
61.
|
Julia Seyss-Inquart
(2021):
Der Ordnung institutioneller Kindheit im bildungspolitischen Sprechen auf die Spur kommen – Diskursanalyse als Werkzeugkiste
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 4 (2021), Heft 1.
abstract
Der Beitrag gibt einen Einblick in die Methodologie und das methodische Vorgehen der diskursanalytisch angelegten Studie „bildung versprechen – Zur Ordnung institutioneller Kindheiten in politischen Debatten“. Ausgehend von der Beobachtung, dass Kindergärten in Österreich einen gesellschaftlich vollkommen anderen Stellenwert als Schulen haben, analysiert die Autorin das bildungspolitische Sprechen anhand wörtlicher Protokolle und Gesetzestexte aus dem Wiener Gemeinderat und Landtag im Zeitraum von 1960 bis 2010, die das Kindertagesheimwesen betreffen.
|
60.
|
Stefanie Bischoff-Pabst, Sandra Koch, Marion Ott and Marc Schulz
(2021):
Editorial: Grundzüge erziehungswissenschaftlicher Diskursanalysen
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 4 (2021), Heft 1.
abstract
Das Editorial stellt die Kontur und die Beiträge des Themenhefts zur Diskursanalyse des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vor.
|
59.
|
Magdalena Sonnleitner, Benjamin Manthey and Stefan Prock
(2020):
Der Einsatz von Videos in der Lehrkräftebildung aus Sicht von Datenschutz und Forschungsethik
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 232-241.
abstract
Einhergehend mit verbesserten technischen Möglichkeiten erfreut sich die Verwendung von Videografien in der Lehrkräftebildung in den letzten Jahren deutlicher Beliebtheit. Von der Vorbereitung und Produktion von Videos bis hin zur Diskussion von Filmsituationen in der Lehr- und Forschungspraxis gilt dabei die Prämisse, die Persönlichkeitsrechte der gefilmten Lehrkräfte und Schüler*innen nicht zu verletzen. Der Beitrag gibt einen grundlegenden Überblick über die aktuelle Gesetzeslage und forschungsethische Grundsätze sowie insbesondere über die Anforderungen, die Datenschutz und Forschungsethik an Unterrichtsvideografien stellen. Zudem veranschaulicht er exemplarisch an einem praxisnahen Fallbeispiel die konkrete Anwendung der vorgestellten Prinzipien beim Videoeinsatz in Lehrveranstaltungen.
|
58.
|
May Jehle and Henning Schluß
(2020):
Trigger-Videos als Training im Umgang mit Unterrichtskonflikten – Videoeinsatz in der Lehrer*innenbildung der DDR sowie in der Transformationsphase an der Humboldt-Universität zu Berlin
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 221-231.
abstract
Als Trigger-Videos wurden seit Ende der 1980er Jahre in Kontexten der Lehrer*innenbildung an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) entstandene Videoaufzeichnungen bezeichnet, die kritische Unterrichtssituationen zeigten und in Lehrveranstaltungen zur Diskussion anregen sollten. Dieser Beitrag gibt zuerst einen kurzen einführenden Überblick über erhaltene Bestände audiovisueller Unterrichtsaufzeichnungen aus der DDR und rekonstruiert dann die praktische Arbeit mit diesen Aufzeichnungen in der Lehrer*innenbildung an der HU mithilfe eines Zeitzeugenberichts und zeitgenössischen Publikationen. Anschließend soll danach gefragt werden, wie das hier dargestellte Beispiel eines Trigger-Videos in diesen Zusammenhang eingeordnet werden kann. Abschließend wird überlegt, ob und inwiefern die Auseinandersetzung mit diesen Dokumenten in einem produktiven Sinn zu einer Reflexion aktueller Ansätze des Videoeinsatzes in der Lehrer*innenbildung beitragen kann.
|
57.
|
Dhana Indlekofer and Jonas Ringler
(2020):
Potenziale und Grenzen von kasuistischen Unterrichtsvideografie-Analysen in Veranstaltungen der Lehrer*innenbildung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 210-220.
abstract
Der Beitrag zeigt Potenziale und Grenzen des Einsatzes von Unterrichtsvideografien in universitären Lehrveranstaltungen der Lehrer*innenbildung hinsichtlich der Anbahnung eines professionellen Habitus bei Studierenden auf. Im Konkreten wir der Frage, inwiefern eine als Fallarbeit konzipierte Videografieanalyse den Professionalisierungsprozess in einem Lehr-/Lernsetting unterstützen kann, anhand einer exemplarisch veranschaulichten, auf der Methode der Objektiven Hermeneutik basierenden Analyse einer videografierten Unterrichtssequenz zum Thema „Antinomien im Lehrer*innenhandeln“ nachgegangen. Im ersten grundlegenden Teil des Beitrags werden die Erwartungen an Videografien im Kontext der Lehrer*innenbildung erläutert, woraufhin die Vorstellung des von uns vorgeschlagenen methodischen Vorgehens für die kasuistische Arbeit mit Studierenden folgt. Im zweiten Teil werden für die Darstellung der kasuistischen Analyse selbst zunächst die Antinomien im Lehrer*innenhandeln als konstitutiver Gegenstand der Schulpädagogik eingeführt und hierauf die Analyse der Unterrichtssequenz hinsichtlich antinomischer Strukturen im Lehrer*innenhandeln illustriert. Schließlich wird das interdependente Zusammenspiel von fachwissenschaftlichem Gegenstand, (Analyse-)Methode und Reflexion von Professionswissen – welches für die hier abgebildete kasuistische Unterrichtsvideografie-Analyse zentral zur Anbahnung von Professionalität ist – sowohl als Potenzial als auch deren Abhängigkeit voneinander als Grenze diskutiert.
|
56.
|
May Jehle and Philipp McLean
(2020):
Videobasierte Lehrveranstaltungsformate zur Förderung reflexiver Unterrichtswahrnehmung in der sozialwissenschaftlich-historischen Lehrer*innenbildung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 198-208.
abstract
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen videobasierte Lehrveranstaltungsformate zur Förderung reflexiver Unterrichtswahrnehmung in der sozialwissenschaftlich-historischen Lehrer*innenbildung, die in den im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderten Projekten Level – Lehrerbildung vernetzt entwickeln und The Next Level – Lehrkräftebildung vernetzt entwickeln an der Goethe-Universität Frankfurt am Main realisiert wurden. Dabei wird die konzeptionelle Herangehensweise innerhalb des Fächerverbunds skizziert und anhand eines ausgewählten videobasierten Lehrveranstaltungsformates exemplarisch illustriert. Diskutiert werden die Potenziale videobasierter Lehr-Lernformate innerhalb des Theorie-Praxis-Verhältnisses sowie die Bedeutung von Reflexivität in diesem Kontext. Insbesondere wird die Frage fokussiert, wie es gelingen kann, die Bedeutung der Beschäftigung mit theoretischen Konzepten und Fachwissen für die zukünftige Praxis zu verdeutlichen und die theoretische Reflexion der späteren Berufspraxis vorzubereiten.
|
55.
|
Jochen Heins and Yannah Wiechmann
(2020):
Zur Koordination von Unterrichtsfaktoren in der Wahrnehmung von Unterricht. Eine empirische Modellprüfung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 181-197.
abstract
Die Wahrnehmung ist ein Teilprozess der professionellen Unterrichtswahrnehmung, in dem die Aufmerksamkeit auf lernrelevante Ereignisse in einer Unterrichtssituation gerichtet wird. Unterschiedliche Studien weisen darauf hin, dass Expert*innen mehr relevante Aspekte in einer Situation selektiv wahrnehmen und diese infolgedessen elaborierter und komplexer interpretieren. Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist ein Modell von Unterrichtsfaktoren (Gegenstand, Lehr-Lernziele, Dispositionen der Lernenden und Lehr-Lernmethoden), deren gleichzeitige Koordination bei der selektiven Wahrnehmung als wesentlich angenommen wird, um lernrelevante Aspekte zu erkennen. Die vorliegende Studie prüft, ob sich bei der Wahrnehmung fachlicher Lehr-Lernprozesse in einer Videovignette zum Literaturunterricht Unterschiede in der Koordination der Unterrichtfaktoren zwischen Proband*innengruppen mit angenommenem unterschiedlichen Expertisegrad zeigen (N = 14). Die Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse der Wahrnehmungsdaten weisen auf Unterschiede in der quantitativen Komplexität der Wahrnehmung zwischen den Proband*innengruppen hin, die sich über die Anzahl der koordinierten Unterrichtsfaktoren beschreiben lässt.
|
54.
|
Julian Börger, Johanna Krull, Tobias Hagen and Thomas Hennemann
(2020):
Effekte der videogestützten Selbstreflexionsmethode One-Take-Video auf die Kommunikations- und Präsentationskompetenzen angehender Lehrkräfte
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 170-180.
abstract
Die vorliegende Studie überprüft die Wirksamkeit der videogestützten Selbstkonfrontationsmethode One-Take-Video (vgl. McCammon 2014) auf die verbalen und nonverbalen Präsentationskompetenzen von Lehramtsstudierenden über die Zeit. Hierzu erstellten 63 Teilnehmer*innen eines Bachelormoduls im Rahmen der Lehramtsausbildung semesterbegleitend insgesamt vier Kurzvorträge als One-Take-Video zu relevanten Seminarinhalten. Anschließend bewerteten sechs studentische Raterinnen höheren Semesters die Präsentationskompetenzen der Studierenden mithilfe eines Rückmeldebogens und verschriftlichten zudem ein individuelles Feedback. Die Ergebnisse der einfaktoriellen Varianzanalyse zeigen einen signifikanten Haupteffekt des Faktors Zeit auf die Präsentationskompetenzen der Studierenden. Im paarweisen Vergleich der Messzeitpunkte zeigen sich zudem signifikante Verbesserungen aller Skalen für die ersten drei Videos.
|
53.
|
Angela Bauer
(2020):
Video und Reflexion. Seminaristische Praktiken im Umgang mit eigenen Unterrichtsvideografien
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 159-169.
abstract
Die Reflexion der eigenen Lehrer*innenhaltung und selbst erlebter Unterrichtspraxis nimmt bereits im Rahmen der universitären Lehramtsausbildung eine zentrale Stellung ein. So finden sich an deutschen Studienstandorten auch Formate, in denen Reflexionsgespräche über Schulpraxiserfahrungen von Studierenden anhand videografierter Unterrichtsszenen geführt werden. Im Beitrag soll aus praxistheoretischer Sicht empirisch nachverfolgt werden, wie die Akteure die Anforderung dieser Form der videobasierten Reflexion gemeinsam gestalten. Insbesondere wird die Arbeit mit dem Videomaterial fokussiert und am Beispiel verschiedener Seminarsitzungen die interaktive Konstitution verschiedener Praktiken im Umgang mit diesem Medium aufgezeigt. Dabei wird herausgearbeitet, wie die Studierenden Bestimmungen, Korrekturen und Ergänzungen zum Videomaterial vornehmen und welche Funktion dem Video im Rahmen der Reflexionsarbeit zugewiesen wird.
|
52.
|
Sandra Altmeppen and Angelika Unger
(2020):
Zum Verhältnis von Wissen und Fall: Wie Studierende Unterrichtsvideos deuten
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 144-158.
abstract
Im vorliegenden Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Begleitforschung zum Projekt „Unterrichtsvideos zur Entwicklung hermeneutischer Fallkompetenz in der Lehrer*innenbildung“ an der Technischen Universität Dresden vorgestellt. Das Erkenntnisinteresse ist primär hochschuldidaktisch ausgerichtet. Ausgehend vom hochschuldidaktischen Konzept der berufsfelddidaktischen Studienanteile in der beruflichen Fachrichtung Gesundheit und Pflege wurde rekonstruiert, wie und worüber die Studierenden in ihren Seminargruppen sprechen, wenn sie Unterrichtsvideos von erfahrenen Lehrer*innen deuten. Die transkribierten Seminargespräche wurden in Anlehnung an die Forschungsprinzipien der Grounded Theory Methodologie ausgewertet. Nach einem Einblick in das zugrundeliegende Forschungsmaterial werden zentrale Phänomene skizziert und abschließend einige hochschuldidaktische Ableitungen vorgenommen.
|
51.
|
Monika Unterreiner
(2020):
Close the Gap: Videoanalyse als Brücke zwischen universitärer Lehrer*innenbildung und schulischer Unterrichtswirklichkeit im Didaktikfach Musik. Entwicklung eines heuristischen Modells
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 130-142.
abstract
Bildungspolitische Maßnahmen zur schulischen Integration beziehungsweise Inklusion von Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf stellen aufgrund der strukturell bedingten leistungsbezogenen schulischen Segregation in Bayern insbesondere Mittelschullehrkräfte vor neue Herausforderungen (StMUK, 2019, S.23; ISB, 2018, S.23). Im Fach Musik betrifft dies vor allem den Einsatz fachspezifischer Arbeitsweisen in stark heterogenen Musikklassen. Es stellt sich daher die Frage nach Möglichkeiten einer praxisnahen Kontextualisierung theoretischer Erkenntnisse, um im Rahmen der festgesetzten Modulpläne alltagsrelevant auf die schulischen Anforderungen vorzubereiten. Der Einsatz von Unterrichtsvideos bietet hier vielseitige Möglichkeiten. Das vorliegende Forschungsprojekt widmet sich vor diesem Hintergrund der Entwicklung eines heuristischen Modells zur Einbindung fremder authentischer und themengebundener Kurzvideos (max. 5 Min.) in die universitäre Ausbildung von Musiklehrkräften der LMU München.
|
50.
|
Sabine Schöb
(2020):
Von der Kognition zum Handeln – Förderung professionellen Lehrhandelns durch videofallbasiertes Lernen
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 119-129.
abstract
Die professionstheoretische Kernfrage, wie es Lehrenden gelingen kann, die ihnen jeweils verfügbaren Wissensgrundlagen in die Unterrichtspraxis umzusetzen, steht im Fokus der vorliegenden Untersuchung. Dabei wird ein fallbasiertes Konzept zur Fortbildung Lehrender erprobt, das gleichermaßen zum Aufbau handlungsleitender Kognitionen für eine situationsangemessene Gestaltung von Lehr-Lernprozessen beitragen möchte als auch den Transfer dieser von der Trainingssituation in die eigene Unterrichtssituation fördern und so die Teilnehmenden für professionelles Handeln in der pädagogischen Praxis ausstatten möchte. In der Erprobung findet ein Vergleich des Konzepts mit einem traditionell in der Erwachsenenbildung vorherrschenden, auf Wissensvermittlung fokussierenden Fortbildungsformat statt.
|
49.
|
Melissa Meurel and Michael Hemmer
(2020):
Geographieunterricht videobasiert analysieren – Konzeption und Evaluation eines videobasierten Lernsettings zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 106-118.
abstract
Lehrpersonen werden im Unterrichtsalltag mit der Heterogenität von Lerngruppen konfrontiert. Um individuelle Lernangebote initiieren zu können, muss eine Lehrperson fähig sein, heterogenitäts- und lernrelevante Ereignisse im komplexen Unterrichtsgeschehen professionell wahrzunehmen. Zur Förderung dieser domänenspezifischen Fähigkeit bei angehenden Geographielehrkräften wurde eine videobasierte Lehrveranstaltung im Rahmen der vom BMBF geförderten Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Universität Münster konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Der inhaltliche Analyseschwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Lernunterstützungen als elementare Charakteristika eines heterogenitätssensiblen Unterrichts. Im Beitrag werden werden theorie- und empiriegestützt die Konzipierung, Durchführung und Evaluation der videobasierten Lehrveranstaltung vorgestellt.
|
48.
|
Viktoria Gräbe and Sandra Krah
(2020):
Der Einsatz von Videografie zur Stärkung der Beobachtungskompetenz angehender Lehrkräfte im Berufsfeld Gesundheit. Ergebnisse eines Pilotprojektes
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 89-105.
abstract
In Folge des demographischen Wandels und des hieraus resultierenden wachsenden Personalbedarfes im Berufsfeld Gesundheit entwickelt sich die Lehrer*innenbildung für Pflege- und Therapieberufe im berufs- und hochschulischen Kontext zu einer drängenden gesellschaftlichen Aufgabe. Der vorliegende Beitrag diskutiert auf Basis der Erkenntnisse einer Fortbildung für Mentor*innen der praktischen Studienphasen des Master Health Professions Education an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, den Mehrwert der Videographie für die Schulung pädagogischer Beobachtung in Lehr-Lern-Situationen. Daran anschließend werden Möglichkeiten der Implementierung von Videografie in der Lehrkräftebildung im Berufsfeld Gesundheit beleuchtet.
|
47.
|
Axel Eghtessad, Dagmar Hilfert-Rüppell and Kerstin Höner
(2020):
Videoanalyse von Unterricht angehender Lehrkräfte der Fächer Biologie, Chemie und Physik
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 75-88.
abstract
Der Einsatz von Unterrichtsvideos in der Lehrer*innenbildung bedarf der Einbettung in ein spezifisches Lernarrangement, um effektiv zu sein. Im vorliegenden Beitrag werden zwei Einsatzmöglichkeiten von Unterrichtsvideo-Vignetten beschrieben, analysiert und reflektiert, welche für die Praxisphase des niedersächsischen Master GHR300 an der TU Braunschweig in den Fächern Biologie, Chemie und Physik entwickelt worden sind. Beide Settings setzen an der Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung der Lehramts-Studierenden an. Dieselben Studierenden analysieren zum einen Videovignetten aus Experimentierphasen von Schüler*innen zum experimentellen Problemlösen in authentischem Unterricht erfahrener Lehrkräfte sowie Videovignetten aus eigenem Unterricht zur Sprachlichkeit im Fach (Sprachverwendung und Sprachhandeln). Die Videovignetten eignen sich zur Förderung der Diagnosekompetenz von (angehenden) Lehrkräften. Der Analysefokus der Studierenden im ersten Setting verschiebt sich mit zunehmender Videoarbeit vermehrt auf die Experimentierfähigkeiten der Schüler*innen; die Bedeutung und der Nutzen in der Arbeit mit den Videovignetten schätzen sie für ihre Professionalisierung dabei als „eher groß“ ein. Im zweiten Setting schreiben die Studierenden der Videografie eigenen Unterrichts sowie der Arbeit mit ihrer Vignette mit Analysefokus Sprachlichkeit einen hohen Nutzen zu. Die Studierenden als Noviz*innen analysieren ihren eigenen Unterricht detaillierter, aber auf einem geringeren Niveau als Expert*innen.
|
46.
|
Friedhelm Schütte and Christian Stoll
(2020):
More Teamteaching – Less Microteaching! Videographie: ein Medium zur Lehrkräfte-Professionalisierung?
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 62-73.
abstract
Der Beitrag zielt auf die Professionalisierung von Lehrkräften im Bereich der Beruflichen Fachdidaktik und den Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Mit dem Instrument Videographie lässt sich eine Entschlüsselung von Unterrichtssequenzen seminaristisch durchführen, aber auch der Medieneinsatz von Schüler*innen und Lehrpersonen begutachten. Eine videobasierte Unterrichts- und Professionsforschung bieten somit die Möglichkeit, Chancen und Grenzen von Videographie auszuloten. Auf diesem Hintergrund wurde an der TU Berlin ein Lehr-Lern-Labor im Rahmen der ‚Qualifizierungsoffensive Lehrerbildung‘ durchgeführt. Hierbei wurde zum einen auf das Forschende Lernen zurückgegriffen, zum anderen die hermeneutische Sequenzanalyse zur Deutung von Unterrichtsaktivitäten herangezogen. Der von Studierenden geplante und durchgeführte Unterricht mit realen Schulklassen unter Einsatz diverser digitaler Tools lieferte das videographische Material für unterschiedliche Entwicklungsaufgaben der Lehramtskandidaten*innen.
|
45.
|
Tomás Janík and Marcela Janíková
(2020):
Didaktische Videokasuistik: Ansatz – Vorgehen – Ergebnisse
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 51-61.
abstract
Die didaktische Videokasuistik als empirisch begründete Lehre von Fällen entwickelt sich an der Schnittstelle der Unterrichtsforschung und der Lehrer*innenbildung. Im Beitrag wird vorgestellt, wie der Ansatz der didaktischen Videokasuistik (3A) am Forschungsinstitut für Schulbildung an der Pädagogischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brno (CZ) konzipiert ist. Es handelt sich um einen fachdidaktisch orientierten Zugang zur Unterrichtsqualität, der auf den Schritten Annotation, Analyse und Alteration basiert. Diese 3A-Methodik besteht in der Arbeit mit Unterrichtssituationen, die auf Video aufgenommen sind. Die Situationen werden zunächst genau untersucht, anschließend werden Möglichkeiten zu ihrer Veränderung (Verbesserung bzw. Alteration) vorgeschlagen. Überdies werden im Beitrag ausgewählte Ergebnisse einer Studie präsentiert, die auf die Entdeckung und Dokumentation von sog. didaktischen Formalismen und didaktischer Exzellenz abzielt. Basierend auf der Analyse von 44 didaktischen Kasuistiken wird gezeigt, wie die zwei identifizierten Formalismen (entfremdetes Lernen und verheimlichtes Lernen) die Unterrichtsqualität einschränken und wie umgekehrt die identifizierte didaktische Exzellenz (kognitiv aktivierende Verarbeitung des Unterrichtsinhalts) zum Ideal des restrained teaching (vgl. Hopmann 2007) führen kann.
|
44.
|
Kathrin Hormann and Lisa Disep
(2020):
Der Reflexion von Unterricht zuhören können? Eine Diskussion zum Einsatz von Stimulated Recalls als Format videobasierter Reflexion in der Lehrer*innenausbildung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 39-50.
abstract
Der vorliegende Beitrag stellt den Einsatz von Stimulated Recalls als ein Format videobasierter Unterrichtsreflexion vor. Dabei dient das Video (und damit das eigene Handeln) als Stimulus und Ausgangspunkt für eine Retrospektion auf die eigene Handlungspraxis. In diesem Zusammenhang wird zum einen auf die Potenziale und Grenzen für Reflexionsprozesse eingegangen und die Frage diskutiert, inwiefern durch das Stimulated Recall Reflexionsprozesse ermöglicht und dadurch professionelle Handlungsfähigkeiten angebahnt bzw. weiterentwickelt werden können. Zum anderen wird die Möglichkeit des Stimulated Recalls als Forschungsinstrument vorgestellt. Im Fokus steht dabei die empirische Rekonstruktion von Reflexionsprozessen.
|
43.
|
Mandy Hommel
(2020):
Microexperiences und angeleitete Reflexion – Handlungstrainings zur Förderung der professionellen Entwicklung und der Reflexionsfähigkeit
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 25-38.
abstract
Microteaching kann die professionelle Entwicklung angehender Lehrender positiv beeinflussen. Jedoch profitierennicht nur angehende Lehrende als Teilnehmende in Lehrveranstaltungen, die diesen didaktisch-methodischen Rahmen nutzen. Teilfertigkeiten unterrichtlichen Handelns wie effektive Frage- und Aufgabenstellungen, aktivierende Gestaltung thematischer (Unterrichts-)Einstiege, gelingende Differenzierung sowie der Umgang mit unerwarteten Ereignissen (Störungen), sind für zukünftige Fach- und Führungskräfte verschiedener Professionen ebenso relevant. Die in diesem Beitrag vorgestellte Lehrveranstaltungskonzeption zeigt, wie der didaktisch-methodische Rahmen des Microteachings erfolgreich adaptiert und zur Förderung der professionellen Handlungsfähigkeit Studierender verschiedener Studiengänge genutzt werden kann. Die ganzheitliche Konzeption ermöglicht den Studierenden Microexperiences im Sinne vollständiger Handlungen, fokussiert deren Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz, bezieht multimediale Möglichkeiten ein und integriert die Förderung der Reflexionsfähigkeit durch angeleitete Reflexion.
|
42.
|
Melanie Fabel-Lamla and Carola Lindner-Müller
(2020):
Förderung von Beobachtungs- und Analysekompetenzen bei Studienanfänger*innen mit Hilfe von Unterrichtsvideografien. Erfahrungen aus den Schulpraktischen Studien (SPS) an der Universität Hildesheim
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 11-24.
abstract
Unterrichtsbezogene Beobachtungs- und Analysefähigkeiten gelten als bedeutsam für das Lehrerhandeln. Um den Erwerb von Kompetenzen der Unterrichtsplanung und der Analyse schul- und unterrichtsbezogener Prozesse im Rahmen einer wissenschaftsorientierten Lehrerbildung zu unterstützen, werden neben Unterrichtshospitationen zunehmend auch hochschuldidaktisch angeleitete Videoanalysen eingesetzt. An der Universität Hildesheim wurde für die Schulpraktischen Studien ein Konzept videounterstützter Lehr-Lern-Sequenzen entwickelt, welches im vorliegenden Beitrag vorgestellt und anhand von drei Beispielaufgaben illustriert wird. In einer kritischen Rückschau auf die Erfahrungen bei der Arbeit mit videografierten Unterrichtsbeispielen im ersten Durchgang im Wintersemester 2018/19 werden Chancen und Grenzen einer videobasierten Lehrerbildung erörtert und Perspektiven der Weiterentwicklung aufgezeigt.
|
41.
|
Dennis Wolff
(2020):
Einleitung – Videografie in der Lehrer*innenbildung
In: Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung, Sonderheft 1: 7-9.
abstract
Das Sonderheft „Videografie in der Lehrer*innenbildung. Aktuelle Zugänge, Herausforderungen und Potenziale“ der Schriftenreihe „Hildesheimer Beiträge zur Schul- und Unterrichtsforschung“ geht aus der 4. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung hervor und nimmt insbesondere konzeptionelle und method(olog)ische Fragestellungen in den Blick, die sich aus der Arbeit mit audio-visuellen Daten in der Lehrer*innenbildung ergeben. Das vorliegende Sonderheft gliedert sich in die Slots Konzeptbeschreibungen, Konzeptevaluationen, Forschungsprojekte sowie Varianten und Einsatzbedingungen videobasierten Lehrens und Lernens in der Lehrer*innenbildung. In den Beiträgen wird der Fokus darauf gelegt, welche Formate des Einsatzes in der Lehre existieren, wie sie umgesetzt werden, welche spezifischen (fachdidaktischen) Problemstellungen verfolgt werden oder auch auf welche Wirksamkeiten durch den Einsatz von Videos in der Lehrer*innenbildung geschlossen werden kann.
|
40.
|
Roswitha Staege
(2020):
Bilder in Texten – Analyse von Eingewöhnungskonzepten mit der Dokumentarischen Methode
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 3 (2020), Heft 1.
abstract
Der Beitrag fokussiert das methodische Vorgehen bei der Analyse von Eingewöhnungskonzepten als Konzeptpapieren in Schrift und Bild, wie sie von Kindertageseinrichtungen selbst erstellt bzw. an Eltern und weitere Adressat_innen ausgegeben werden. Rahmen der Analyse bildet das Forschungsprojekt „Eingewöhnungskonzepte zwischen Programmatik und Praxis“, in dem untersucht wird, wie pädagogische Fachkräfte in und mit solchen Konzepten ihren gesellschaftlichen Auftrag zur Betreuung der Kinder interpretieren und wie sie öffentliche und familiale Kleinkindbetreuung dabei ins Verhältnis setzen. Die Beispielanalyse konzentriert sich hier vornehmlich auf das Bildmaterial in solchen Dokumenten, die von Einrichtungen im Internet publiziert wurden. Mit der Dokumentarischen Methode – die als etablierte Methode bislang vor allem zur Analyse von Interviews und Gruppendiskussionen, aber auch Bilddokumenten eingesetzt wird – wird dafür ein Analyseverfahren der rekonstruktiven Sozialforschung genutzt, um empirischen Zugang zur konzeptionellen Ebene frühpädagogischer Praxis zu gewinnen. Durch die schrittweise nachvollziehbare formulierende und reflektierende Interpretation einer Abbildung auf dem Deckblatt eines Eingewöhnungskonzepts sowie die abschließende komparative Analyse wird die spezifische Art der Herstellung und Kontextualisierung der Bilder herausgearbeitet. Deutlich werden die Wissensbestände, die in den Konzepten eine bedeutsame Rolle spielen und wie sie bei der Thematisierung der Eingewöhnung – z. B. gegenüber den Eltern – zur Geltung gebracht werden.
|
39.
|
Marc Schulz
(2020):
Dokumente sammeln und verknüpfen. Ethnografische Such- und Analysestrategien
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 3 (2020), Heft 1.
abstract
Der Beitrag zeigt auf, wie im Rahmen einer praxeologisch ausgerichteten Ethnografie Feldforschende mit Dokumenten forschen. Aus den Traditionslinien der Ethnografie heraus betrachtet ist es schon immer üblich, neben den Menschen die ‚Dingen‘, also auch Dokumente, mit denen Menschen hantieren, mit in die Beobachtungen und Analysen miteinzubeziehen. Diese dinglich-stillen Mit-Akteure fordern den Menschen auf, etwas Spezifisches zu tun (‚Aufforderungscharakter der Dokumente‘), zugleich sind sie Teil der Feldroutinen, womit sie schließlich auch die Eigenlogik des Feldes mitkonstituieren. Das ethnografische Forschen mit den Dokumenten zeigt der Beitrag schrittweise beispielhaft am Projekt „Professionelle Begleitung von Bildungs- und Lernprozessen in Kindertagesstätten“: Ausgehend von Beobachtungsverfahren bzw. -instrumenten, die in der Praxis der Kindertageseinrichtungen verwendet werden, untersucht der Beitrag sowohl die Dokumente, die verwendet werden (z. B. auszufüllende Bögen in blanko und ausgefüllt), als auch die Bearbeitungssituationen dieser Dokumente. Analytisch weisen die Beobachtungs- und Dokumentationsbögen einen instrumentellen Doppelcharakter auf, indem sie sowohl Handlungsschritte prozessieren als auch Ergebnisse oder Verläufe dokumentieren. In der analytischen Verknüpfung von Instrumenten- und Dokumentenanalyse und der Analyse der praktischen Herstellung von Dokumenten zeigt der Beitrag auf, wie die Suche des Ethnografen nach Dokumenten, ihre fallangemessene Auswahl und die verschiedenen Analysestrategien organisiert werden können. Dabei lässt sich diese systematische, fallangemessene Einbeziehung von Dokumenten als die Suche nach Verknotungen und Verbindungssträngen verbildlichen, oder abstrakter: im Sinne der Grounded Theory geht es in einem zirkulären Prozess des theoretischen Samplings darum, sich von den Dingen und Phänomenen im Feld, denen die Forschenden begegnen, ansprechen und ggf. auch irritieren zu lassen, um diese analytisch aufzubrechen und zu explizieren.
|
38.
|
Ulf Sauerbrey
(2020):
Kindergärtnerinnen-Briefe als Dokumente historischer kindheitspädagogischer Forschung
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 3 (2020), Heft 1.
abstract
Als historische Dokumentenanalyse arbeitet der Beitrag mit einem Ausschnitt aus einem Briefwechsel zwischen Friedrich Fröbel und Bernhardine Herold, die in einem der Fröbel’schen Kindergärten arbeitete. Briefe wie diese bilden als überlieferte Quellen für die historische (Kindheits-)Forschung ein wichtiges Datenmaterial. Von diesen Briefen ausgehend skizziert der Beitrag schrittweise exemplarisch, wie die Originalbriefe im Rahmen einer Dokumentenanalyse erhoben, in transkribierte Dokumente transformiert und im Anschluss an Wolfgang Klafkis hermeneutischen Ansatz der Textinterpretation ausgewertet wurden. Die im Beitrag skizzierten Schritte sind jedoch keine starren Arbeitsschritte, sondern orientieren sich an Prinzipien, die unter Verwendung method(olog)ischer Verfahren eigens für das gewählte Forschungsinteresse entwickelt wurden. Dabei zeichnet der Beitrag zugleich nach, welches Potential historische Quellen insbesondere für die Klärung des Beginns der Professionsgeschichte sowie hinsichtlich der Alltagserfahrungen innerhalb der Kindheitsinstitution entfalten. Zentral für die Qualität der Analysen der Briefe ist die hohe Bedeutung des historischen Kontextwissens, welches von den Forschenden entweder schon vor der eigentlichen Dokumentenanalyse oder parallel dazu durch Nachschlagen wie bspw. von sozialhistorischen Hintergründen angeeignet werden muss.
|
37.
|
Sarah Meyer
(2020):
Bildungspläne – ein integrativer Zugang zu Dokumenten und Diskursen
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 3 (2020), Heft 1.
abstract
Im Zentrum des Beitrags steht die Untersuchung, wie Bildungspläne für die Kindertagesbetreuung in Deutschland soziale Differenz thematisieren und mit pädagogischer Bedeutung ausstatten. Als eine diskursiv gerahmte Dokumentenanalyse richtet sie sich zwar an dem von Foucault geprägten Verständnis von Diskursen aus, worüber diese zu einer bestimmten Zeit ‚Wirklichkeit‘ in Form von Wissen über einen bestimmten Gegenstand formen und so gesellschaftliche Ordnungen strukturieren. Entgegen einer Diskursanalyse vollzieht sie dabei aber keine Kontextanalyse, die eine große Aufmerksamkeit auf die Verflechtungen und Beziehungen unterschiedlicher Diskursbeiträge zueinander fokussieren würde, sondern arbeitet analytisch dicht am Dokumentenmaterial, an den Bildungsplänen. Methodischer Zugang zu den Bildungsplandokumenten ist dabei das integrative Basisverfahren zur hermeneutischen Analyse von Texten und die Analyse von Argumentationen. Exemplarisch an zwei Ausschnitten aus den Bildungsplänen Nordrhein-Westfalens und Baden-Württembergs rekonstruiert sie die spezifischen Aussagesysteme und die Eigensinnigkeit der Dokumente in Hinblick auf die Thematisierungen sozialer Differenz und ihrer zugeschriebenen pädagogischen Bedeutung. Mit Hilfe dieses Analyseansatzes zeigt der Beitrag auf, wie die Praktiken des sprachlich produzierten Sinnzusammenhangs in Hinblick auf konkrete Begründungen und damit verbundene Vorannahmen in den Dokumenten genauer in den Blick genommen werden können. Da diese bildungspolitischen Dokumente immer vor dem Hintergrund ihres Entstehungszusammenhangs und hinsichtlich ihrer diesbezüglichen Eigensinnigkeit zu interpretieren sind, zeigt der Beitrag zudem abschließend, wie die Analyseergebnisse interpretativ an die diskursive Rahmung der Dokumente angeschlossen werden können.
|
36.
|
Marc Schulz, Stefanie Bischoff-Pabst and Peter Cloos
(2020):
Editorial: Dokumentenanalyse aus historischer, diskursanalytischer, dokumentarischer und ethnografischer Perspektive
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi), Bd. 3 (2020), Heft 1.
abstract
Das Editorial stellt die Kontur und die Beiträge des Themenhefts zur Dokumentanalyse des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vor.
|
35.
|
Anja Hackbarth
(2019):
Dokumentarische Videointerpretation: Peer-Interaktionen in der Schule. Aushandlungen zwischen Hierarchisierung, Egalität und Konkurrenz
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 2 (2019), Heft 1).
abstract
In diesem Beitrag werden empirische Beispiele aus der abgeschlossenen Dissertationsstudie „Inklusionen und Exklusionen in Schülerinteraktionen. Empirische Rekonstruktionen in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen“ (vgl. Hackbarth 2017) mit den einzelnen Interpretationsschritten einer dokumentarischen Videointerpretation vorgestellt und diskutiert. Es handelt sich bei den Daten um videografierte Schüler*inneninteraktionen (von zwei bis vier Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren) in jahrgangsübergreifenden Gruppen an einer Förderschule sowie einer inklusiven Grundschule. Die Interaktionen sind spontan, eigeninitiiert und zumeist in Phasen der Wochenplanarbeit entstanden.Für diesen Beitrag werden drei kontrastierende Fallbeispiele ausgewählt, welche die mit der relationalen Typenbildung (Nohl 2013) rekonstruierten Typen der Ko-Konstruktion, Instruktion und Konkurrenz und damit auch das komparative Vorgehen der dokumentarischen Interpretation veranschaulichen. Diesen Typen der aufgabenbezogenen Interaktionen unterliegen u.a. Dimensionen von symmetrischen vs. asymmetrischen Differenzkonstruktionen sowie hierarchischen, gleichberechtigten und konkurrierenden Positionierungen. Diese Dimensionen werden in dem Beitrag ebenso berücksichtigt, wie die übergeordnete Basistypik der aufgabenbezogenen Schülerinteraktionen. Diese konturiert sich als Orientierung an der Aufgabenerledigung, d.h. einer Orientierung an dem Erfüllen der Erwartungen, die an bzw. über schulische Aufgaben gestellt werden.Neben diesem komparativen Vorgehen wird an den ausgewählten Fallbeispielen das für die Interpretation mit dem für verbale Daten typische Begriffsinventar der dokumentarischen Gesprächsanalyse (vgl. Przyborski 2004) dargestellt. Berücksichtigt werden dabei auch visuell sichtbare Elemente, wie Gesten, Mimik und der Umgang mit den Dingen (vgl. u. a. Wagner-Willi 2004; Asbrand & Martens 2018).
|
34.
|
Elena Bakels and Iris Nentwig-Gesemann
(2019):
Dokumentarische Interpretation von Kinderzeichnungen: Kinder malen ihre KiTa
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 2 (2019), Heft 1).
abstract
Die für diesen Beitrag ausgewählten Kinderzeichnungen von 4- bis 6-jährigen Kindern sind im Rahmen des Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekts „Kinder als Akteure der Qualitätsentwicklung in KiTas“ entstanden. Die für das Projekt entwickelte Methode „Kinder malen ihre Kita“ wird mit folgendem Stimulus eingeleitet: „Ich möchte/wir möchten, dass ihr mir/uns mal unsere KiTa malt. Ihr könnt sie so malen, wie ihr denkt! Und ihr könnt mir/uns entweder während ihr malt, etwas zu eurem Bild erzählen oder auch danach, wenn es fertig ist“. Sowohl die Kinderzeichnungen als auch die Gespräche mit den Kindern werden einer Dokumentarischen Interpretation unterzogen. In dem Beitrag werden zum einen anhand von zwei Bildern die Arbeitsschritte der dokumentarischen Bildinterpretation und ihre Spezifität in Bezug auf Kinderzeichnungen detailliert vorgeführt. Zum anderen werden die beiden weiteren Bilder sowie die Gesprächssequenzen auf der Ebene der Komparation bzw. der Relationierung verschiedener Datensorten hinzugezogen. Der Beitrag fokussiert methodologische und methodische Fragen, arbeitet aber auch erste homologe Muster heraus, wie Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren ihre KiTa in Bild und Text (re-) konstruieren und mit ihren Erfahrungen und Relevanzen ‚aufladen‘.
|
33.
|
Stefanie Bischoff-Pabst, Iris Nentwig-Gesemann and Monika Wagner-Willi
(2019):
Editorial: Die Dokumentarische Methode in der kindheitspädagogischen Forschung
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 2 (2019), Heft 1).
abstract
Das Editorial stellt die Kontur und die Beiträge des Themenhefts zu den dokumentarischen Methoden des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vor.
|
32.
|
Stefanie Bischoff-Pabst
(2019):
Dokumentarische Interpretation von Interviews: Gelungene frühpädagogische Arbeit aus Sicht einer Fachkraft
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 2 (2019), Heft 1).
|
31.
|
Gisela Unterweger, Anja Sieber Egger and Christoph Maeder
(2018):
Vertrautheit und Distanz in der Ethnographie. Überlegungen zur Beziehungsgestaltung und Wissensproduktion im pädagogischen Feld
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 1 (2018), Heft 1).
abstract
Der Beitrag fokussiert eine forschungspraktische, aber auch forschungsethisch und erkenntnisbezogene Besonderheit der Ethnographie: den fortlaufenden Dialog mit den Forschungsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Am Beispiel eines Forschungsprojekts zum Umgang mit Heterogenität in Schweizer Kindergärten demonstriert der Beitrag, wie das Spannungsfeld zwischen Teilnahme und Beobachtung in der ethnographischen Feldforschung immer wieder neu austariert werden muss. Verdeutlicht wird, in welche mitunter schwierigen Beziehungsgestaltungen dies auch gerade in kindheitspädgogischen Feldern mündet. In ihrem Beitrag reflektieren die Autor_innen diese permanente Aufgabe des ‚getting in‘ and ‚getting on‘ und der Gestaltung einer glaubwürdigen Rolle im Feld anhand der verschiedenen Phasen ihres Forschungsprojekts (Kontaktaufnahme, Feldforschung, Rückmeldung von Ergebnissen). Als Forschungsmaterial stellen die Autor_innen Auszüge aus ihrem Projektflyer und aus der Verschriftlichung von Gesprächen, Beobachtungen und Präsentationen zur Verfügung, in welche sich bereits auch erste Reflexionen der eigenen Rolle im Feld ‚eingeschrieben‘ haben.
|
30.
|
Katja Flämig
(2018):
Die Arbeit am Datenkorpus: Codierungsprozesse und die Konturierung von Ergebnissen im ethnographischen Forschungsprozess
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 1 (2018), Heft 1).
abstract
Der Beitrag reflektiert die analytische Arbeit mit den Verschriftlichungen teilnehmender Beobachtungen. Am Beispiel einer Studie zu pädagogischen Angeboten in Kindertageseinrichtungen zeigt der Beitrag auf, wie sich auf Basis der Grounded Theory beim Kodieren, Vergleichen und Memo-Schreiben allmählich ein analytisches Schlüsselthema herauskristallisiert. Anschaulich wird herausgestellt, wie über das offene Kodieren erste Arbeitshypothesen entwickelt werden, die dann in der Feldforschung weiter fokussiert und wiederum am Schreibtisch analysiert, strukturiert und sukzessiv mit sensibilisierenden Konzepten und sozialtheoretischen Grundperspektiven verschränkt werden. Dabei macht der Beitrag auch auf die Momente des ‚Schwimmens‘ in Beschreibungen und Kategorien aufmerksam und zeigt die Wege und Mittel auf, die die Autorin hier für sich entwickelt hat, um dieses wiederum produktiv zu wenden. Die Autorin stellt mehrere Beobachtungsprotokolle zur gemeinsamen Herstellung von pädagogischen Angeboten durch Kinder und Fachkräfte zur Verfügung.
|
29.
|
Dominik Krinninger
(2018):
Ko_Autor_innen. Zur kooperativen Erzeugung von ‚Daten‘
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 1 (2018), Heft 1).
abstract
Der Beitrag verhandelt Fragen des grundlegenden Forschungsdesigns ethnographischer Forschungsprojekte und der Methodenwahl mit Blick auf ein spezifisches Forschungsfeld: den privaten Binnenraum des familialen Zuhauses. Der Beitrag diskutiert die Gegenstandsangemessenheit ethnographischer Methodenentwicklung entsprechend mit Bezug auf ein forschungspraktisches Problem, nämlich der nahezu unmöglichen Teilnahme einer Beobachterin oder eines Beobachters an den privaten Lebenszusammenhängen im familialen Wohnraum. Die in dem Forschungsprojekt zu familialen Bildungspraktiken gefundene praktische Lösung dieses Problems sind Videoaufnahmen, welche die Familien selbst von ihrem Alltag erstellen. Diese gemeinsame Produktion von ‚Daten‘ wird dabei sowohl methodologisch – als kooperative Erzeugung von ‚Daten‘ – als auch erkenntnisbezogen – als Selbstrepräsentation von Familie reflektiert. Als Datenmaterial werden kurze Fallbeschreibungen zum Bildungshabitus von Familien und die Videoaufnahme einer häuslichen Bildungssituation, der Teilnahme an einem Online- Hebräisch-Kurs, zur Verfügung gestellt.
|
28.
|
Sabine Bollig and Peter Cloos
(2018):
Editorial: Ethnographie
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 1 (2018), Heft 1).
abstract
Das Editorial stellt die Kontur und die Beiträge des ersten Themenhefts zur ethnographischen Forschung des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vor.
|
27.
|
Stefanie Bischoff, Sabine Bollig, Peter Cloos, Iris Nentwig-Gesemann and Marc Schulz
(2018):
Einleitung: Das Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung
In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) (Bd. 1 (2018), Heft 1).
abstract
Da Fallarchive in der Kindheitspädagogik noch nicht etabliert sind, wird im Beitrag in die Grundlagen der Arbeit von Fallarchiven eingeführt und anschließend die Ausrichtung bestehender Fallarchive diskutiert. Auf dieser Basis werden Kontur und Zielrichtung des Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung vorgestellt.
|
26.
|
(2017):
AnNet Gruppe Hildesheim: Den Stein ins Rollen bringen – Welche Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige gibt es und wie lässt sich die Kommunikation aller Beteiligten verbessern? AnNet Gruppe Hildesheim
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 5-24.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
Im Laufe der Beschäftigung mit dem Thema Kommunikation ergaben sich in der Hildesheimer Gruppe einige zentrale Erkenntnisse. Kommunikation, egal ob mit dem Partner, in der Familie oder am Arbeitsplatz, ist nicht starr, sondern verändert sich immer wieder. Ganz unterschiedliche Faktoren wie die momentane emotionale Situation oder das eigene Stresslevel haben einen Einfl uss darauf, wie man kommuniziert. Das Gegenüber reagiert dann wiederum auf das eigene Kommunikationsverhalten, im Positiven wie im Negativen. Durch diese Reaktion eröffnet sich aber auch immer wieder die Chance eingefahrene Kommunikationsmuster zu verändern. Dafür ist es allerdings ganz entscheidend überhaupt in der Kommunikation zu bleiben. Verschiedenste Hilfsmittel und Techniken (u.a. Kommunikation über Briefe, Berücksichtigung einiger Regeln guter Kommunikation) können dabei unterstützen. Welche das jeweils sein können, hängt sowohl vom eigenen Kommunikationstyp als auch von dem des Gegenübers ab. Das einstimmige Fazit der Gruppe war, dass Beziehungen von Kommunikationen leben und es sich daher auf jeden Fall lohnt auszuprobieren, mit welchen Techniken, Hilfsmittel oder Strategien Kommunikation aufrecht erhalten oder wieder hergestellt werden kann.
|
25.
|
Jessica Böker, Julia Lack and Marion Schnute
(2017):
Für jeden Angehörigen das passende Angebot – Forschung und Vernetzung in und aus Salzgitter
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 175-224.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
In Salzgitter nahmen wir im Frühjahr 2016 als letzte AnNet-Gruppe mit der Ausrichtung einer Zukunftswerkstatt unsere Forschungsarbeit auf. Bereits während der Zukunftswerkstatt zeichnete sich ab, wie der AnNet-Vernetzungsgedanke auch unsere weitere Forschungsarbeit prägen würde. Bei unserem zweiten Forschungsprojekt stand das Thema "Netzwerk" im Mittelpunkt. Um gemeinsam das Thema "Vernetzte Hilfe für Eltern und Lehrer suchtgefährdeter und suchtkranker Kinder" zu erforschen, kamen Angehörige aus ganz Niedersachsen zusammen. Unsere nächste Forschungsfrage zielte auf die Zeit während und nach einer Suchtbehandlung ab. Im Rahmen des dritten Forschungsprojektes "Abstinenz gemeinsam (er)leben" wollten wir nachvollziehen, welche (Behandlungs-) Wege zu einem abstinenten Leben führen können, wie Angehörige und Betroffene Abstinenz "erleben" und wie Selbst- und Suchthilfe Angehörige und Betroffene auf dem Weg in, aber auch durch dieses neue Leben begleiten können. Unser viertes Forschungsprojekt war ein Gemeinschaftsanliegen von Angehörigen mehrerer AnNet-Gruppen. Im Mittelpunkt stand die Frage: "Wie können Angehörige – unabhängig von der Behandlung der Suchtkranken durch Selbst- und Suchthilfe Unterstützung finden, die besonders auf die Herausforderungen Angehöriger und das Leben mit Sucht zugeschnitten ist?"
|
24.
|
Jessica Böker, Christiane Drozd, Tatjana Gottschalk, Friederike Herold, Christine Hofheinz, Julia Lack, Tabea Noack, Marion Schnute, Wolfgang Schröer and Renate Soellner
(2017):
Vorwort
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 4.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
Wie geht es Angehörigen von Menschen mit problematischem Konsum von Alkohol oder illegalen Drogen in Deutschland? In welche Unterstützungsnetzwerke sind sie eingebunden und welche Themen und Probleme sind im Alltag für Angehörige wichtig? Diesen und anderen Fragen sind im Rahmen des Forschungsprojektes »AnNet-Angehörigennetzwerk «fünf Angehörigengruppen von 2015 bis 2017 auf den Grund gegangen. Das Herzstück jeder AnNet-Gruppe bildeten die Erfahrungen, Fragen und Probleme der Gruppenteilnehmer, welche in der Zusammenarbeit der Angehörigen als ›Mitforschende‹ zum ›Forschungsgegenstand‹ wurden. Im gemeinsamen Arbeits- und Forschungsprozess haben Angehörige und Betroffene als Erfahrungsexperten, Hochschulforscher und Praxisexperten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen voneinander gelernt, gemeinsam Antworten gefunden, Strategien entwickelt und in lokalen Initiativen umgesetzt. Das AnNet-Arbeitsbuch fasst die Erkenntnisse, Erfahrungen und Empfehlungen aus zwei Jahren AnNet-Projekt zusammen. Als Handlungshilfe richtet sich das AnNet-Arbeitsbuch an Angehörige, Betroffene, Entscheider, (angehende) Praktiker in Wissenschaft, Gesundheits- und Sozialwesen und alle weiteren Menschen, die daran Interessiert sind, die Lebens- und Unterstützungssituationen von Angehörigen und betroffenen Familien noch weiter zu verbessern.
|
23.
|
Julia Lack, Jessica Böker and Marion Schnute
(2017):
Voneinander lernen und Hilfe für Angehörige gemeinsam verbessern – es hat sich viel getan in Peine
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 55-114.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
"Angehörige als Experten sehen", "psychische Belastungen Angehöriger", "körperliche Beschwerden" - allein diese drei Punkte können helfen aufzuzeigen, wie die Einbeziehung von Angehörigen in Forschung und Praxis in Zukunft zu einer weiteren Verbesserung der Lebenssituation Angehöriger beitragen kann. Im Rahmen des AnNet-Projektes haben wir eigene Forschungsdaten erhoben, ausgewertet und u. a. beim Deutschen Suchtkongress im Angehörigensymposium und bei der Jahrestagung der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen präsentiert, durch Radioshows und Zeitungsartikel Öffentlichkeit hergestellt und durch Interviews und Diskussionen Daten und Rückmeldungen unserer Forschung beigesteuert. Auch zukünftige Forschung sollte nicht nur zu, sondern auch mit Angehörigen stattfinden, sodass Angehörigen- und Universitätsforscher, Praktiker und Entscheider des Sozial- und Gesundheitswesens miteinander diskutieren, voneinander lernen und durch ihre Austausch- und Forschungsergebnisse gemeinsame (finanzielle) Grundlagen für Praxisinitiativen wie Dream Team schaffen können.
|
22.
|
Marion Schnute, Jessica Böker and Julia Lack
(2017):
Von der Bedarfserhebung zur Entwicklung regionaler Initiativen und Netzwerke – eine ‹Landkarte› durch zwei Jahre AnNet Projekt in Peine, Landau und Salzgitter
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 25-54.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
Das Anliegen dieses Kapitels ist es, für Angehörige, Interessierte, Betroffene, Entscheider und (angehende) Praktiker des Forschungs-, Gesundheits- und Sozialwesens eine "Landkarte" durch zwei Jahre AnNet-Projekt zu zeichnen, in der sich unsere Gruppen, die gemeinsamen Wege, Ergebnisse und Initiativen verorten lassen. Auf den folgenden Seiten wollen wir Sie daher auf eine Reise einladen: Ausgangspunkt unserer Reise ist der September 2015, in dem wir unsere Forschungsarbeit mit den vier AnNet-Gruppen aufnahmen. Den gemeinsamen Forschungsweg aus zwei Jahren AnNet-Projekt nachzeichnend, wollen wir an einigen "Aussichtspunkten" zum genauer Hinschauen und Verweilen einladen. Unsere gemeinsame "Reise" endet mit einem Blick in die Zukunft: Wie haben sich durch unser partizipatives Forschungsprojekt die Perspektiven der Angehörigenforscher auf ihren Alltag, aber auch die lokalen Unterstützungslandschaften, in die die Angehörigen eingebettet sind, verändert? Und was konnten "die Forschung" und wir als Universitätsforscher von den Angehörigen lernen?
|
21.
|
Julia Lack and Marion Schnute
(2017):
Sucht und Beschäftigungsfähigkeit: Durch Austausch und Forschung die Teilhabeprozesse Angehöriger am Arbeitsmarkt besser verstehen und fördern (Check-UP)
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 225-246.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
Für die rund 10,5 Millionen Angehörigen sind gesundheitliche Auswirkungen und die damit verbundenen Folgekosten zunehmend gut belegt. Allerdings stehen umfassende Studien zu den sozialen Folgen ebenso wie eine systematische Entwicklung von Unterstützungsansätzen der Arbeitsmarktteilhabe Angehöriger noch aus. Die AnNet-Gruppe "Perspektiven am Arbeitsmarkt" ist aus der Kooperation des Jobcenters Peine mit der Universität Hildesheim entstanden. In einem ersten Schritt ging es darum, mittels Erfahrungsaustausch, Diskussionen, Literaturrecherche und einer darauf aufbauenden Interviewstudie explorativ nachzuvollziehen, welche Rolle der problematische Konsum von Alkohol oder illegalen Drogen einer nahestehenden Person für die Arbeitsmarktteilhabe Angehöriger spielt. Der zweite Schritt bestand in der Entwicklung einer "Checkliste: Unternehmens- und Arbeitsmarkt-Partizipation Angehöriger (Check-UP)".
|
20.
|
Julia Lack, Jessica Böker and Marion Schnute
(2017):
Nur du allein kannst es schaffen, aber du schaffst es nicht allein – Forschung mit und für Angehörige und suchtbetroffene Familien in Landau in der Pfalz
In:
AnNet-ARBEITSBUCH. Ein Buch von Angehörigen für Angehörige, Praktiker und Entscheider
pp. 115-174.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
In unserer Gruppe haben Angehörigen- und Universitätsforscher, Erfahrungs- und Praxisexperten von Anfang an als Experten und Lernende auf Augenhöhe miteinander zur Situation Angehöriger geforscht, darauf aufbauend Strategien zur weiteren Verbesserung der Unterstützungssituation Angehöriger entwickelt und diese in Initiativen wie AnNa für Angehörige in Landau und Umgebung umgesetzt.
|
19.
|
Johanna Dobberkau, Annabell Ringel and Martin Sauerwein
(2016):
Chancen für Interkulturelles Lernen im Geographieunterricht durch Migrationsbewegungen? Ergebnisse einer qualitativen Studie
Hildesheimer Geographische Studien
vol. 6.
68-120 pages.
Universitätsverlag Hildesheim.
abstract
Migrationsbewegungen – eine Chance für Interkulturelles Lernen im Geographieunterricht? Nicht nur durch moderne Medien und preiswerte Reisen ins Auslandrückt die Weltbevölkerung immer weiter zusammen - auch durch stark gestiegene Migrationsbewegungen wird unsere Gesellschaft zunehmend multikultureller.Interkulturelles Lernen stellt deswegen einen bedeutenden, wenn nicht sogar einen notwendigen Ansatz dar, um das Verständnis zwischen Menschenverschiedenster Kulturen zu fördern. Gesellschaftliche Probleme, die mit der Multikulturalität und den divergierenden Wertevorstellungen einhergehen, werdendurch das gegenseitige Verständnis reduziert. Im Geographieunterricht werden seit jeher verschiedene Kulturen und Länder thematisiert. Dieses Fach istdeshalb optimal geeignet, den Schülern durch Interkulturelles Lernen nicht nur geographisches Fachwissen sondern auch das Bewusstsein für andereWertvorstellungen und Sitten zu vermitteln. Damit sind die Schüler in der Lage, in interkulturellen Kontexten adäquat und souverän zu handeln. In der Theoriebietet der Geographieunterricht einen idealen Ort, um Interkulturelles Lernen umzusetzen. Wie aber sieht es tatsächlich im praktischen Unterricht aus? DieserFrage wurde im Rahmen einer qua-litativen Evaluationsstudie mittels sieben leitfadengestützter Interviews mit Erdkundelehrkräften nachgegangen. DieHypothese, dass Interkulturelles Lernen bisher im Geographieunterricht nur eine untergeordnete Rolle spielt und viele Lehrkräfte bezüglich dieser Thematikunwissend oder gar überfordert sind, wurde bestätigt. Dennoch lässt die Studie den Schluss zu, dass sich die Zuwanderung von Migranten positiv auf denGeographieunterricht auswirkt und Interkulturelles Lernen fördert. Durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen der Lehrkräfte und aktualisierteRahmenrichtlinien kann diese Chance genutzt werden.
Migration – does this include chances for intercultural learning in geography lessons? Modern media and affordable trips abroad have made the worldpopulation come closer together. Also, greatly increased international migration has aided in the growth of multicultural societies. Therefore, interculturallearning is an important, if not absolutely necessary approach to support the understanding between people from different cultures. Mutual understandingreduces social concerns which go along with multiculturalism, divergent opinions, and values or ways of life. For decades, geography lessons included varietiesof cultures and countries. That is why this subject is ideal not only to teach students geographical know-how but to also strengthen their awareness for diversemoral concepts through intercultural learning. Hence, students are able to act confidently and adequately in intercultural settings. Due to this geography lessonsare the perfect place to implement intercultural learning. But what is it like in reality? This question is being answered in the following qualitative evaluation. Forthis, nine geography teachers have been surveyed in seven guideline-based interviews. The hypothesis says that intercultural learning only plays a minor role ingeography lessons. Furthermore, many teachers do not know much about this topic and cannot meet the demands of intercultural learning and multiculturalclassrooms. This hypothesis has been confirmed by this study.Nevertheless, the study also allows us to conclude that international migration positively affectsgeography lessons and promotes intercultural learning. This is an opportunity which can be used if there would be more suitable teacher training programs aswell as updated curricula.
|
18.
|
Hevin Taha Basch and Sabine Panzer-Krause
(2016):
Auf der Flucht! Die Bedeutung persönlicher Netzwerke für den Wanderungsprozess syrischer Flüchtlinge nach Deutschland
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 6 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 6.
pp. 1-25.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Die syrische Flüchtlingskrise, die im Jahr 2015 bezogen auf die Ankunft von Migranten in Europa und insbesondere Deutschland ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat, stellt die Europäische Union vor große solidarische und finanzielle Herausforderungen. Diese Studie rekonstruiert die Wanderungsprozesse fünf syrischer Migranten, die im Zuge der Flüchtlingswelle der vergangenen Jahre aus Syrien nach Deutschland in die Stadt Hildesheim gekommen sind. Dabei wird insbesondere die Rolle persönlicher Netzwerke vor und während der Flucht im Hinblick auf die individuelle Bewertung des Wanderungserfolgs in den Fokus der Analyse gerückt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Entscheidungen zur Flucht im engen Familienkreis getroffen wurden. Während der Wanderungsprozesse, die zum Teil nicht linear verliefen und sich durch verschiedene Etappen kennzeichneten, waren drei Arten von Netzwerken bedeutend: lose Bindungen (weak ties) der Flüchtlinge zu anderen Flüchtlingen, lose Bindungen zwischen Flüchtlingen und Schleppern sowie enge Bindungen (strong ties) zwischen den Migranten und bereits im Zielland ansässigen Verwandten. Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Migration waren strong ties jedoch nicht. Die Bewertung der individuellen Situation nach der Migration ist indes stark von der sozialen Einbettung in Deutschland abhängig. Vor dem Hintergrund des anhaltenden bewaffneten Konflikts in Syrien und schwindender Zukunftsperspektiven ist die Bereitschaft für eine Remigration allerdings bei allen fünf Flüchtlingen gering. Schlüsselwörter: Migration, Flüchtlinge, Syrien, Netzwerke, Deutschland, Hildesheim
Summary The Syrian refugee crisis, which reached its maximum concerning the numbers of migrants in Europe and especially in Germany in 2015, has confronted the European Union with serious solidary and financial challenges. This paper reconstructs the migration movements of five Syrian refugees, who came as part of the wave of refugees to Germany into the city of Hildesheim. Especially the role of personal networks before and during the escape with regard to the individual evaluation of the migration’s success is the focal point of the study. The paper’s results show that the decisions to take refuge were made within the inner family circle. During the migration processes, which can partly not be recognized as linear and were characterized by different stages, three forms of networks were relevant for the refugees: weak ties to other refugees, weak ties to traffickers and strong ties to relatives who already lived in the target country. However, strong ties were not a pre-requirement for a successful migration. The individual evaluation after the migration depended strongly on the refugees’ social embeddedness in Germany. Yet, the willingness of all five refugees to remigrate to Syria is low against the background of the ongoing armed conflict and decreasing future perspectives. Key words: Migration, refugees, Syria, networks, Germany, Hildesheim
|
17.
|
Robin Stadtmann, Moritz Sandner, Tim Drissen, Julia Treitler, Rebecca Winter and Martin Sauerwein
(2016):
Digitale Vegetationskartierung des Nationalparks Asinara (Sardinien)
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 6 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 6.
pp. 27-52.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Mit Methoden der Fernerkundung und der digitalen Bildanalyse wird eine digitale Vegetationskartierung für die Mittelmeerinsel Asinara (Sardinien) durchgeführt. Auf Grundlage von Feldarbeiten und hochauflösenden, multispektralen Satellitenbilddaten (Pléiades, 2 x 2 m) wird eine pixelbasierte Überwachte Klassifizierung mittels Maximum-Likelihood-Methode vorgenommen und die Genauigkeit des Resultats anschließend visuell und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen eindeutige Grenzen der Klassifizierung hochauflösender Bilddaten durch Einzelpixelverfahren auf. Dies wird im Hinblick auf potentielle Lösungsvorschläge diskutiert. Basierend auf dem Zwischenergebnis wird unter Einbeziehung zusätzlicher Geodaten und visueller Interpretation eine Überarbeitung der Daten vorgenommen. Das Ergebnis stellt die bislang hochauflösendste flächenhafte Vegetationskartierung für den Nationalpark Asinara dar. Schlüsselwörter: Fernerkundung, Überwachte Klassifizierung, Maximum-Likelihood, Nationalpark Asinara, Sardinien
Summary Using remote sensing techniques and digital image analysis we conducted a digital mapping of vegetation types on the Mediterranean island of Asinara (Sardinia). Based on field data and high resolution satellite pictures (Pléiades, 2 x 2 m) a pixel-based Supervised Classification via Maximum-Likelihood-Algorithm was realised and statistically as well as visually evaluated. The results show clear limits of pixel-based classifications with high resolution data. Editing these interim results by integrating auxiliary geodata together with visual interpretation of orthophotos we accomplished the first extensive high resolution mapping of vegetation types on Asinara. Keywords: Remote sensing, Supervised Classification, Maximum-Likelihood, Asinara National Park, Sardinia
|
16.
|
Annabell Ringel
(2016):
Lehrerinnen und Lehrer als Multiplikatoren einer Bildung für nachhaltige Entwicklung – Eine Untersuchung zum Bekanntheitsgrad des Bildungskonzeptes
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 6 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 6.
pp. 53-68.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Unterrichtliches Handeln von Lehrerinnen und Lehrern an den „Erfordernissen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (APVO-Lehr 2010, S.3) auszurichten, erfordert im bereits im ersten Ausbildungsabschnitt der universitären Lehrer_innenbildung den Aufbau spezifischer Kompetenzen. In zahlreichen Beitragen (vgl. u.a. Hellberg-Rode, Schrüfer & Hemmer 2014, Steiner 2011, Künzli David & Bertschy 2013) wurde der spezifische Kompetenzerwerb einer Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert. In Anbetracht der vergangenen Zeit, seit Beginn der Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Jahr 2005, kann also angenommen werden, dass Studierende, die den Beruf der Lehrerin/des Lehrers anstreben, das Bildungskonzept kennen und entsprechend in ihre spätere Unterrichtsplanung einbringen werden. Genau diesen Bekanntheitsgrad des Bildungskonzeptes hat die vorliegende Teilstudie eines Hildesheimer Forschungsprojektes untersucht und zeigt dringend notwendige Handlungsschritte für die Lehrer_innenbildung auf, um einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zu leisten. Schlüsselwörter: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Lehrer_innenbildung, Gestaltungskompetenz
Summary More than a decade, the concept of education for sustainable development is well known. It is therefore not surprising that according to the APVO-Lehr 2010 teachers need to integrate the concept into their classes. To do this, specific skills are required, which optimally are building up during the first phase of teacher education at university. As much time has passed, it can be assumed that students, who are seeking the profession of the teacher nowadays, are familiar with education for sustainable development and are therefore able to deal with it in the future. Whereas most studies concentrate on which specific skills for such an education are needed, less is known about the popularity of education for sustainable development in general. The present part study, which was conducted at the University of Hildesheim, fills this gap by looking at the popularity of the concept among teaching-students in early semesters. It will show, that action is urgently needed in order to actually reach an education for sustainable development. Key words: Education for Sustainable Development, teacher training, design competence
|
15.
|
Robin Stadtmann, Nico Herrmann, Jasmin Karaschewski and Martin Sauerwein
(2015):
Bodenbewusstsein: Hildesheimer Aktivitäten zum Jahr des Bodens 2015
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 133-140.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Bodenbewusstsein stärker in der Gesellschaft zu verankern. Diese können im inneruniversitären Bereich liegen, aber auch in der Arbeit mit Schüler/Innen oder in Umweltbildungsmaßnahmen für die breite Öffentlichkeit. An der Universität Hildesheim wurden in den letzten Jahren, neben der verstärkten Integration von bodengeographischen Themen in Forschung und Lehre und der Netzwerkbildung zwischen Akteuren im Bodenschutz, Aktionen zur Förderung von Bodenbewusstsein in der Bevölkerung durchgeführt. Dieses Bestreben wurde im Jahr des Bodens 2015 durch öffentlichkeitswirksame Exkursionen verstärkt. Für das Jahr 2016 ist der Aufbau von dauerhaften Umweltbildungsangeboten im Hildesheimer Raum mit dem Schwerpunktthema Boden geplant. Schlüsselwörter: Bodenschutz, Bodenbewusstsein, Netzwerkbildung, Jahr des Bodens, Hildesheim
Summary There are several possibilities to increase soil awareness in society. Those can take place in the university, but also in form of environmental education for pupils or the broader public. In addition to a more intense integration of soil geography in research and teaching and networking between actors in soil protection, the University of Hildesheim enforced activities to advance soil awareness in population during the last years. The International Year of Soils 2015 gave reason to expand these activities by public excursions. In 2016, the planning and construction of permanent offers for environmental education concerning soils and the need for protection is supposed to be realized. Key words: soil protection, soil awareness, networking, year of the soils, Hildesheim
|
14.
|
Sabine Panzer-Krause
(2015):
Einkaufen in der Hildesheimer Innenstadt: Auswirkungen der Arneken Galerie auf den innerstädtischen Einzelhandel
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 111-132.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Im März 2012 eröffnete in Hildesheim die Arneken Galerie als innenstadt-integriertes Shopping Center. Sowohl vor der Eröffnung als auch seither wurde kontrovers diskutiert, welche Auswirkungen diese Shopping Mall auf den etablierten innerstädtischen Einzelhandel und die Stadtentwicklung Hildesheims insgesamt hat. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Arneken Galerie bislang trotz einer ausgeprägten Leerstandsproblematik überwiegend positive Impulse setzen konnte, die sich beispielsweise in der Erhöhung der Einzelhandelszentralität ausdrücken. Eine Benachteiligung der angestammten Einzelhändler im Hauptgeschäftsbereich der Fußgängerzone durch eine zu starke Verlagerung der Passantenströme in die Arneken Galerie ist ausgeblieben. Vielmehr sind intensive Kopplungsbeziehungen zwischen dem neuen Einkaufszentrum und der Fußgängerzone feststellbar. An die Arneken Galerie sollten jedoch nicht zu hohe Erwartungen hinsichtlich der Generierung zusätzlicher Umsätze oder der Erweiterung des Marktgebietes gestellt werden, welche vor dem Hintergrund schwieriger allgemeiner Rahmenbedingungen für den Einzelhandel in Deutschland nicht realistisch sind. Stattdessen ist den Einzelhändlern in der Fußgängerzone und in der Arneken Galerie zu empfehlen, zusammenarbeiten, um sich gemeinsam für das digitale Zeitalter zu rüsten und Lösungen zur Integration von Online-Handel und stationärem Handel zu entwickeln. Denn die zukünftige Attraktivität der Innenstädte wird nicht zuletzt dadurch bestimmt werden. Schlüsselwörter: Einzelhandel, innerstädtische Shopping Center, Konsum, Hildesheim
Summary Arneken Galerie as an inner-city shopping center was opened in Hildesheim in March 2012. Both, before and since the opening, it has been discussed controversially, which effects the new shopping mall would have on the established inner-city retail industry and Hildesheim’s urban development. This study shows that despite its problem concerning vacant shops Arneken Galerie was able to give positives incentives to Hildesheim so far, which find their expression for example in a higher retail centrality index. Thus, retailers residing in the pedestrian zone do not experience disadvantages caused by shifting pedestrian streams. In fact, intense interconnecting practices by consumers between the new shopping center and the pedestrian zone were identified. However, against the background of difficult general conditions in the retail industry in Germany, Arneken Galerie should not be confronted with disproportionate high expectations regarding the generation of additional sales volume or the expansion of the market area. Instead, it is recommended that retailers both, in the pedestrian zone and in Arneken Galerie cooperate in order to get equipped for the digital era as the attractiveness of inner cities will be more and more influenced by the ability of retailers to find joint solutions for integrating bricks and mortar businesses and online trade. Key words: retail, inner-city shopping centers, consumption, Hildesheim
|
13.
|
(2015):
Entwicklung eines Monitoringkonzeptes für Niedermoore am Beispiel des Bergen-Weißacker Moores, Süd-Brandenburg
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 28-63.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Wiedervernässungsmaßnahmen in degradierten Moorökosystemen umgesetzt und Handlungsempfehlungen für den Moorschutz erarbeitet (EUROPEAN COMISSION 2014, MLUL, LANDGRAF 2010:128). Ein speziell auf Niedermoore ausgerichtetes Monitoringkonzept ist bislang noch nicht realisiert (LUTHARDT 2014c:271). Ziel des vorliegenden Beitrages ist die Entwicklung eines Monitoringkonzeptes, welches als Erfolgskontrolle bzw. Evaluation einer Wiedervernässungsmaßnahme in einem revitalisierten Niedermoor Anwendung finden soll. Das Bergen-Weißacker Moor, welches in einer montanindustriell beeinflussten Region in Südbrandenburg lokalisiert ist, dient daher als beispielhaftes Moorgebiet. Das Konzept basiert auf einer Ist-Zustandsanalyse und einer sich daran anschließenden Selektion Indikatorischer Parameter. Der Status-Quo des Moorgebietes wird durch eine standardisierte Recherche verschiedener Quellen, ein grundwasserhydrologisches Monitoring und eine bodenkundliche Inventarisierung abgebildet. Die Ergebnisse aus der Ist-Zustandsanalyse ermöglichen eine detaillierte Charakterisierung des Projektgebietes und bilden die Grundlage für die Selektion von Parametern. Diese können als Indikatoren für die Bewertung der Zielsetzungen der Revitalisierungsmaßnahme herangezogen werden. Die verschiedenen, selektierten Parameter erlauben eine Bewertung der Revitalisierungsmaßnahme in einem langfristig angelegten Monitoring. Um die Maßnahme hinreichend bewerten zu können ist eine Kombination verschiedener Aufnahmeparameter notwendig. Dabei sind neben hydrologischen Daten Informationen zur Vegetationsentwicklung sowie zum Zustand des Torfkörpers zu gewinnen. Bei der Interpretation der aufgenommenen Indikatoren kommt insbesondere den Ergebnissen aus der bodenkundlichen Inventarisierung eine besondere Relevanz zu. Schlüsselwörter: Moor-Revitalisierung, Moorgenese, bodenkundliche Inventarisierung, Monitoring, Süd-Brandenburg.
Summary During the past years, a number of rewetting projects of degraded peatlands were completed. A concept to monitor fens has not been developed yet (LUTHARDT 2014c:271). Goal of this project is to develop a concept to monitor and evaluate the rewetting of revitalized fens. The Bergen-Weißacker Moor, which is located in a region in southern Brandenburg influenced by coal industry, serves as an exemplary fen. The approach is based on an actual state analysis and a subsequent selection of indicating parameters to evaluate the success of the actions taken. The current state of the peatland is evaluated using a standardized evaluation of several resources, monitoring of the groundwater, as well as soil mapping. The results of the actual state analysis allow a detailed characterization of the project area. The results are also the foundation for the selection of parameters, which can be used to evaluate the success of the revitalization project. A number of different parameters are selected, which allow the evaluation of a revitalization project over a long time frame. In order to evaluate the project sufficiently, a combination of different exposure factors are required. Besides hydrologic factors, information about the development of vegetation, as well as the status of the peat body have to be collected. When interpreting the recorded indicators, the results of the soil mapping are especially relevant. Keywords: peatland-revitalizing, peatland genesis, soil mapping, monitoring, South-Brandenburg
|
12.
|
Hannah Graen, Robin Stadtmann and Martin Sauerwein
(2015):
Modellierung von Temperaturdaten und Temperaturveränderungen im Nationalpark Asinara, Sardinien
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 1-27.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der Klimawandel stellt für den Mittelmeerraum eine starke Gefährdung dar. In der vorliegenden Studie soll überprüft werden, wie sich die zukünftig erwarteten klimatischen Veränderungen auf die Temperaturverhältnisse der Nationalparkinsel Asinara, Sardinien, auswirken. Dazu wurde zunächst punkthaft die gegenwärtige Temperaturverteilung aufgenommen, analysiert und unter Verwendung der CoKriging-Methode in GIS auf das gesamte Untersuchungsgebiet interpoliert. Die daraus resultierende Karte dient als Basis, um mit Hilfe zweier Projektionen die zukünftigen Temperaturverhältnisse auf der Insel zu modellieren. Die Ergebnisse deuten auf einen beträchtlichen Anstieg der Temperaturen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts hin. Zudem wird deutlich, dass durch die in Zukunft sehr wahrscheinlich häufiger auftretenden heißen Extremphasen insbesondere die Höhenlagen betroffen sein werden. Schlüsselwörter: Klimaveränderungen, Klimamodellierung, GIS, Mediterranraum, Nationalpark Asinara (Sardinien)
Summary Climate change poses a strong threat to the Mediterranean Basin. In the available study it should be reviewed how the future expected climatic changes will affect the temperature conditions in the National Park island of Asinara, Sardinia. For this purpose the present temperature distribution pattern was initially recorded, analyzed and interpolated over the whole investigation area using CoKriging. The resulting map served as a basis for the following modeling of the future temperature conditions on the island by means of two projections. The outcome suggests a considerable temperature rise until the end of the 21st century. Besides it became obvious that especially higher altitudes will very likely have to face more frequent future hot extremes. Key words: Climate change, climate modelling, GIS, Mediterranean, National Park Asinara (Sardinia)
|
11.
|
Martin Sauerwein, Jan-Philip Dieck and Robin Stadtmann
(2015):
Urbane Böden im Kontext von Ecosystem Services
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 64-89.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Zu Ecosystem Services gibt es eine umfangreiche aktuelle Diskussion. Diese findet zum Großteil auf theoretischer Ebene statt, wobei sich unterschiedliche Ansätze ausweisen lassen. Der vorliegende Beitrag greift diese Auseinandersetzungen auf und diskutiert sie hinsichtlich der Bereitstellung von Services durch die Böden im urbanen Raum. Bei allen Diskussionen gibt es nahezu keine empirischen Befunde zur Bedeutung des Geofaktors Boden. Zum einen wird die Bedeutung der Böden im urbanen Ökosystem unterschätzt, um anderen liegt dies an der Vielfalt der urbanen Böden selbst. Letzterem kann mit dem Stadtstrukturtypenansatz begegnet werden, der Regelhaftigkeiten auch der urbanen Pedosphäre aufzeigt. Am Beispiel der Stadt Hildesheim wird aufgezeigt, wie Stadtstrukturtypenansatz und Bodenwissen perspektivisch räumliche Aussagen zur Bereitstellung von Ecosystem Services durch die urbane Pedosphäre zulassen. Schlüsselwörter: Stadtböden, Ecosystem Services, Stadtstrukturtypen, Konzeptbodenkarte, Hildesheim
Summary About ecosystem services there is an extensive current debate. This will largely take place at the theoretical level, where different approaches can be identified. This paper addresses these conflicts and discuss them in the provision of services through the soils in urban areas. In all discussions there is almost no empirical evidence on the importance of the geofactor soil. Firstly, the importance of soil in the urban ecosystem is underestimated, to others it is due to the diversity of urban soils themselves. The latter can be countered with the urban structural unit approach, which shows regularities also of the urban pedosphere. By the example of the city of Hildesheim it is shown how the urban structural unit approach and knowledge about soils perspective permit spatial statements for the provision of ecosystem services by the urban pedosphere. Keywords: urban soils, ecosystem services, urban structural units, concept soil map, Hildesheim
|
10.
|
Martin Sauerwein, Julia Jaquemotte and Lars Germershausen
(2015):
Ursachen der Nitratbelastung des Grundwassers im Raum Hannover/Hildesheim
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 5 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 5.
pp. 90-110.
Universitätsverlag Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Besonders in Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung sind häufig erhöhte Nitratgehalte im Grundwasser zu verzeichnen. Die Landnutzung stellt aber nicht den einzigen Einflussfaktor dar, der sich auf die Nitratkonzentrationen im Grundwasser auswirkt. Anhand statistischer Analysen sollen Gesetzmäßigkeiten zwischen den Nitratgehalten im Grundwasser und den Steuergrößen Landnutzung, Bodentyp und Substrat erfasst werden, mit dem Ziel, Ursachen für die Nitratbelastungen im Grundwasser bewerten zu können. Die Datengrundlage bilden Ergebnisse von Nitratmessungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) aus dem Jahr 2014. Der Zuständigkeitsbereich der NLWKN-Betriebsstelle Hannover/Hildesheim stellt das Untersuchungsgebiet dar. Die Auswertungen deskriptiver Statistik, Kruskal-Wallis-Tests und Clusteranalysen ergaben für das Substrat die höchsten Nitratgehalte in grob- bis mittelkörnigen Sanden mit abnehmenden Nitratkonzentrationen bei abnehmender Korngröße. Abweichungen in Talsanden können sich durch den Einfluss anderer Steuergrößen ergeben. Bezogen auf die Betrachtung der Bodentypen wurden die höchsten Nitratgehalte im Grundwasser unter Braunerden gemessen. Ein Einfluss der Landnutzung ist nicht auszuschließen. Geringere Nitratgehalte wurden unter Gleyen, Pseudogleyen und Moorböden verzeichnet. In diesen Böden ist durch den Grund- und Stauwassereinfluss von einem erhöhten Denitrifikationspotenzial auszugehen. Die Landnutzungsform mit den höchsten Nitratkonzentrationen im Grundwasser bildet das Ackerland. Eine eindeutige Abgrenzung von Nutzungsformen gestaltete sich allerdings schwierig. Alle drei untersuchten Einflussgrößen weisen einen signifikanten Einfluss auf die Nitratgehalte im Grundwasser auf. Welche Steuergröße dabei den größten Einfluss ausübt, kann anhand der vorliegenden Ergebnisse aber nicht nachvollzogen werden. Für eine detailliertere Bewertung der Landnutzung bedarf es weiterer Informationen zu räumlichen und zeitlichen Veränderungen der unterschiedlichen Nutzungsformen (z.B. Acker, Brache, Grünland, etc.). Schlüsselwörter: Nitratbelastung, Grundwasser, Landnutzung, Hannover, Hildesheim
Summary Particularly in regions with intensive agricultural use often elevated nitrate levels in groundwater are recorded. However, the land use does not represent the only factor that affects the nitrate concentrations in groundwater. Based on statistical analysis regularities between the nitrate contents in the groundwater and the control variables land use, soil type and substrate to be covered, with the aim to assess the causes of nitrate pollution in groundwater. The database consists of results of nitrate measurements of the Lower Saxony State Office for Water Management, Coastal and Conservation (NLWKN) from the year 2014. The competence of the NLWKN operating point Hannover / Hildesheim represents the study area. The evaluations descriptive statistics, Kruskal-Wallis test and cluster analysis revealed for the substrate, the highest nitrate levels in coarse to medium grained sands with decreasing nitrate concentrations with decreasing grain size. Deviations in “valley-sands” may result from the influence of other control variables. Based on the consideration of soil types, the highest nitrate levels were measured in groundwater under brown soils. An influence of land use cannot be excluded. Lower nitrate levels were recorded under gleys, “pseudo-gleys” and peat soils. These soils can be assumed by the groundwater and tail water influence of an increased potential of denitrification. The form of land use with the highest concentrations of nitrate in groundwater is the farmland. A clear distinction of land-use, however, was difficult. All three investigated factors have a significant impact on the levels of nitrate in groundwater. But based on the present results it cannot be traced, which control variable thereby has the greatest impact. For a more detailed evaluation of land use, it requires further information on spatial and temporal changes of the different forms of use (for example fields, fallow, grassland, etc.). Keywords: nitrate pollution, groundwater, land use, Hannover, Hildesheim
|
9.
|
Svenja Elfers and Sabine Panzer-Krause
(2014):
Die Stadtentwicklung in Hildesheim im Zeichen des demographischen Wandels
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 4 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 4.
pp. 34-55.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der demographische Wandels ist in Deutschland zu einem allgegenwärtigen Thema geworden, der sich durch die Dimensionen „weniger“, „grauer“, „vereinzelter“ und „bunter“ charakterisiert und sich u.a. auf die Entwicklung von Städten auswirkt. Auch das Oberzentrum Hildesheim ist davon betrof-fen. So ist die Einwohnerzahl im Jahr 2011 unter die 100.000-Einwohner-Grenze gefallen, so dass die Stadt nicht mehr als Großstadt zählt. Auch der Altersaufbau der Bevölkerung hat sich seit den 1970er Jahren stark verändert – während es immer weniger junge Menschen gibt, nimmt der Anteil der Älte-ren zu. Die Schülerzahlen nehmen ab, so dass es bereits zu ersten Schulfusionen kam. Die Sicherstel-lung einer dezentralen und barrierefreien Grundversorgung wird in Zukunft eine Herausforderung sein. Auch der Bestand an Wohnraum muss an die veränderten Bedürfnisse nach gehobenen Wohn-standards sowie den Trends zu Einpersonenhaushalten und einem Leben in der Innenstadt angepasst werden. Schließlich gilt es, die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Hildesheim sicherzustellen. An-gesichts des sich selbstverstärkenden Prozesses des negativen Bevölkerungswachstums ist es nicht ratsam, an der Leitlinie „100plus“ festzuhalten. Stattdessen sollte es Aufgabe der Stadtpolitik sein, Hildesheim zukünftig als attraktive Stadt zu etablieren, ohne dabei auf Wachstum und den Status als Großstadt zu setzen. Ein Paradigmenwechsel weg vom Wachstum und hin zur Konsolidierung bzw. zum Um- und Rückbau ist angebracht. Mit der Strategie „Innen- vor Außenentwicklung“ hat die Stadt den richtigen Weg eingeschlagen, den es nun gilt, konsequent umzusetzen. Der Status als Oberzent-rum muss damit zumindest kurz- und mittelfristig nicht in Frage gestellt werden. Schlüsselwörter: Demographischer Wandel, Auswirkungen, Stadtentwicklung, Hildesheim
Summary The demographic change has become an omnipresent issue in Germany, which is characterized by the four dimensions “less”, “greyer”, “more insular” and “multicoloured” and which has impacts on urban development. Hildesheim as a higher-order central place (Oberzentrum) is affected by these developments, too. In 2011, the number of inhabitants has fallen beneath the line of 100,000 so that the city is not classified as a “big city” (Großstadt) anymore. Moreover, the population’s age struc-ture has changed significantly since the 1970s – while the number of young people has declined, the percentage of older people has increased. The decreasing number of pupils led to first school mer-gers. The provision of de-centralized and barrier-free basic services will be a challenge in the future. Also, the stock of housing space has to be adapted to the changing needs of the people concerning living standards, the trend towards single-person households and the increasing preference to live in the inner city. Finally, it is important to ensure the attractiveness of Hildesheim as a business loca-tion. Given that the negative population growth is a continuously reinforcing process it is not advisa-ble to stick to the guideline “100,000plus”. Instead, it should be the city’s mission to establish Hildes-heim as an attractive city without placing emphasis on growth and the status of a “big city” (Großstadt). A paradigm shift from growth to consolidation or retreat is appropriate. With its strate-gy “inner city development” Hildesheim has opted for a good path which now has to be realized con-sequently. The status as Oberzentrum should not be questioned in the short- and middle-term. Key Words: demographic change, impacts, urban development, Hildesheim
|
8.
|
Moritz Sandner, Jasmin Karaschewski, Jan-Philip Dieck and Nico Herrmann
(2014):
Genese einer linearen Hohlform auf Carbonatgestein im nördlichen Hildesheimer Wald – unter besonderer Berücksichtigung der Ausprägung periglazialer Lagen und der holozänen Pedogenese
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 4 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 4.
pp. 12-33.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Untersuchung einer etwa 250 m langen Grabenhohlform im nordöstlichen Hildesheimer Wald, deren Entstehung bislang nicht geklärt wurde. Die rinnenartige Struk-tur ist in einem Trockental auf Gesteinen des Unteren Muschelkalks angelegt. Der nicht immer in der Tie-fenlinie des Trockentals verortete Verlauf und die Steilwandigkeit der etwa 3-4 m breiten und ca. 1,5 m tiefen Grabenstruktur stellen eine rein natürliche Entstehung in Frage. Ziel ist es, mit bodengeographi-schen Feldmethoden ein mögliches Entstehungsszenario zu erarbeiten. Für die Beantwortung werden periglaziale Deckschichten der Mittelgebirge und die Bodenentwicklung seit dem Holozän als Zeugen für Klima und Prozessabläufe genutzt. Es werden damit geomorphologisch wirksame Abläufe an den Hängen und in der Tiefenlinie des Tales rekonstruiert sowie in eine Abfolge eingeordnet. Zur Untersuchung der zeitlichen und genetischen Entwicklung, wurde, ausgehend von den Rahmenhöhen des Trockentals, ein Talquerschnitt anhand von 7 Bodenprofilen erarbeitet. Dabei wurde auch die rinnenartige lineare Hohl-form mittels einer Schlitzung gequert. Feldmethodische Boden- und Sedimentansprachen erlauben eine detaillierte Rekonstruktion der Genese. Die Entstehung des Trockentals mit der rinnenartigen Hohlform lässt sich in 5 Phasen gliedern: 1) bis zum Ende des Spätpleistozäns Bildung von Basis- und Hauptlage, 2) Holozäne Bodenbildung innerhalb der Hauptlage (Para-/Braunerden), 3) Teilweise Erosion der Hauptlage in der Tiefenlinie, 4) Verfüllung der Tiefenlinie mit Solumsediment, 5) Einschneiden der rinnenartigen Hohlform im Sinne eines Hohlweges durch Solumsediment, periglaziale Lagen und holozäne Böden hin-durch sowie anschließende Aufgabe des Weges und Verfall der Struktur. Die Entstehung des Hohlweges lässt sich anhand von Proxydaten (historische Karten, Gronauer Stieg) mit großer Wahrscheinlichkeit zeit-lich ins Spätmittelalter bis frühe Neuzeit stellen. Schlüsselwörter: Periglaziale Lagen, Carbonatgestein, Hohlweg, geomorphodynamische Teilaktivität, Bo-denerosion, Holozän
Summary This paper presents research on a gully in the NE of the 'Hildesheimer Forest' with a length of approxi-mately 250 m and a previously unknown genesis. The gully is located within a dry valley on carbonate rock of the Lower Muschelkalk. Because the 3-4 m wide and 1,5 m deep gully has steep walls and does not strictly follow the bottom of the valley, a purely natural origin is questionable. The objective here is to work out a possible scenario of the gully's development with soil geographical field methods. Periglacial cover beds of the Central German Uplands and Holocene soil development are used as indica-tions of changes in the climate as well as the dominant processes. On this basis, the past geomorphodynamic activities on the slopes and the bottom of the valley are reconstructed in sequence. For research on the temporal and genetic development, seven soil profiles along the dry valleys crosssection, beginning with its frame height, are acquired. The gully itself is slit through. Identification of soil and sediment characteristics in the field allow a detailed reconstruction of the genesis. The devel-opment of the dry valley can be divided into five phases: 1) late pleistocene development of Basal and Upper periglacial cover beds, 2) Holocene soil development within the Upper periglacial cover bed (Luvisols/Cambisols), 3) partial erosion of the Upper periglacial cover bed within the bottom of the val-ley, 4) filling of the valley bottom with solum sediment, 5) increasing deepening of a hollow-way, result-ing in the development of the gully by cutting through solum sediment, periglacial cover beds and Holo-cene soils, subsequently leading to its abandonment and the decay of the structure. Based on these re-sults and additional proxy data (historic maps, 'Gronauer Stieg'), the origin of the gully lies most likely in the late Middle Ages till early Modern Period. Keywords: periglacial cover beds, carbonate rock, gully, geomorphodynamic partial activity, soil erosion, Holocene
|
7.
|
Lien Lammers, Judith Lübcke and Sabine Panzer-Krause
(2014):
Gestaltung und Pflege von Grünanlagen in benachteiligten Stadtquartieren: Welchen Beitrag leisten Stadtteilnetzwerke?
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 4 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 4.
pp. 56-87.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung In vielen deutschen Kommunen wirkt sich die angespannte Haushaltslage negativ auf die Gestaltung und Pflege städtischer Grünanlagen aus. Jedoch sollten Grünanlagen gerade in benachteiligten Stadt-teilen nicht vernachlässigt werden, da die Bewohner dort auf die Nutzung öffentlicher Anlagen an-gewiesen sind, um Ruhe zu finden oder Aktivitäten in der Natur auszuüben. Diese Studie befasst sich mit dem Beitrag, den Netzwerke aus privaten und öffentlichen Akteuren hierzu in benachteiligten Stadtquartieren leisten können. Hierfür wurde die Netzwerkarbeit bezüglich des Von-Alten-Garten in Hannover Linden-Süd mit der des Friedrich-Nämsch-Parks in der Hildesheimer Nordstadt verglichen. Beide Fälle zeigen, dass insbesondere Projekte und Veranstaltungen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Parkanlagen leisten. Allerdings ist die Netzwerkarbeit in Hannover Linden-Süd schon länger etabliert und daher im Vergleich zur Hildesheimer Nordstadt durch eine größere Anzahl von beteiligten Akteuren gekennzeichnet. Wenngleich in beiden Fallbeispielen Verbesserungspoten-tiale hinsichtlich der Netzwerkarbeit auszumachen sind, kann festgehalten werden, dass beide Stadt-teilnetzwerke einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten. Während Netzwerkarbeit auf Quartiersebene ausgehend vom Programm ‚Soziale Stadt’ bisher einen klaren Schwerpunkt auf soziale Aspekte legte, kann mit dieser Studie gezeigt werden, dass sie sich auch da-zu eignet, ökologische Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung voranzutreiben. Die Gestaltung und Pflege von Grünflächen als ökologische Nischen im urbanen Raum durch Stadtteilnetzwerke soll-te daher auch in der staatlichen Förderkulisse eine größere Beachtung finden. Schlüsselwörter: Grünanlagen, Quartiersmanagement, Netzwerke, Hildesheim, Hannover
Summary In many German communities the difficult budgetary situation negatively affects the maintenance of urban green spaces. However, especially in underprivileged neighborhoods green spaces should not be neglected since their residents depend on using public green spaces in order to relax or to engage in nature activities. This study analyses which contribution networks of private and public actors can make regarding the maintenance of green spaces in underprivileged neighborhoods. A comparative analysis of Von-Alten-Garten in Hannover Linden-Süd and Friedrich-Nämsch-Park in Hildesheim Nordstadt was conducted. Both case studies show that especially projects and events help to im-prove the quality of the public parks. However, the network activities in Hannover Linden-Süd are al-ready well-established and the number of actors involved is higher than in the network in Hildesheim Nordstadt. Although there is potential to improve the network activities in both cases, it can be stat-ed that both neighborhood networks make an important contribution to a sustainable urban devel-opment. While neighborhood networks modeled on the program ‘Soziale Stadt’ have focused on so-cial aspects so far, this study shows that they are also suitable to further ecological aspects of a sus-tainable urban development. Therefore, urban development programs should pay more attention to neighborhood networks in the context of the maintenance of urban green areas as ecological niches. Key words: green spaces, neighborhood management, networks, Hildesheim, Hanover
|
6.
|
Sara Dannemann and Nico Herrmann
(2014):
Nachweis einer historischen Hohlweggallerie bei Alfeld/Leine (Südniedersachsen) anhand von Vermessungsergebnissen und bodengeographischen Feldaufnahmen
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 4 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 4.
pp. 1-11.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung In diesem Beitrag wird eine Untersuchung zur Entstehung von linearen Hohlformen in der Sackmulde bei Alfeld/Leine mit bodengeographischen und geomorphodynamischen Schwerpunkten vorgestellt. Das untersuchte Gebiet zeichnet sich durch ein Mikrorelief aus linearen Hohlformen und Rücken-strukturen unter Wald auf Mergelgestein (Unterkreide) aus. Vor dem theoretischen Hintergrund von geomorphodynamischer Stabilität, Aktivität und Teilaktivität nach ROHDENBURG (1970, 1971, 1989) wird die Genese dieses Mikroreliefs hergeleitet. Drei Genese-Szenarien werden diskutiert: ein quasi-natürliches Abflussnetz (i.S. von Runsen), eine erosiv überprägte mittelalterliche Wölbackerflur und ein mittelalterliches Wegenetz (i.S. von Hohlwegen). Vergleichbare Forschungen im Gebiet der deut-schen Mittelgebirgsschwelle und die historische Nutzungsgeschichte des Untersuchungsgebietes werden als Proxydaten herangezogen. (Feld-)Methodisch werden Kartierung und Vermessung der Hohlformen und Rücken mit bodengeographischen Aufnahmen kombiniert. Die Ergebnisse zeigen die Struktur des Hohlformnetzes mit Verbreitung, Dimension, Diffluenz- und Konfluenzpunkten. Zudem werden das Erosionsgeschehen und dessen zeitliche Einordnung diskutiert. Auf den Rücken zwischen den Rinnen sind Braunerde-Pararendzinen ausgebildet. In den Hohlformen sind die Böden bis auf das Ausgangsgestein erosiv verkürzt. Entsprechend sind dort nur Syroseme oder (Para-)Rendzinen vor-handen. Es sind keine Hinweise auf ehemalige ackerbauliche Nutzung, wie z.B. Pflughorizonte, in den Böden vorzufinden. Die unnatürliche Abfolge von Diffluenz- und Konfluenzpunkten in Kombination mit der Siedlungsgeschichte seit dem frühen 11. Jh. zeigen, dass das Hohlformnetz ein, vermutlich mittelalterliches, Wegenetz im Sinne einer Hohlweggalerie nachzeichnet. Schlüsselwörter: Bodenerosion, geomorphodynamische Teilaktivität, Holozän, Landnutzung, ROHDENBURG
Summary This paper presents research on the origin of linear patterns on the land surface of the Sackmulde near Alfeld/Leine. Thereby the focus lies on pedogenetic and geomorphodynamic aspects. The re-search area shows a micro relief consisting of gullys and ridges that lie under forest vegetation on marly and calcareous stone (Lower Cretaceous). The genesis of this micro relief is being deduced from the theoretical basis by ROHDENBURG (1970, 1971, 1989) on geomorphodynamic stability, ac-tivity and partial activity. Three possible scenarios for the genesis are being considered: a quasi-natu-ral run off system (in the sense of gullies), by erosion influenced fields of medieval ridge and furrow and a medieval road network (in the sense of defiles). Similar research in the region of the Central German Uplands is used as reference. Archives on the historic land use in the research area serve as additional proxydata. The field work combines the mapping by GPS and measuring of the gullys and ridges with a soil geographic survey. The results show the structure of the gully network with its spreading, dimension, diffluence- and confluence-points. Furthermore, past erosion events and the time of their occurrence are discussed. On the ridges between the gullys Calcaric Regosols to Cambisols are developed. The soils within the gullys are capped down to the parent material by ero-sion. Accordingly, only Lithic Leptosols and (Rendzic) Leptosols are developed. The soils do not show evidence for former agricultural usage in the research area, such as a plough horizon. The unnatural successions of diffluence- and confluence-points as well as the settlement history since the early 11th century conclude, that the gully network resulted from a road network, most probable medieval. Keywords: soil erosion, geomorphodynamic partial activity, Holocene, landuse, ROHDENBURG
|
5.
|
Teresa Schröer and Martin Sauerwein
(2014):
"Schulwälder gegen Klimawandel" - eine Studie zu zwei Projekten der Stiftung Zukunft Wald
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 4 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 4.
pp. 88-105.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung In der vorliegenden Studie werden die zwei umgesetzten Schulwaldprojekte der Marienschule Goldenstedt und der Oberschule Steimbke exemplarisch für das Projekt ‚Schulwälder gegen Klima-wandel – „Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume!“ – Schulwälder für Generationen‘ von der Stiftung Zukunft Wald beschrieben und analysiert mit dem Ziel, die lokalen Besonderheiten aufzuzeigen so-wie die beteiligten Akteure mit ihren Positionen im Projekt darzustellen. Es zeigt sich, dass mit Hilfe der Startunterstützung der Stiftung Zukunft Wald Projekte entstehen konnten, die den Umweltbil-dungsaspekt über den emotionalen Zugang vermitteln und die Schülerinnen und Schülern positiv in ihrem nachhaltigen Denken und Handel beeinflussen können. Durch das Engagement der am Projekt beteiligten Akteure tragen sich die einzelnen Projekte und treiben sie voran. Die Stiftung Zukunft Wald hat Rahmenrichtlinien für die Projektumsetzung erarbeitet, die eine bestmögliche Entwicklung der Schulwälder unterstützen sollen, indem sie die entstandenen Unkosten übernimmt, die Pflan-zenauswahl optimal auf die Schulwaldfläche anpasst und die Projektdauer auf 30 Jahre festlegt. Die beiden durchgeführten Schulwaldprojekte zeigen auf, wie vielfältig dieses Projekt umgesetzt werden kann. Jedes Projekt hat seinen eigenen Charakter, fachlich wie auch sachlich. Und jedes Projekt hat dadurch seinen eigenen unverwechselbaren Wiedererkennungswert erhalten. Die beiden vorgestell-ten Projektumsetzungen zeigen, dass insbesondere das ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten die Projekte fördert. Eine funktionierende und produktive Zusammenarbeit ist nur solange möglich, wie engagierte Personen das jeweilige Projekt unterstützen und vorantreiben. Schlüsselwörter: Schulwälder, Klimawandel, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Niedersachsen
Summary In the present study the two implemented School-Forest-Projects of the “Marienschule Goldenstedt“ and the “Oberschule Steimbke” are described. They typify the project ´School Forests against climate change - "Plant not words, but trees!" - School Forests for generations' of the foundation “Zukunft Wald”. The aim is to highlight the local characteristics and represent the actors involved with their positions in the project. It turns out that using boot support of the foundation could arise projects that provide environmental education about the emotional connection and the students can have a positive influence in their thinking and sustainable acting. Through the commitment of the actors in-volved in the project, do the individual projects and push them forward. The Foundation has drawn up general guidelines for implementing the project to support the best possible development of school forests, by taking on the expenses incurred, the plant selection adapts perfectly to the school forest area and identifying the project duration of 30 years. The two performed local projects show how diverse this project can be implemented. Each project has its own character and each project has thus received its own distinctive brand recognition. Both presented project show, that the volun-tary commitment of all stakeholders promote the projects. An efficient and productive collaboration is possible only as long as activists support and promote the project. Key words: school forests, climate change, education for sustainable development, Lower Saxony
|
4.
|
Hannah Graen and Martin Sauerwein
(2013):
Auswertung landwirtschaftlicher Kalender aus der Hildesheimer Börde zur Analyse lokaler Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf Vegetation und Landwirtschaft
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 2 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 2.
pp. 34-61.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der Klimawandel ist seit Jahren eine unbestreitbare Tatsache. Seine bisherigen und möglichen zu-künftigen globalen Auswirkungen lassen sich dementsprechend modellieren. Wie jedoch zeigt sich der Klimawandel auf kleinräumiger, lokaler Ebene? Und lassen sich Veränderungen nicht nur in Be-zug auf die Klimaparameter, sondern auch auf Vegetation und Landwirtschaft beobachten? Mit Hilfe der landwirtschaftlichen Kalender eines Landwirtes aus Machtsum im Gebiet der Hildes-heimer Börde aus den Jahren 1932 – 1983 wurden Veränderungen verschiedener Klimaparameter und der Vegetationsphasen der Ackerfrüchte nachgezeichnet, zudem wurden Niederschlags- und Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) herangezogen, um die Werte der Kalender überprüfen und eine längere Zeitreihe (bis 2010/11) überblicken zu können. Anhand dieser Daten konnte nachgewiesen werden, dass die durchschnittlichen Jahresnieder-schlagsmengen signifikant zugenommen haben sowie sich die Frostperiode verkürzt hat. Die anderen Parameter wiesen im Jahresdurchschnitt jedoch keine deutlichen Veränderungen auf. Seitens der Vegetationsphase der Ackerfrüchte ist eine Verlängerung ableitbar. Diese zeigt sich jedoch stark anthropogen überprägt. Klimaveränderungen und Verlängerung der Vegetationsphase können auf Grundlage dieser Daten nicht zweifelsfrei in Zusammenhang gebracht werden, sodass der Einfluss des Menschen bei Betrachtung der Ergebnisse nicht vernachlässigt werden darf. Schlüsselwörter: Klimawandel, Agrarklima, Hildesheimer Börde
Summary Climate Change has been an undeniable fact for years. It’s global previous and possible future im-pacts can therefore be modelled quite well. But how does Climate Change arise on small-scale, local level? And how can changes be observed, not only in matters of parameters of climate but also of vegetation and agriculture? By means of the agricultural almanacs of a farmer from the village of Machtsum, located at the Hildesheimer Börde, available from 1932 – 1983, it was possible to reproduce transformations of various climate parameters and growing season of agricultural crops. Furthermore, from the Deutsche Wetterdienst (DWD) precipitation and temperature data was used to check the almanacs data and overview longer time series (up to 2010/11). On the basis of these data a significant increase of annual average precipitation and shortening of the freezing season could be proved. The other climate parameters did not show any explicit changes in annual average. On the part of growing season there is an apparent extension. However, this is highly anthropogenic affected so that transformations in climate and extension of the growing sea-son cannot be pulled together without a doubt. So the impact of mankind must not be neglected by considering this results. Key words: climate change, agricultural climate, Hildesheimer Börde
|
3.
|
Kristin Gawert and Sabine Panzer-Krause
(2013):
Der demographische Wandel und seine Auswirkungen im Ortsteil Barsinghausen-Bantorf in der Region Hannover.
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 2 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 2.
pp. 62-105.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der demographische Wandel in Deutschland, der sich insbesondere durch Überalterungs- und Schrumpfungsprozesse auszeichnet, betrifft immer mehr Regionen und hat Auswirkungen auf die Nachfrage und Tragfähigkeit von Daseinsvorsorgeeinrichtungen. Aufgrund der ungünstigen demo-graphischen Entwicklungen in den Neuen Bundesländern seit den frühen 1990er Jahren können dort vor allem ländliche Regionen und die entwickelten Handlungskonzepte als Schaufenster für zukünf-tige Entwicklungen in anderen Teilen Deutschlands dienen. Der Ortsteil Barsinghausen-Bantorf in der Region Hannover ist von Schrumpfungstendenzen betroffen und könnte von den bereits ge-machten Erfahrungen profitieren. In dieser Studie werden anhand einer empirischen Untersuchung der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf die Daseinsvorsorge für Barsinghausen-Bantorf aufgezeigt. Dabei helfen zwei unterschiedliche Szenarien, mögliche Entwicklungen bis zum Jahr 2030 zu skizzieren. Darauf aufbauend wird die Übertragbarkeit von Daseinsvorsorge-bezogenen Nachhaltigkeitsinnovationen geprüft, die bereits in anderen Regionen Deutschlands erprobt werden. Die Studie zeigt, dass neue Kooperationsformen zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für eine nachhaltige regionale Entwicklung nötig sind. Schlüsselwörter: Demographischer Wandel, Daseinsvorsorge, Nachhaltigkeitsinnovationen, Region Hannover
Summary The demographic change in Germany which is particularly characterized by processes of ageing and shrinking affects more and more regions and has consequences for the people’s demand for and the communities’ capacity to provide services of general interest. Due to the unfavorable demographic development in the Neue Bundesländer since the early 1990s, especially rural communities there as well as their strategic concepts can be considered as showcases for future developments in other German regions. Barsinghausen-Bantorf is a shrinking district in the Hannover Region that could ben-efit from those experiences. In this study, the demographic change and its impacts on the provision of general services of interest in Barsinghausen-Barntorf is analyzed by means of an empirical study. Thereby, two scenarios help to outline possible developments until the year 2030. On this basis it is investigated whether sustainability innovations concerning the provision of services of general inter-est that have already been tested in other regions can be transferred to the district. The study shows that new forms of cooperation between the state, the economy and the civil society are needed for a sustainable regional development. Key words: demographic change, general services of interest, sustainability innovations, Hannover Region
|
2.
|
Robin Stadtmann, Christine Jung-Dahlke and Martin Sauerwein
(2013):
Entwicklung einer Geodatenbank mittels GIS und Erdas Imagine für den Nationalpark Asinara (Sardinien)
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 2 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 2.
pp. 1-33.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim.
abstract
Zusammenfassung Das Ziel dieses Beitrags besteht in der Gewinnung von Landnutzungsinformationen für die Insel Asi-nara mittels GIS und Methoden der Fernerkundung sowie der Zusammenführung dieser Informatio-nen in einer Geodatenbank. Zuerst werden verfügbare Geodaten für das Untersuchungsgebiet zu-sammengetragen. Anschließend werden Informationen über die historische Landnutzung mittels Satelliten- und Luftbilder gewonnen. Anhand von Orthofotos wird in einer multitemporalen Analyse die jüngere Landnutzungsentwicklung der Insel rekonstruiert. Neben einer visuellen Interpretation wird eine Change Detection mit Landsat-Aufnahmen zwischen 1972 und 2003 eingesetzt. In einem dritten Schritt wird in einem kleinen Teilgebiet des Nationalparks eine überwachte Klassifikation der Landbedeckung eines Quickbird-Satellitenbildes durchgeführt. Das Ergebnis ist die Visualisierung der raum-zeitlichen Veränderung der Landnutzung auf der Insel für den durch Daten abgedeckten Zeitraum. Für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wird eine deutliche Intensivierung der Landnutzung identifiziert. Der Test der Klassifikationsmethodik zeigt, dass deren Umsetzung für die gesamte Insel eine sinnvolle Option zur flächendeckenden Ausweisung von Vegetationseinheiten darstellt. Abschließend wird eine Bewertung der verwendeten Daten und Methoden vorgenommen. Schlüsselwörter: Fernerkundung, GIS, Landnutzungswandel, Change Detection, überwachte Klassifi-kation, Nationalpark Asinara (Sardinien)
Summary The aim of this paper is to gain land use information about the island Asinara using GIS and remote sensing techniques and to merge this information in a geodatabase. In a first step, available geodata is collected. Afterwards information about the historical land use is acquired by using satellite and aerial photos of the research area. In a multitemporal analysis the younger development of the land use is worked out. In addition to a visual interpretation a change detection with Landsat satellite images of the period from 1972 to 2003 is realized. In a third step we implement a supervised classi-fication for a small subarea, based on a Quickbird satellite image. The result is the visualization of the spatio-temporal land use change on the island for the exam-ined time. For the second half of the 20th century an intensification of land use is revealed. The test of classification methodology shows that an implementation for the whole island is a useful option to classify the vegetation of the island. Finally, an assessment of the used methods and data is made. Key words: remote sensing, GIS, land use change, change detection, supervised classification, Na-tional Park Asinara (Sardinia)
|
1.
|
Sabine Panzer-Krause
(2013):
Innerstädtischer Einzelhandel und Konsum in Hildesheim. Ergebnisse der Datenerhebung 2013
In:
Hildesheimer Geographische Studien - Band 2 Hildesheimer Geographische Studien
vol. 2.
pp. 106-118.
Selbstverlag des Instituts für Geographie, Universität Hildesheim,.
abstract
Zusammenfassung Der tiefgreifende Strukturwandel im Einzelhandel führt vielerorts zu einem Bedeutungsverlust der Innenstädte. So sind seit den 1980er Jahren in Deutschland vermehrt Einzelhandelsstandorte „auf der grünen Wiese“ in nicht-integrierten städtischen Randlagen entstanden, und zahlreiche Einzel-handelsbetriebe haben sich von den Innenstädten dorthin verlagert. Auch in Hildesheim als einem von neun Oberzentren in Niedersachsen sind diese Tendenzen, vor allem durch die Einzelhandels-entwicklungen am Cheruskerring/Römerring und an der Bavenstedter Straße erkennbar. Im Jahr 2012 wurde mit der Arneken Galerie ein innerstädtisches Shopping Center eröffnet, das zur Aufwer-tung des Einzelhandels in der Hildesheimer Innenstadt beitragen soll. Basierend auf einer Datener-hebung, die im Juni 2013 durchgeführt wurde, wird in dieser Studie eine vorläufige Bewertung die-ser Flächenentwicklung vorgenommen. Es zeigt sich, dass die Arneken Galerie alles in allem einen positiven Einfluss hat und die Hildesheimer Innenstadt als Konsumort stabilisiert. Schlüsselwörter: Innenstadt, Einzelhandel, Konsum, Hildesheim
Summary The profound structural change in retail sale has led to a decrease of importance of inner cities. Since the 1980s there have been numerous greenfield developments of retail sites in not-integrated urban outskirts in Germany that challenge inner city retail. In Hildesheim, which is one of nine higher-order central places in Lower Saxony, these trends are visible, too, especially with respect to the retail de-velopments at Cheruskerring/Römerring and at Bavenstedter Straße. In 2012, the inner city shopping center Arneken Galerie was opened. It is supposed to help revalue the inner city of Hildesheim by at-tracting visitors and increasing retail sales. On the basis of a data collection, which was carried out in June 2013, this paper aims at evaluating this project. The analysis shows that altogether the shopping center Arneken Galerie has a positive influence and stabilizes the inner city of Hildesheim as a place of consumption. Key words: inner city, retail, consumption, Hildesheim
|