Die Sammlung Wolfgang Laade

Music of Man Archive

Music Man of Archive

Das Music of Man Archive ist eine umfangreiche, in den Jahren 1950 bis ca. 1995 angelegte Privatsammlung. Kernstück des Archivs ist die ca. 45.000 Medien umfassende Tonträgersammlung. Hinzu kommen eine aus ca. 13.000 Bänden bestehende Bibliothek, eine Sammlung von ca. 1.000 Instrumenten sowie Videos und Ethnographica. Im Bestand befinden sich unter Anderem Streitlieder der Inuit neben Bach-Partiten, hinduistische Tempelgesänge neben Roland Kaiser und algerischer Rai neben sozialistischen Kollektivkompositionen.

Das Music of Man Archive wurde 2003 von der Stiftung Niedersachsen erworben und 2009 an das Center for World Music mit dem Auftrag, die Sammlung für die wissenschaftliche Öffentlichkeit zu erschließen, als Dauerleihgabe gestiftet. Über den Katalog des Gemeinsamen Bibliothekverbunds (GBV) können die bislang erschlossenen Bestände - 3.600 digitalisierte und 27.000 gescannte Schallplatten sowie über 12.000 Bücher der Sammlung - recherchiert werden. Audio-Digitalisate und Scans sind aus rechtlichen Gründen nur im Center for World Music abrufbar.

Seit August 2020 gibt es ein Repositorium (digitales Archiv) des Music of Man Archive, das vom Gemeinsamen Bibliotheksverbund in enger Kooperation mit der Bibliothek des CWM erstellt wurde.

 

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Der Sammler

Der Sammler

Wolfgang Laade (*1925-2013) war ein deutscher Musikethnologe und Sammler, der lange Jahre an der Universität Zürich lehrte. Sein Sammlungsziel war die möglichst umfassende Dokumentation musikalischer Ausdrucksformen weltweit in ihrer Einbettung in größere soziokulturelle Zusammenhänge. Dabei folgte er bewusst nicht der in der Musikwissenschaft gängigen Grenzziehung zwischen nicht-westlichen und westlichen Musikformen oder auch zwischen Volksmusik, Popularmusik und Kunstmusik. Vielmehr versuchte er, Musik als universales Phänomen in ihren kulturspezifischen Ausprägungen unabhängig von ihrer Herkunft oder ästhetischen Fragestellungen zu erfassen. Er erforschte bedrohte Musikkulturen indigener Bevölkerungsgruppen, so in Lappland, Ozeanien, Sri Lanka, Neuguinea, Taiwan und Simbabwe. Für sein Lebenswerk wurde ihm die internationale Auszeichnung in der Kulturanthropologie, der Sigillo d’Oro Pitrè – Salomone Marino, verliehen.

Datenblatt

Erwerbungsjahr

2003 von der Stiftung Niedersachsen erworben; 2009 als Dauerleihgabe an die Universität Hildesheim/Center for World Music in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover/Studienzentrum Weltmusik

Sammler:in/ Stifter:in

Sammler: Prof. Dr. Wolfgang Laade

Materialart und Anzahl

ca. 45.000 Schallpatten, ca. 1000 CDs, ca. 13.300 Printmedien, ca. 1.000 Instrumente aus der ganzen Welt, Videokassetten, Manuskripte wie z.B. Feldforschungsnotizen und Briefe

Stand der Erfassung

Im Online-Katalog des CWM sind alle Printmedien und CDs sowie mehr als zwei Drittel der LPs (ohne europäische Klassik) erfasst.

Stand der Digitalisierung

Die Cover der CDs und 28.000 LPs sind eingescannt, mehr als 5.000 LPs audiodigitalisiert. Zugriff auf Anfrage über das Digitalrepositorium möglich.

Standort der Sammlung

überw. im Center for World Music, teilw. im Studienzentrum Weltmusik in Hannover

Projektmittel

Für die Erschließung: MWK: PRO*Niedersachsen (2008-2011 und 2011-2014)