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DOI, URN, ORCID & Co. (Autor*innen- und Einrichtungsidentifikatoren)
(Alpha-)Numerische Einrichtungs- und Autorenidentifikatoren dienen einer eindeutigen Verknüpfung und Zurechenbarkeit von Publikationen zu den Autorinnen und Autoren sowie deren Einrichtungen oder Forschungsförderorganisationen. Dadurch wird verhindert, dass die wissenschaftliche Leistung Personen, wissenschaftlichen Einrichtungen oder Drittmittelprojekten fehlerhaft zugeordnet wird. Zum Beispiel ist die Angabe „Thomas Lange“ in Publikationen mehrdeutig, da ein namentlich identischer Wissenschaftler sowohl an der Universität Hildesheim als auch an der Middlesex University London existiert.
Es ist zu empfehlen, bei Veröffentlichungsformularen, wann immer vom Verlag beziehungsweise der Zeitschrift angeboten, die folgenden Identifikatoren zu verwenden. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, die für Sie relevanten Identifikatoren zu ermitteln oder zu beantragen, wenden Sie sich bitte an:
Müller, Mario
+49 5121 883-93084
E-Mail
ORCID-Webseite
HC.B.1.12
Eindeutige Autorenidentifikation
Die Open Researcher and Contributor ID (ORCID) ist ein eindeutiger Autor*innenidentifikator. Er ermöglicht die Zuordnung einer wissenschaftlichen Arbeit zu einer Person, unabhängig von der Häufigkeit des Namens, Namensänderungen, Umlauten, karrierebedingten Wechsel der Einrichtungen. Sie können die ORCID kostenlos über https://orcid.org/register beantragen.
Anschließend können – falls gewünscht – die bisherigen Stationen Ihrer wissenschaftlichen Karriere eingetragen werden, damit die Affiliation zum jeweiligen Zeitpunkt transparent ist. Zudem müssen ältere Publikationen im Regelfall nicht manuell eingetragen werden, sondern können über Schnittstellen zum Beispiel zu Scopus und Web of Science importiert werden. Hierzu können auch eventuell bereits vorhandene Identifikatoren wie die Scopus Author ID oder die Thomson Reuters ResearcherID (für Importe aus Web of Science) genutzt und in Ihrem ORCID-Profil hinterlegt werden.
Relevant ist aber primär die Verwendung bei zukünftigen Publikationen: Die ORCID kann inzwischen bei zahlreichen Verlagen beim Einreichen eines Artikels angegeben werden. Zusätzlich sollten im ORCID-Profil die Datenquellen DataCite und CrossRef für Profilupdates autorisiert werden. Ihre Publikation wird dann nach Veröffentlichung automatisch im ORCID-Profil hinzugefügt.
Geben Sie Ihre persönliche ORCID auch auf der eigenen Homepage, in der E-Mail-Signatur oder beim Einreichen von Anträgen an. Dies erleichtert anderen die Suche nach Ihren Publikationen und erhöht die Sichtbarkeit Ihrer Forschung.
Die ORCID wird immer öfter auch zur Single Sign-on Authentifizierung bei diversen Plattformen und Zeitschriften genutzt (zum Beispiel PLOS, Sciencematters, einige Forschungsdatenrepositorien), was Ihnen das Anlegen weiteren Accounts ersparen kann.
Die Entscheidung für die ResearcherID neben oder anstatt der ORCID sollte sich an den Gepflogenheiten Ihres Fachbereichs bei der wissenschaftlichen Literaturrecherche und der gewünschten Sichtbarkeit orientieren: Die ResearcherID ist ein Autorenidentifikator von Thomson Reuters und daher in die interdisziplinäre Literatur- und Zitationsdatenbank Web of Science integriert. Sie können die ResearcherID kostenlos über http://www.researcherid.com/SelfRegistration.action beantragen.
Das Web of Science wird neben Scopus oftmals zur Berechnung des h-Index, eines wichtigen bibliometrischen Indikators, herangezogen. Der h-Index berechnet sich durch eine Zitationszählung innerhalb der Datenbank, und eine lücken- oder fehlerhafte Zuweisung wissenschaftlicher Arbeiten zu Autoren führt zur Fehlberechnung des Wertes.
Die Scopus Author ID kann autorenseitig nicht beantragt werden, sondern wird automatisch vergeben, sobald ein Artikel in Scopus indiziert wird. Für die Gruppierung der zugehörigen Dokumente zum Autor wird laut Scopus der Autorenname mit der Affiliation, der Adresse, dem Fachgebiet, den Publikationszeiträumen und den Co-Autoren abgeglichen. Der Algorithmus kann naturgemäß nicht zuverlässig arbeiten, wenn die Metadaten zur Publikation, primär die Affiliation, nicht oder falsch genannt sind.
Falls Ihnen durch den Algorithmus Artikel fehlerhaft zugeordnet werden, können Sie eigenständig Korrekturen veranlassen. Nutzen Sie hierzu die Autorensuche bei Scopus (Author search). Sofern Ihnen nach Eingabe Ihres Namens und Ihrer Affiliation mehrere Treffer angezeigt werden, sollten Sie zunächst die Funktion Request to merge authors auswählen. Kontrollieren Sie jedoch vorher die jeweils zugeordneten Dokumente, um auszuschließen, dass Sie Ihr Profil fälschlicherweise mit einem Namensvetter vereinigen. Innerhalb Ihrer Titelliste können Sie die Funktion Request author detail corrections für Korrekturanträge verwenden. Im Author feedback wizard, der sich daraufhin öffnet, lassen sich falsch zugeordnete Artikel manuell abwählen.
Hinweis: Die Universitätsbibliothek Hildesheim bietet einen Zugriff auf die Scopus-Datenbank derzeit nicht an.
Die Gemeinsame Normdatei (GND) wird vor allem zur Medienkatalogisierung und Klassifikation in Bibliotheken, Archiven, Museen und verwandten Web-Anwendungen (zum Beispiel Repositorien) genutzt.
Integriert in die GND ist auch die ehemals selbständige Personennamendatei und die Gemeinsame Körperschaftsdatei. Jede Person und jede Körperschaft hat so eine eindeutige GND-Nummer und Namensansetzung. Ein GND-Eintrag kann in der Regel nicht autorenseitig beantragt werden, sondern wird primär seitens der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und den Teilnehmern der deutschsprachigen Bibliotheksverbünden kooperativ gepflegt und bei der Katalogisierung neuer Informationsressourcen stetig erweitert.
Sie können Ihre bibliothekarische Namensansetzung und GND-Nummer unter swb.bsz-bw.de/DB=2.104/SET=1/TTL=1/START_WELCOME nachschlagen. Die GND-Nummer lässt sich aktuell im ORCID-Profil noch nicht als eigenständige ID angeben. Alternativ kann sie im ORCID-Profil als Website des Autors genannt werden.
Korrekturen (zum Beispiel falsche Titelzuordnungen, Aktualisierungen zu Ihrer Person) sind unter https://portal.dnb.de/gndSupport/request?idn= zu melden. Ergänzen Sie hierfür das Ende der URL mit Ihrer GND-Nummer.
Das Google Scholar Citations Profil liefert keinen zitierbaren Autor*innenidentifikator im herkömmlichen Sinn. Das Anlegen eines Profils kann aber trotzdem Sinn ergeben: gerade bei Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen nimmt Google oder Google Scholar einen ähnlichen Stellenwert wie die renommierten interdisziplinären Literatur- und Zitationsdatenbanken ein. Falls man die Sichtbarkeit hier erhöhen will, benötigt man einen Google-Account und muss ein entsprechendes Profil beantragen: https://scholar.google.com/citations?view_op=new_profile.
Auch hier muss unter anderem die Affiliation angegeben werden, dann werden potentiell zugehörige Artikel vorgeschlagen, die sich dem Profil hinzufügen lassen.
Der ISO-zertifizierte International Standard Name Identifier (ISNI) ist ein eindeutiger numerischer Identifikator für alle Personen und Einrichtungen, die am wissenschaftlichen und kreativen Publikations- und Kommunikationsprozess beteiligt sind. Neben natürlichen Personen können auch weitere Rechteinhaber, Organisationen und sogar fiktive Personen (zum Beispiel Nicolas Bourbaki) eine ISNI bekommen.
Ihre persönliche ISNI können Sie unter http://www.isni.org/search recherchieren. Bitte beachten Sie die nachfolgenden Abschnitte für spezielle Identifikatoren für Einrichtungen und Forschungsförderorganisationen.
Eindeutige Identifikation von Einrichtungen und Forschungsförderorganisationen
Der Ringgold Identifier ist ein eindeutiger numerischer Identifikator für alle Einrichtungen, die am wissenschaftlichen Publikationsprozess beteiligt sind, darunter zum Beispiel neben Verlagen auch Universitäten als Produzenten wissenschaftlicher Inhalte und Drittmittelgeber als Finanziers.
Er ermöglicht die Zuordnung einer wissenschaftlichen Arbeit zu einer Einrichtung, unabhängig von etwaigen Namensvariationen, Abkürzungen, fremdsprachigen Bezeichnungen oder Umlauten.
Einrichtungen und Forschungsförderungsorganisation können über http://ido.ringgold.com recherchiert werden.
Ringgold ID Universität Hildesheim: 26557
Ringgold ID DFG: 39045
Das Open Funder Registry liefert sowohl eine umfassende Terminologie der – üblicherweise präferierten und in Acknowledgments zu nennenden – Namen einer Vielzahl von Forschungsförderorganisationen als auch eindeutige Identifikatoren für diese. Der Identifikator wird üblicherweise als Fundref Identifier bezeichnet.
Weitere Forschungsförderungsorganisationen können über http://search.crossref.org/funding recherchiert werden.
Fundref ID DFG: 10.13039/501100001659
Bitte beachten Sie den Eintrag zum Standard Name Identifier (ISNI) unter dem Abschnitt zur Autorenidentifikation oben.
ISNI Identifier Universität Hildesheim: 0000000101978922
ISNI Identifier DFG: 0000000120969829
Die Global Research Identifier Database liefert Datensätze und Identifikatoren zu akademischen Einrichtungen weltweit: Für jede Einrichtung wird eine GRID ID festgelegt und mit anderen IDs und Datensätzen (zum Beispiel ISNI, Crossref, Wikipedia, Wikidata) verlinkt. Zusätzlich wird die entsprechende Adresse genannt, oft ergänzt um Geo-Koordinaten, Typ der Einrichtung sowie Namensvarianten und Akronyme der Affiliation. Die Datensätze stehen Open Source zur Verfügung.
Einrichtungen und Forschungsförderungsorganisation können über https://www.grid.ac/institutes recherchiert werden.
GRID-ID Universität Hildesheim: grid.9463.8
GRID-ID DFG: grid.424150.6
ROR (Research Organization Registry) ist ein im Jahr 2019 ins Leben gerufenes Register eindeutiger Identifikatoren (ID) für Forschungsorganisationen. Die Implementierung von ROR-ID in der wissenschaftlichen Infrastruktur ermöglicht eine effiziente Suche von Forschungsergebnissen über Institutionen und Fördereinrichtungen hinweg. Mehr zu ROR.
ROR ID Universität Hildesheim: https://ror.org/02f9det96
Eindeutige Identifikation von digitalen Objekten
Die bereits genannten Autoren- und Einrichtungsidentifikatoren unterstützen die eindeutige Identifizierung der Inhaber von publizierten Daten und Veröffentlichungen. Für die dauerhafte Zitierbarkeit und Aufrufbarkeit der Daten und Veröffentlichungen existieren eigene persistente Identifikatoren. Neben den unten genannten gibt es noch weitere, zum Beispiel das sogenannte Handle-System oder die PURL (Persistent URL).
Ein Uniform Resource Name (URN) ist ein eindeutiger, persistenter und ortsunabhängiger Bezeichner für ein digitales Objekt, hier als Ressource bezeichnet. Ortsunabhängig bedeutet, dass beim Aufruf des Hyperlinks eine Kontrollebene zwischengeschaltet wird: Der Hyperlink der URN verweist nicht direkt auf die Datei am Zielserver, sondern auf dessen Verwaltungseintrag bei der Registrierungsagentur. Ändert sich der Speicherort, zum Beispiel durch eine Serverumstellung, wird dies bei der Registrierungsagentur nachgepflegt. Dies garantiert, dass Literaturreferenzen mit einer URN stets erfolgreich aufgerufen werden können.
Ein Digital Object Identifier (DOI) bezeichnet äquivalent zur URN einen eindeutigen, persistenten Identifikator für ein digitales Objekt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind meist mehr mit der DOI vertraut, da viele Verlage die DOI für ihre Artikel, E-Books und Buchkapitel verwenden. Auch bei Forschungsdaten werden DOIs zur Referenzierung eingesetzt. Die DOI-Registrierungsagenturen erheben im Gegensatz zur Deutschen Nationalbibliothek als URN-Registrierungsagentur oftmals Servicegebühren. Die DOI bietet jedoch auch einige Vorteile gegenüber der URN: So lassen sich bibliografische Angaben zu Publikationen über die DOI zum Beispiel komfortabel in ein Citavi- oder Endnote-Projekt importieren und ins eigene ORCID-Autorenprofil einstellen.
Abgesehen von einigen lokalen Anpassungen wurden wesentliche Informationen dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von einer Webseite der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg übernommen.