Edith Stein

„Und Stein war offenbar kein Ausnahmefall.“

Edith Stein, 1891 geboren, 1911 Abitur, 1911 – 1915 Studium in Breslau und Göttingen, 1918 Promotion, ab 1923 Lehrtätigkeit an verschiedenen katholischen Einrichtungen, 1933 Niederlegung der Lehrtätigkeit aufgrund ihrer jüdischen Herkunft, 1942 Ermordung im KZ Ausschwitz-Birkenau, 1998 Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II.

Edith Stein begann im Jahr 1911 ein Studium der Germanistik, Geschichte, Psychologie und Philosophie in Breslau. Sie wechselte später nach Göttingen und legte dort nach vier Jahren ihre Abschlussprüfungen erfolgreich ab.

Nach kurzer Tätigkeit in einem Seuchenlazarett und im Schuldienst kehrte sie an die Universität zurück. Sie erlangte in Freiburg i. Br. eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin und wurde 1918 mit Auszeichnung an der Philosophischen Fakultät promoviert. Eine Habilitation blieb ihr trotz zahlreicher Versuche und Schreiben an das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung verwehrt. Diese Qualifikation hätte die Möglichkeit für Stein eröffnet, ordentliche Professorin an einer deutschen Universität zu werden. Für einen solchen Schritt waren die Universitäten auch in der Weimarer Republik noch nicht bereit: Die Habilitation einer Frau sei nur in wenigen Ausnahmefällen möglich – so konnte es Stein einer Absage auf ein Habilitationsgesuch entnehmen. Und Stein war offenbar kein Ausnahmefall.