Sexualisierte Gewalt an Säuglingen und Kleinkindern im Kontext Früher Hilfen. Eine Expertise zu den Gründen für die geringe Beachtung von sexualisierter Gewalt im Praxisfeld Frühe Hilfen
Autorinnen und Autoren | Anne-Kathrin Grebenstein |
Titel | Sexualisierte Gewalt an Säuglingen und Kleinkindern im Kontext Früher Hilfen. Eine Expertise zu den Gründen für die geringe Beachtung von sexualisierter Gewalt im Praxisfeld Frühe Hilfen |
Publikationsart | Buch / Monographie / Herausgeberschaft |
Herausgebende Einrichtung / Verlag | Universitätsverlag Hildesheim |
Jahr | 2017 |
Seiten | 95, 203 |
Digitale Objekt-ID (DOI) | DOI: 10.18442/701 |
Webadresse (URL) | https://hildok.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/701 |
Bemerkung | Hildesheim, Univ., Diss. 2016 |
Zusammenfassung |
Es steht außer Frage, dass Frühe Hilfen einen entscheidenden präventiven Beitrag zum gesunden Aufwachsen und einer gelingenden Entwicklung von Kindern von Geburt an leisten. Jedoch erstaunt es, dass im Kontext Früher Hilfen sexualisierte Gewalt als mögliches Risiko für Säuglinge und Kleinkinder so gut wie keine Beachtung findet. Aufgrund dieser Beobachtung beschäftigt sich dieses Forschungsprojekt mit der Frage nach den Gründen für eine mangelnde Repräsentation der Thematik «sexualisierte Gewalt an Säuglingen und Kleinkindern». Die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung zeigt, dass bisher kaum nennenswerte Befunde zu dem Phä-nomen existieren. Forschungsergebnisse zu Untersuchungen von Kumulationen verweisen jedoch auf deutliche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Gewaltformen (Pfeiffer/Wetzels 1997; Zimmermann 2010), die auf die Vorkommenswahrscheinlichkeit von sexualisierter Gewalt auch bei unter Dreijährigen hindeuten. Diese Annahme unterstreichen unter anderem auch Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) und Befunde rechtsmedizinischer Institute (Institut für Rechtsmedizin Marsberg 2008; Todt/ Maciuga/ Debertin: Rechtsmedizinisches Institut der Medizinischen Hochschule Hannover). Die Methode des Expert_inneninterviews und die Methode des Problemzentrierten Interviews (PZI) wurden kombiniert, um ein spezielles Forschungsdesign zu entwickeln. In die Untersuchung wurden Fachkräfte aus unterschiedlichen Professionen mit einbezogen, die im Praxisfeld tätig sind. Dabei richtete sich der Fokus auf die Gründe für die Unterrepräsentation der Thematik im Kontext Früher Hilfen. Weitere Fragen bezogen sich auf
Die Untersuchungsbefunde zeigen die Komplexität der Thematik auf und machen zugleich auf grundlegende Entwicklungsbedarfe aufmerksam, um die Thematik zukünftig stärker mit einzubeziehen. Schlussendlich werden zentrale Handlungsempfehlungen für das Praxisfeld Frühe Hilfen vorgestellt. |