Vorträge/Präsentationen

TRAIECT Taiwan: Pak-kuán-Musik und Elektronik in zeitgenössischen Kompositionen

Podiumsgespräch | 23.11.2021 19:30 Uhr | Center for World Music | Eintritt frei | 3G

Wie hört sich Pak-kuán-Musik an, wo kommt sie her? Was haben die Instrumente zu erzählen und wie lassen sie sich mit zeitgenössischer elektronischer Musik verbinden? Im Center for World Music kommen im Rahmen von TRAIECT am 23.11. Komponist:innen, Pak-kuán-Musiker:innen und Vertreter von CWM und TRAIECT - Traditionelle Asiatische Instrumente und Elektronik -  ins Gespräch über Pak-kuán-Traditionen, neue Anordnungen mit Elektronik und TRAIECT. Liu Yu-hsiu wird an ihren Instrumenten die musikalische Praxis veranschaulichen.

TRAIECT

Traditionelle Asiatische Instrumente und Elektronik — kurz TRAIECT — ist ein Projekt der Hannoverschen Gesellschaft für Neue Musik. In Zusammenarbeit mit FMSBW, dem elektronischen Studio der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover erarbeiten Künstler:innen unterschiedlicher Herkunft Neue Musik für asiatische Instrumente und Elektronik. In der diesjährigen Ausgabe steht Taiwan mit einem traditionellen Pak-kuán-Ensemble im Fokus.

Pak-kuán ist ein heute in Taiwan weit verbreiteter Musikstil, der vor allem in den lokalen Tempelfesten Taiwans verankert ist. Sie ist eine seit 300 Jahren gepflegte, eigenständige Weiterentwicklung der chinesischen Běiguǎn-Musik. Sie steht daher für Elemente aus chinesischen und taiwanesischen Kulturen der Geschichte und Gegenwart, ihren Wechselwirkungen und Identifikationsangeboten.

Bei TRAIECT kombinieren Musiker:innen Traditionen der musikalischen Pak-kuán-Praxis mit Elektronik, die nicht als Effekt verstanden wird, sondern als eigenständige Partnerin. In einen gemeinsamen Workshop gehen die Komponist:innen und Instrumentalist:innen der historischen und gesellschaftlichen Einbettung der Instrumente nach. In einem kooperativen Schaffensprozess entstanden so sechs ganz unterschiedliche Kompositionen, jede für sich ein experimenteller Umgang mit Traditionen. Die Uraufführung der Stücke findet im Rahmen der TRAIECT - Projekttage statt; ein Rahmenprogramm mit den Themen Kultur, Tradition und Neue Musik begleitet die Konzerte. 

Zum Schutz aller:

Bitte bringen Sie einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis mit. Ihre Kontaktdaten werden zu Beginn der Veranstaltung aufgenommen und zwei Wochen verwahrt, um im Fall einer Infektion die Kontaktpersonennachverfolgung zu gewährleisten. Im Gebäude herrscht Abstands- und Maskenpflicht; auch am Platz. Ausschließlich der Instrumentalistin ist das kurzzeitige Absetzen der Maske gestattet.

Mit:

LIU Yu-Hsiu              Pak-kuán Musiker (Ensemble Water Stage Taipei)
CHEN Cheng-Wen  Komponist
WU Pei-Shan            Musikethnologin am CWM
Marijana Janevska  Komponistin
Joachim Heintz        Künstlerischer Leiter TRAIECT
Raimund Vogels       Musikethnologe am CWM

Weitere Informationen zum Programm: https://hgnm.de/traiect3/


Vergangene Veranstaltungen

YOUTH IN LOCKDOWN?

Ein deutsch-ukrainischer Runder Tisch über die mangelnde Unterstützung von Jugendkulturen während der COVID-19-Pandemie.

Podiumsdiskussion | 14.10.2021 18:30 Uhr | online via ZOOM | Teilnahme kostenfrei | auf Englisch

-> Link zur Videokonferenz: https://europa-uni-de.zoom.us/j/89110913304

In Deutschland, der Ukraine und darüber hinaus wurde der Jugendsektor während der Pandemie massiv geschädigt.
Während die Regierungen Großunternehmen unterstützten und dafür wenig Gegenleistungen erwarteten - in Deutschland behindern freihändige Subventionen für die Autoindustrie und die Lufthansa den Übergang zu umweltfreundlichen Mobilitätsformen, während das ukrainische Parlament Steuersenkungen zur Förderung von Großinvestitionen beschloss -, wurde von Jugendlichen und jungen Erwachsenen Solidarität erwartet, aber kaum Gegenleistungen erbracht.

Überall auf der Welt wurden marginalisierte Gruppen - darunter junge Obdachlose, junge Binnenvertriebene und junge Migrant*innen - weiter an den Rand gedrängt und eingeengt, da öffentliche Räume geschrumpft oder verschwunden sind.
Doch die Jugendkulturen haben nicht tatenlos zugesehen. Bei unserem Podiumsgespräch werden wir erörtern, wie Teenager und junge Erwachsene mit diesen Herausforderungen fertig geworden sind. Unsere Podiumsgäste werden Einblicke aus ihren Fachgebieten geben - von digitalen Kulturen über Jugendpolitik und die Situation von Binnenvertriebenen bis hin zu deutsch-ukrainischen Austauschprogrammen - um zu diskutieren, ob die Pandemie Wege aus den vielen aktuellen Krisen (ökonomisch, ökologisch, sozial) aufgezeigt hat.

Podiumsteilnehmer*innen:
Yuliia Kabanets
Charlotte Lohmann
Uliana Mowtschan
Wolfgang Schubert
Moderiert von Konstanty Kuzma

Organisator*innen:
Der Runde Tisch wird vom East European Film Bulletin in Zusammenarbeit mit dem Center for World Music in Hildesheim organisiert. Das Projekt ist Teil des Alumni-Programms Ukraine Calling und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

What Moves Us?
Conversations with ethnomusicologists

Online Filmpremiere mit Fernando Palacios
01.07.2021 | 14:00 | ZOOM | Englisch | Eintritt frei

 

Das Center for World Music, die Pontificia Universidad Católica del Ecuador und die Aula de Música der University of Valladolid, Spanien, laden Sie herzliche zur Online-Filmpremiere What moves us? Conversations with ethnomusicologists von Fernando Palacios ein.

15 Musikethnolog*innen aus verschiedenen Weltregionen gewähren in diesem Dokumentarfilm Einblick in ihre Erfahrungen und Motivationen: Welche Beweggründe sind Antrieb für die Arbeit mit musikalischer Vielfalt? Der Film ist eine Reise durch die Faszination von Musikethnolog*innen.

Im Anschluss an das Online-Screening folgt ein Gespräch mit dem Filmemacher und seinen Interviewpartner*innen Don Niles, Christian Onyeji, Deise Lucy Montardo, Shaktipada Kumar, Muriel Swijghuisen, Andrew Murphy und Juracy do Amor.

Link: https://zoom.us/j/95213698463
(Meeting-ID: 952 1369 8463, Kenncode: 131322)

Trailer: https://drive.google.com/file/d/1MRCi4nwOKM4fmmww-40w42Ekhmh_Kp6o/view?usp=sharing

 

Der Hildesheimer „Huckup“ begegnet taiwanesischem Pak-Kóan-Schattentheater

Vortrag über kulturelle Identität und Vermittlungsformen von Musik

Mo. 09.03.2020 18:30 Uhr | Roemer- und Pelizaeusmuseum (Am Steine 1, 31134 Hildesheim) | Eintritt frei

Wie kann die bekannte Hildesheimer Sage vom „Huckup“ mit Mitteln des taiwanesischen Pak-Kóan-Schattentheaters inszeniert werden? Wie wird sie in chinesischer Sprache und mit traditionellen Pak-Kóan-Klängen wie „Kuan-Zi, Kuan-Zi, Kuan-Zi“ neu interpretiert? Und wie wird die Legende des chinesischen Neujahrsfestes aus Hildesheimer Perspektive dargestellt?

Zwischen dem 19. und 28. August 2019 war die Grundschule der Gemeinde An-Jin in Taiwan mit 12 Schüler*innen sowie Lehrer*innen und Eltern in Hildesheim zu Gast. Die Profilschule für taiwanesisches Schattentheater und Pak-Kóan-Musik nahm an einem kulturellen Austauschprojekt mit dem Center for World Music, dem Roemer- und Pelizaeus-Museum und der Grundschule Moritzberg teil. Die Kinder beider Schulen experimentierten gemeinsam mit Licht, Schatten und Musik, lernten sich und Hildesheim spielerisch kennen.

Beide Gruppen präsentierten sich gegenseitig ein vorbereitetes Schattentheaterstück, um dann gemeinsam an einem dreitägigen experimentellen Workshop teilzunehmen. In diesem inszenierten sie die Fabel von „Schildkröte und Hase" und brachten sie zur Aufführung.


Wie ist es ihnen gelungen, diese Aufgaben von der Entwicklung des Drehbuches über die Gestaltung der Figuren und dem Komponieren der Musik bis hin zur Präsentation umzusetzen - trotz Sprachbarrieren und unterschiedlicher kultureller Hintergründe? 

Die Musikethnologin Pei-Shan Wu berichtet von dem lebendigen Kulturaustausch und den Forschungen im Rahmen ihrer Dissertation zu kultureller Identität und Vermittlungsformen von Musik. 

 

 

 

Buchvorstellung: "Wissenschaft unter Beschuss"

Berichte über den Boko-Haram-Aufstand an der Universität zu Maiduguri

Buchvorstellung mit Dr. Nepomuk Riva und Ottmar von Holtz

VERANSTALTUNG WIRD NACHGEHOLT - die Projektleiter*innen des DAAD-Graduiertenkollegs „Performing Sustainability“ aus Deutschland, Ghana und Nigeria haben gemeinsam beschlossen, dass der geplante Forschungsaufenthalt von vier Akademiker*innen aus Maiduguri, Nigeria, in Hildesheim, Deutschland, zur Zeit nicht stattfinden kann. Ursprünglich wollten die vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Reise zum Center for World Music der Universität Hildesheim in der nächsten Woche antreten. Geplant waren zudem Buchpräsentationen der neuen Publikation „Academia under Attack“ während der Leipziger Buchmesse sowie in Hildesheim, Berlin und Bayreuth. Die Buchpräsentationen müssen leider entfallen. Nach vernünftiger Abwägung aller persönlichen Risiken und eines Risikos für das gesamte Forschungsprojekt ist das „Board of Directors“ überein gekommen, dass im Augenblick aufgrund der Entwicklung der Infektionsfälle mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) die Sicherheit der Personen aus Nigeria Vorrang hat. Es besteht allerdings der Wunsch, die Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, sofern das die Projektmittel zulassen.

 

 

 

Workshop der Fachgruppe Instrumentenkunde

19.02.2020 | 14:00 - 18:00 Uhr | Center for World Music | Timotheusplatz 2, 31141 Hildesheim | Teilnahme kostenlos

Die Fachgruppe Instrumentenkunde der Gesellschaft für Musikforschung lädt zur Tagung über aktuelle Forschungsgebiete ein. Die Veranstaltung am 19.02. um 14 Uhr im Center for World Music Hildesheim gibt Akteur*innen und Nachwuchforscher*innen der Organologie die Gelegenheit, sich und ihre aktuellen Projekte vorzustellen, sich auszutauschen sowie die Institutionen und Sammlungen des Faches kennenzulernen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
 

Programm

14:00 Uhr Begrüßung
14:10:00 Uhr Präsentationen
15:00 Uhr Kaffepause für das Netzwerkgespräch
15:30 Uhr Rundgang durch die Sammlungen des CWM
17:00 Uhr FG-Sitzung (insbesondere zur Planung des GfM-Symposiums in Bonn)
18:00 Uhr Ende

Präsentationen

Prof. Dr. Raimund Vogels (Hannover/Hildesheim): Geschichte des CWM und der Sammlungen
Dr. Michael Fuhr (Hildesheim): Zur Planung des Klangforums Audiotopia
Christine Kundolf-Köhler (Hildesheim): Musikinstrumente und Kulturvermittlung / Museumspädagogik
Dr. Yu Filipiak (Hildesheim): Tibetische Musikinstrumente am CWM
Samuel Mund (Hildesheim): Wissensspeicher Musik in der musealen Praxis
Olga Sutkowska (Wien): Antike Doppelschalmeien am Rande und außerhalb griechisch-römischer Welt am Beispiel von Meroë (Sudan) und Oxos (Tadschikistan) Auloi
Jakob Kusnick (Leipzig): Finden und Visualisieren – Relationen zwischen Musikinstrumenten und Kompositionen
 

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Akteur*innen, Projekte und Sammlungen kennenzulernen!

 

 

 

„Beyond Hush and Decorum: Curating Sound in the Ethnographic Museum“

Ein Vortrag im Rahmen des Symposiums „Ethics of Curating“

Vortrag / lecture | 01.02.2020 | 16:30 - 18:30 Uhr | Kulturcampus Domäne Marienburg | Domänenstraße | 31141 Hildesheim
 

ENGLISH BELOW

Dr. Michael Fuhr, Musikethnologe und Geschäftsführer des Center for World Music, hält am 01.02. um 16:30 Uhr gemeinsam mit Dr. Matthias Lewy, Musikethnologe und Klangkurator am Humboldt Forum Berlin, einen Vortrag zu Musik, Ethnologie und Museumsarbeit. Ihre Präsentation mit dem Titel „Beyond Hush and Decorum: Curating Sound in the Ethnographic Museum“ trägt zum internationalen Symposium „Ethiken des Kuratierens / ethics of curating“ der Stiftung Universität Hildesheim bei, das vom 31.01. bis 02.02. am Kulturcampus Domäne Marienburg stattfindet und sich gemeinsam mit internationale Gästen und Akteur*innen aus Feldern der Wissenschaft, Bildenden Kunst, Musik, Museumswesen und politisch-sozialen Bewegung kritisch den Fragen der Ethik in Bezug auf kuratorische Entscheidungsprozesse und Ausstellungspraxen widmet.

In den aktuellen Diskussionen um das Kuratieren sind ethische Aspekte allgegenwärtig. Sie spielen im Zusammenhang mit der vom International Council of Museums vorgeschlagenen Neudefinition des Museums eine ebenso zentrale Rolle wie mit dem Kuratieren von Großausstellungen durch nicht-westliche Kollektive oder dem von Bénédicte Savoy und Felwine Saar 2018 im Auftrag des französischen Staates verfassten Restitutionsbericht. Wie sieht ein angemessener Umgang mit den auch hierzulande lauter werdenden Forderungen aus, nicht rechtmäßig erworbene Museumsstücke an ihre Ursprungsländer bzw. -kulturen zurück zu geben? Wo verlaufen ethische Grenzen dessen, was von wem in Ausstellungen gezeigt oder digitalisiert für alle zugänglich gemacht werden kann? In welchem Verhältnis stehen heute kuratorischer Aktivismus bzw. Kuratieren im „off space“ und in etablierten, öffentlich geförderten Kulturinstitutionen? Welche Rolle spielen Aspekte von Sorge und Nachhaltigkeit in aktuellen kuratorischen Ansätzen? Und wer trägt Verantwortung?

Organisation: Johannes Ismaiel-Wendt und Fiona McGovern

in Zusammenarbeit mit Nora Brünger, Nadiah Riebensahm und Studierenden des Seminars „Ethiken des Kuratierens“ an der Universität Hildesheim

Vollständiges Programm des Symposiums: https://ethicsofcurating.com/programm/

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Dr. Michael Fuhr, ethnomusicologist and director oft he Center for World Music Hildesheim, gives a lecture on ethnomusicology and the display of sound in ethnographic museums together with his fellow colleague Dr. Matthias Lewy, ethnomusicologist and sound curator of Humboldt Forum Berlin. Their lecture „Beyond Hush and Decorum: Curating Sound in the Ethnographic Museum“ takes place on 1st February at 4.30 pm at Kulturcampus Domäne Marienburg in the context of the international symposium „Ethics of Curating“ (Jan 31st – Feb 2nd).

In the current discussions about curating, the ethical aspects are pervasive. They play a central role in the redefinition of the museum, proposed by the International Council of Museums, as well as in the curating of major exhibitions by non-Western collectives, and in the 2018 restitution report commissioned by the French State, written by Bénédicte Savoy and Felwine Saar. What would be an appropriate response to the increasingly louder demands on Germany to return unlawfully acquired museum pieces to their countries or cultures of origin? Where are the ethical boundaries of what can be shown by whom in exhibitions or made accessible in digital form to everyone? What is the relationship today between curatorial activism and curating in an „off space“ or in established, publicly funded cultural institutions? What role do aspects of concern and sustainability play in current curatorial approaches? And who bears responsibility?

This symposium wishes to address these questions under the heading „Ethics of Curating“ by bringing together critical positions from different perspectives, while looking for possible answers.

Organization: Johannes Ismaiel-Wendt and Fiona McGovern

in collaboration with Nora Brünger, Nadiah Riebensahm and students of the seminar „Ethics of Curating“ at the University of Hildesheim

Full programme: https://ethicsofcurating.com/programm/