US-Generalkonsul Richard Yoneoka zu Gast an der Universität Hildesheim

Montag, 08. Mai 2017 um 10:18 Uhr

Der US-Generalkonsul Richard Yoneoka hat sich über die Forschung und Lehre am Zentrum für Bildungsintegration und am Center for World Music informiert. „Es gibt hier an der Universität Hildesheim eine hervorragende Sammlung von Musikinstrumenten und Wissenschaftler, die den kulturellen Reichtum und die Diversität der Welt erforschen und das Wissen teilen. Diese Arbeit ist sehr wichtig, denn sie zeigt, wie die Vielfalt unser Zusammenleben bereichert“, so der US-Generalkonsul.

Der US-Generalkonsul Richard Yoneoka hat sich Anfang Mai 2017 über die Forschung und Lehre am Zentrum für Bildungsintegration und am Center for World Music der Universität Hildesheim informiert.

Richard Yoneoka, der bereits seit 18 Jahren im diplomatischen Dienst tätig ist und auf vier Kontinenten gearbeitet hat, zeigte sich beeindruckt: „Es gibt hier an der Universität Hildesheim eine hervorragende Sammlung von Musikinstrumenten und Wissenschaftler, die den kulturellen Reichtum und die Diversität der Welt erforschen und das Wissen teilen. Diese Arbeit ist sehr wichtig, denn sie zeigt, wie die Vielfalt unser Zusammenleben bereichert.“ Yoneoka spricht aus Erfahrung: „Als Diplomat erlebe ich immer wieder neu, in welchem hohem Maße Kultur Menschen über sprachliche und geographische Grenzen hinweg verbindet.“

„Wissenschaftler, die den kulturellen Reichtum und die Diversität der Welt erforschen und das Wissen teilen“

Richard Yoneoka ist seit Juli 2016 US-Generalkonsul in Hamburg. Sein Amtsbezirk umfasst fünf Bundesländer: Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Etwa drei Stunden verbrachte der US-Generalkonsul an der Universität, sprach mit Universitätspräsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich. Bei Studierenden und Wissenschaftlerinnen, darunter Professorin Viola Georgi, Professorin für Diversity Education, und Elke Montanari, Professorin für Deutsch als Zweitsprache, erkundigte sich der Generalkonsul über die Bemühungen der Universität, angehende Lehrerinnen und Lehrer für den Schulalltag im Einwanderungsland vorzubereiten.

Viola Georgi gab Einblicke in aktuelle Studien. Ihre Forschungsergebnisse zeigen etwa, wie Vielfalt und Migration in deutschen Schulbüchern dargestellt werden. In einem neuen Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung plant Georgi Erinnerungspraktiken und Geschichtskulturen in der Migrationsgesellschaft zu untersuchen.

Die Sprachwissenschaftlerin Elke Montanari befasst sich mit Mehrsprachigkeit aus kognitiver Perspektive und untersucht, wie Kinder und Jugendliche ein mehrsprachiges mentales Lexikon aufbauen. „Diversität ist  in der Mitte der Universität Hildesheim platziert. Der Transfer von der Forschung in das Lehramtsstudium ist ganz besonders eng und schnell“, so Professorin Montanari. Etwa 2600 Lehrerinnen und Lehrer bildet die Universität derzeit für die Tätigkeit in Grund-, Haupt- und Realschulen aus – die Fächer reichen von Deutsch und Wirtschaft über Englisch und Sport bis Informatik und Kunst. Die internationale Ausrichtung des Lehramtsstudiums spiegelt sich auch in der Veranstaltungsreihe „Multilingualism and Diversity Lectures“ wider. Anfang Juni 2017 diskutieren in Hildesheim internationale Referenten, unter anderem aus den USA, über Mehrsprachigkeit im Unterricht.

„Das ist mit der Kraft der Musik möglich“

Im Gespräch mit dem Musikethnologen Michael Fuhr vom Center for World Music erfuhr der US-Generalkonsul, wie das Hildesheimer Forschungszentrum Spuren und Vermächtnisse der Musikgeschichte digitalisiert, Kulturerbe mit Partnern in Teheran (Iran), Kairo (Ägypten) und Maiduguri (Nigeria) erhält und Wissen zugänglich macht. „Musik kann jungen Menschen eine Stimme geben“, so Yoneoka. Er berichtete, wie er als Gesandter in Gambia mit der lokalen Musikszene kooperiert hat: „Künstlerinnen und Künstler in Gambia haben zum Beispiel Musikstücke zum Gedenken an Martin Luther King, Jr. produziert und ein Stück aus Sierra Leone in zwei gambische Lokalsprachen übersetzt, um Menschen aufzuklären, wie sie sich vor dem Ebolavirus schützen können. Das ist mit der Kraft der Musik möglich.“

Beide Hildesheimer Forschungseinrichtungen bilden den wissenschaftlichen Nachwuchs in zwei Graduiertenschulen aus. Dabei kooperieren die Musikethnologen mit Partneruniversitäten in Cape Coast (Ghana) und Maiduguri (Nigeria). Sie untersuchen, welche Rolle die Künste beim Wiederaufbau von Gemeinschaften in und nach Konflikten und Kriegen spielen.‎

Medienkontakt: Pressestelle der Universität Hildesheim (Isa Lange, 05121.883-90100, presse@uni-hildesheim.de)


US-Generalkonsul Richard Yoneoka (Mitte) mit Professorin Viola Georgi und Universitätspräsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich. Der US-Generalkonsul informierte sich über Forschung und Lehre am Zentrum für Bildungsintegration. Annette Lützel berichtete etwa vom Sprachlernprojekt, Professorin Elke Montanari gab Einblicke, wie Kinder einen mehrsprachigen Wortschatz aufbauen. Am Center for World Music zeigte der Musikethnologe Dr. Michael Fuhr dem US-Generalkonsul die Sammlungen, hier eine Ramkie aus Namibia. Ein Junge hat diese handgearbeitete Gitarre aus einem gelben Ölkanister gefertigt. Fotos: Isa Lange/Uni Hildesheim

US-Generalkonsul Richard Yoneoka (Mitte) mit Professorin Viola Georgi und Universitätspräsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich. Der US-Generalkonsul informierte sich über Forschung und Lehre am Zentrum für Bildungsintegration. Annette Lützel berichtete etwa vom Sprachlernprojekt, Professorin Elke Montanari gab Einblicke, wie Kinder einen mehrsprachigen Wortschatz aufbauen. Am Center for World Music zeigte der Musikethnologe Dr. Michael Fuhr dem US-Generalkonsul die Sammlungen, hier eine Ramkie aus Namibia. Ein Junge hat diese handgearbeitete Gitarre aus einem gelben Ölkanister gefertigt. Fotos: Isa Lange/Uni Hildesheim