Bildungspläne – ein integrativer Zugang zu Dokumenten und Diskursen
Autorinnen und Autoren | Sarah Meyer |
Titel | Bildungspläne – ein integrativer Zugang zu Dokumenten und Diskursen |
Publikationsart | Beitrag zu Zeitung oder Zeitschrift |
Zeitung / Zeitschrift | Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung - Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre (FalKi) |
Band | Bd. 3 (2020), Heft 1 |
Jahr | 2020 |
Digitale Objekt-ID (DOI) | DOI: 10.18442/092 |
Webadresse (URL) | https://hildok.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/1055 |
Zusammenfassung |
Im Zentrum des Beitrags steht die Untersuchung, wie Bildungspläne für die Kindertagesbetreuung in Deutschland soziale Differenz thematisieren und mit pädagogischer Bedeutung ausstatten. Als eine diskursiv gerahmte Dokumentenanalyse richtet sie sich zwar an dem von Foucault geprägten Verständnis von Diskursen aus, worüber diese zu einer bestimmten Zeit ‚Wirklichkeit‘ in Form von Wissen über einen bestimmten Gegenstand formen und so gesellschaftliche Ordnungen strukturieren. Entgegen einer Diskursanalyse vollzieht sie dabei aber keine Kontextanalyse, die eine große Aufmerksamkeit auf die Verflechtungen und Beziehungen unterschiedlicher Diskursbeiträge zueinander fokussieren würde, sondern arbeitet analytisch dicht am Dokumentenmaterial, an den Bildungsplänen. Methodischer Zugang zu den Bildungsplandokumenten ist dabei das integrative Basisverfahren zur hermeneutischen Analyse von Texten und die Analyse von Argumentationen. Exemplarisch an zwei Ausschnitten aus den Bildungsplänen Nordrhein-Westfalens und Baden-Württembergs rekonstruiert sie die spezifischen Aussagesysteme und die Eigensinnigkeit der Dokumente in Hinblick auf die Thematisierungen sozialer Differenz und ihrer zugeschriebenen pädagogischen Bedeutung. Mit Hilfe dieses Analyseansatzes zeigt der Beitrag auf, wie die Praktiken des sprachlich produzierten Sinnzusammenhangs in Hinblick auf konkrete Begründungen und damit verbundene Vorannahmen in den Dokumenten genauer in den Blick genommen werden können. Da diese bildungspolitischen Dokumente immer vor dem Hintergrund ihres Entstehungszusammenhangs und hinsichtlich ihrer diesbezüglichen Eigensinnigkeit zu interpretieren sind, zeigt der Beitrag zudem abschließend, wie die Analyseergebnisse interpretativ an die diskursive Rahmung der Dokumente angeschlossen werden können. |