Projekt Beschreibung
Projektbeschreibung
HI2019
Signale aus der Sperrzone
Hi2019 ist ein site-specific Projekt im Hildesheimer Stadtraum, das sich künstlerisch wie interventionistisch mit einem umstrittenen Abrissgelände auseinandersetzt. Wo eine Welt verschwindet, braucht es Zeug_innen. Hi2019 hat ein umfangreiches Hybridarchiv aus Fotos, Videos, Pflanzen, Scherben und Fundstücken generiert. Diese reproduktive Arbeit am kollektiven Gedächtnis erfolgte zum 0-€-Tarif. Die aus künstlerischen Motiven heraus unternommenen Anstrengungen erheben eine scheinbar belanglose Räumung am Rande der Stadt in den Rang eines bedeutsamen kulturhistorischen Ereignisses. Hi2019 ist eine autonom agierende Solo-Initiative, die für mehr Sichtbarkeit künstlerischer Interessen eintritt. Als solche grenzt sie sich klar von der offiziellen Hi2025-Kampagne ab, mit der sich die Stadt als Kulturhauptstadt Europas beworben hat. Wo einer gewachsenen Community wegen Eigenbedarf gekündigt wird, bietet sich die Chance einer öffentlich wirksamen Intervention, um Interessenskonflikte zu benennen, Eigentumsverhältnisse zu problematisieren und über demokratische Entscheidungsprozesse nachzudenken. Auch aus diesem Grund wurde die eingezäunte Gartenkolonie monatelang als inoffizielles Open-Air-Atelier genutzt und mit Passant_innen wie Arbeiter_innen kommuniziert. Ein Jahr später, im Nov. 2020, dringt Hi2019 erneut in den öffentlichen Raum vor und quartiert sich in symbolisch verknappter Form im Stadtzentrum ein. Piratenflagge und Bauzaundreieck simulieren die Besetzung der einstigen Sperrzone. Drei Banner offerieren einen je anderen Blick.
*Diese Projektbeschreibung wurde dem Green Office von dem jeweiligen Team zur Verfügung gestellt.
Credits
Manuela Lachmann
Status
abgeschlossen