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Mediendidaktik
Die Mediendidaktik der SdLL bietet Beratung und Workshops zu didaktischer Konzeption und Einsatz digitaler Medien an der Hochschule. Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich Unterstützung oder Austausch in einem der folgenden Bereiche wünschen:
- Mediendidaktische Konzeption und Umsetzung neuer Lehr-Lernformate
- Produktion von digitaler Lehr-Lernmedien
- Workshops, Fort- und Weiterbildungen zu Themen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien (synchron vor Ort bzw. online, asynchrone Online-Formate)
- Stellen von Projektanträgen zu digitalem Lehren und Lernen (in Kooperation mit dem Segment "Projekte" der SdLL)
- Ausbau der universitätsinternen Netzwerke zur Weiterentwicklung universitären Lehrens und Lernens mit digitalen Medien
Die Vision - Wo wollen wir hin?
Die SdLL setzt sich dafür ein, dass die folgenden Aussagen schon bald für die Universität Hildesheim als Ort der wissenschaftlichen, beruflichen und künstlerischen Kompetenzentwicklung zutreffen:
- Digitale Medien und Tools sind selbstverständlicher Bestandteil unterschiedlicher Lehr-Lernszenarien an der UHi.
- Alle Lehrenden und Studierenden der UHi sind kompetent im Einsatz digitaler Lehr-Lernmedien.
- Lehrende erhalten bei Themen zu digitalem Lehren und Lernen zuverlässige und wissenschaftlich fundierte Unterstützung durch die SdLL.
- Die konstruktiv-kritische, empirisch-evidenzbasierte Reflexion und Weiterentwicklung digitaler Lehr-Lernszenarien ist ständiger Bestandteil des Lehralltags an der UHi.
Wir freuen uns, diese Vision mit Ihnen gemeinsam umsetzen zu können!
Die wissenschaftliche Basis - Wo stehen wir?
Im Alltagsdiskurs wird die digitale Lehre gelegentlich als ‚Gegenteil‘ zur Präsenzlehre wahrgenommen. Die akademische Diskussion rund um das Konzept der Präsenz ist hingegen weitaus komplexer und differenzierter, denn physisch-räumliche Kopräsenz ist seit langem nicht mehr die einzige Möglichkeit für Menschen, sich kommunikativ gegenseitig ‚präsent zu sein‘. Das Empfinden sozialer Präsenz mit anderen Menschen (hier konkret: zwischen Lehrenden und Lernenden) funktioniert grundsätzlich raum- und medienunabhängig. Es beinhaltet vor allem die Wahrnehmung der Kommunikation als ‚normal‘ und unkompliziert und basiert auf Faktoren wie Zuverlässigkeit, Unmittelbarkeit und klaren beiderseitigen Vorstellungen über zeitliche Rahmen und Abfolgemuster zwischen den Kommunizierenden. Dozierende werden als ‚für Studierende präsent‘ wahrgenommen, wenn sie zuverlässige kommunikative Kanäle für den Austausch, das Lernmentoring und Feedback geöffnet halten. Intersoziale Charakteristika wie kommunikative Offenheit, Wertschätzung und Selbstwirksamkeitsempfinden (siehe unten) sind ebenso wichtig wie die Fragen nach der Technologie bzw. der geographische Nähe oder Distanz.
Die SdLL definiert vor diesem Hintergrund die folgenden Eckpfeiler für das Zusammenspiel aus Präsenz und Digitalität.
Die Universität Hildesheim ist eine Präsenzuniversität. Dies bedeutet, dass
- sie das physische Zusammentreffen der Statusgruppen auf dem Campus und in den Vorlesungs- und Seminarräumen als Normalfall definiert, um gemeinsam, diskursiv und sozial zu Lernen, zu Forschen und an Wissenschaft teilzuhaben. Klassische analoge Lehrveranstaltungen werden dabei bestmöglich durch digitale Tools unterstützt und augmentiert.
- sie in jenen Fällen, in denen telekommunikative bzw. telekopräsente Lehr-Lernformate sinnvoll sind, die UHi die Lehrenden und Lernenden einander bestmöglich sozial präsent macht. Dies gilt für synchrone und asynchrone digitale Lehr-Lernformate und umfasst somit mündliche und schriftliche Kommunikationsmodi.
- sie Lehrende dazu befähigt, selbst kompetent, differenziert und evidenzbasiert zu entscheiden, welche Kombinationen möglicher Präsenzformaten – analoge und digitale, also z.B. auch hybride und blended Formate – in welchen fachspezifischen Lernszenarien am sinnvollsten sind. Die SdLL schult und unterstützt diese Entscheidungskompetenzen.
Lernendenzentrierung – was haben die Studierenden davon?
Gute Didaktik orientiert sich nicht nur an den Kompetenzentwicklungszielen des Curriculums, sondern auch und vor allem an den Bedürfnissen der Lernenden. Im Idealfall werden die Studierenden in die Lage versetzt, die digitalen Angebote und Inhalte der Universität Hildesheim an ihr Lernverhalten und ihre Nutzungsgewohnheiten anzupassen. Der reflektierte Umgang mit digitalen Medien und somit die Souveränität und Selbstbestimmtheit in digitalen Räumen sind somit sekundäre Lerneffekte, die von der SdLL in Zusammenarbeit mit den Lehrenden gefördert werden.
Selbststeuerung
‚Selbstgesteuertes Lernen‘ ist ein zentrales Schlagwort aktueller Didaktiken, gleichzeitig jedoch nicht unkontrovers. In der digitalen Mediendidaktik (der UHi) kann sich Selbststeuerung beziehen auf Lernziele und -inhalte, Lernmethoden und -medien, Lernorganisation oder auf die Evaluation des Lernfortschritts.
Das mediendidaktische Konzept der SdLL fördert die studentische Selbststeuerung dosiert und in didaktisch begründeten Umfängen und Kontexten, ohne eine ‚radikalindividualistische‘ Selbststeuerung mit – im Extremfall – ausschließlich digitalen Inhalten als Fernziel auszugeben. Stattdessen stärkt und betont sie die fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kompetenzen der Lehrenden, sowohl als (klassisch) Dozierende als auch als (modernere) Lernbegleiter*innen ihrer Studierenden.
Selbstwirksamkeit und Lernmotivation
Das Erleben von Selbstwirksamkeit trägt wesentlich zum Lernerfolg bei, ebenso ist ihre Erfahrung notwendig zur Entwicklung von Fähigkeiten der (Lern-)Selbststeuerung. Das Lernen in und mit digitalen Medien birgt nachweislich die Gefahr, dass Lernende den eigenen Kompetenzzuwachs in der konkreten Lernumgebung nicht ausreichend wahrnehmen, und dass ihr (Lern-)Handeln für sie scheinbar keine ‚Effekte‘ hat. Dies kann demotivierend und entwicklungshemmend wirken. Die konzeptuelle Arbeit der SdLL nimmt die Herausforderung einer potentiellen ‚Selbstwirksamkeitskrise‘ in digitalen Studienkontexten wahr, und entwickelt Hilfestellungen und Feedbackmechanismen für Lehrende, die dieser Herausforderung entgegentreten.
Auch wenn bei Studierenden an der UHi im Idealfall die Freude an der eigenen Weiterentwicklung (also: intrinsische Motivation) stark ausgeprägt sein sollte, so ist das Studium mit dem Ziel eines formalen universitären Abschlusses grundsätzlich auch extrinsisch motiviert. Insofern sind in der Universität intrinsische und extrinsische Motivation nicht als sich gegenseitig ausschließendes Gegensatzpaar zu definieren. Die SdLL fördert fachdidaktisch sinnvolle Verknüpfungen und Hybridisierungen zwischen selbstbestimmten und (i.d.R. durch die Lehrenden) kontrollierten Arten der Motivation.
Die Praxis – was bieten wir Lehrenden an?
Die SdLL startet ihr praktisches Angebot für die Mediendidaktik zu den drei folgenden Themenfeldern. Zur Beratung und technischen Umsetzung wird bei Bedarf das Segment „IT und Webservices“ hinzugezogen.

Mehr als nur PDF-Ablage: das Learnweb in vollem Umfang nutzen
Mit dem Moodle-basierten Learnweb steht den Lehrenden der Universität Hildesheim ein etabliertes Lernmanagementsystem zur Verfügung, dessen vielseitige Möglichkeiten aber längst nicht von allen Dozierenden und Studierenden vollumfänglich genutzt werden.
Möchten Sie die Potenziale digitaler Live-Interaktionen in/mit dem Learnweb in Ihrer Lehrveranstaltung vertieft nutzen? Wollen Sie Leseprozesse Ihrer Studierenden weniger ‚einsam‘ gestalten und die Social-Reading-Methode für Ihre Texterarbeitungsphasen ausprobieren? Ist das Erstellen von H5P-Elementen, die direkt über das Learnweb eingebunden werden können, eine sinnvolle Option für Ihre Inhalte?
Wenden Sie sich an sdll(at)uni-hildesheim.de und wir vermitteln eine peer-to-peer-Beratung.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 werden an dieser Stelle zudem ein- und weiterführende Materialen zur Verfügung gestellt.
Large Language Models / KI als Schreibpartner
Wie alle anderen Bildungsinstitutionen müssen auch die Universität Hildesheim und ihre Lehrenden proaktiv mit dem Einsatz von LLMs und textgenerierender KI umgehen, um für Lehrende und Lernende förderliche didaktische Szenarien zu entwickeln. Dies betrifft zweierlei Teilgebiete:
- die Nutzung durch Lehrende fördern
- die Nutzung durch Studierende steuern
Wie können wir die Text- und Promptingkompetenzen der Dozierenden der UHi gezielt fördern? Ist ChatGPT für unsere Studierenden ein Ghostwriter, ein SchreibPartner, oder ein Tutor beim Erstellen von Hausarbeiten? Wie hegen wie die Möglichkeiten der KI Textgenese didaktisch sinnvoll ein, ohne ‚Verbote‘ auszusprechen?
Die SdLL vermittelt via sdll(at)uni-hildesheim.de kompetente Peers und Expert*innen. Sie arbeitet zudem eng zusammen mit dem Projekt KI in Studium und Lehre an der UHi.
Hybride Lernarrangements fördern: Best Practices bei Flipped Classrooms und Blended Learning
Erscheint es Ihnen sinnvoll, Teile von Vorlesungen, sich jährlich wiederholende Impulsvorträge oder Ähnliches zu digitalisieren, um mehr Zeit für interaktive, diskursive Lehr-Lernphasen zu gewinnen? Eventuell benötigen Sie nur ein wenig Anleitung, ein ‚How to‘, oder ein paar ‚Dos & Don’ts‘, um mit Screencast-generierenden Tools oder H5P solche Inhalte zu erstellen? Kennen Sie schon die Selbstlernplattform ‚SELF Le@rning‘ und das Konzept der ‚Nano-Module‘, die Lerninhalte in individualisierten und flexiblen Lernpfaden, bestehend aus kleinen Lerneinheiten, strukturieren?
Die Universität Hildesheim verfügt mittlerweile über durch umfangreiche Erfahrungswerte und Knowhow bezüglich hybrider Lernarrangements. Die SdLL vermittelt auf Anfrage (sdll(at)uni-hildesheim.de) gerne die Kompetenzen und – je nach Fachbereich oder Disziplin – die passenden Expert*innen zu hybriden Lernarrangements.
Ergänzend dazu berät die Mediendidaktik der SdLL auch bei der Auswahl und Anpassung bestehender Open Educational Resources (OER) zum Einsatz in hybriden Lernarrangements und darüber hinaus. Ebenso berät und begleitet sie die Lehrenden bei der Erstellung eigener OER. Dabei brigt sie nicht nur ihre Expertise zu didaktischer Umsetzung und Auswahl geeigneter Autorentools und Bereitstellungsplattformen ein, sondern bietet auch Beratung zu rechtlichen Aspekten von OER, wie die Wahl geeigneter Lizenzen und die Formulierung rechtssicherer Lizenzhinweise.
Im Laufe des Jahres 2025 werden an dieser Stelle zudem ein- und weiterführende Materialien verlinkt, die den Einstieg in Flipped- und Blended-Formate erleichtern werden.
Weitere Angebote folgen, wenn die Bedarfsabfrage bei den Fachbereichen der Universität Hildesheim abgeschlossen sein wird und sich weitere Bedarfe abzeichnen.