Gerda Becker

Die freie Malerei blieb vorerst auf der Strecke.

Gerda Becker, 1910 – 2002, Besuch der Hamburger Lichtwark-Schule, Kunststudium an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg, 1939 Emigration in die USA mit ihrem Mann Dr. Karl With, arbeitete in Deutschland und in den USA als freischaffende Künstlerin.

Die Illustratorin und Malerin Gerda Becker lernte ihre ersten künstlerischen Schritte in der Hamburger Lichtwark-Schule. Anschließend absolvierte sie in Berlin-Charlottenburg ein Kunststudium und nahm eine Anstellung als Illustratorin beim Ullstein-Verlag an.

Im Jahr 1939 emigrierte Gerda mit ihrem jüdischen Mann Dr. Karl With nach New York. Der Start in der neuen Heimat war alles andere als leicht. Das Ehepaar lebte von seinen kargen Ersparnissen und zog nach Pasadena um. Da die Erwerbsmöglichkeiten ihres Mannes dennoch begrenzt blieben, musste Gerda für den Lebensunterhalt sorgen. Sie entwarf Lampenschirme aus getrockneten Blumen – finanziell war das nicht wirklich lohnenswert. Dabei blieb ihre freie Malerei vorerst auf der Strecke. Doch ein erster Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Bekannte ermöglichten eine erste Ausstellung ihrer Werke in Pasadena. Bereits am Eröffnungstag der Ausstellung war ein Großteil ihrer Gemälde verkauft. Von nun an ging es bergauf: Gerda etablierte sich als erfolgreiche Künstlerin.

 

Erste Künstlerin untertage

Eine besondere Beziehung bestand zu Bad Salzdetfurth.

Gerda Becker erhielt 1935 von dem damaligen Bergwerksdirektor Hellmut Zirkler eine Einladung, Zeichnungen von der Arbeit im Salzdetfurther Kalibergwerk anzufertigen, die später in einer Unfallverhütungsbroschüre erschienen. Aufgrund dieser Aufgabe war sie die erste untertage arbeitende Künstlerin des Salzdetfurther Bergwerks, vielleicht sogar Deutschlands.

Während ihres mehrmonatigen Aufenthaltes illustrierte Gerda auch Begebenheiten an unterschiedlichen Plätzen Salzdetfurths. Mehr als 50 dieser Zeichnungen werden heute im Bergbau- und Salzmuseum der Stadt aufbewahrt und gezeigt.