„Es spielt keine Rolle, in welchem Semester man ist“

Wednesday, 16. July 2014 um 11:13 Uhr

Manche fangen gar nicht an, sich hochschulpolitisch zu engagieren. Eine vertane Chance, denn wer sich längerfristig im Hochschulalltag einbringt, erhält Einblicke hinter die Kulissen und kann etwas bewirken, meint Max Engelking vom Studierendenparlament. Er studiert Geographie und Mathematik und ist studentischer Vertreter in mehreren Uni-Gremien. Isa Lange sprach mit dem Lehramtsstudenten der Universität Hildesheim.

AStA – hinter dem Kürzel steckt der Allgemeine Studierendenausschuss, der studentische Anliegen vertritt. Sie suchen derzeit Studentinnen und Studenten für die Posten, was kann man machen?

Unser AStA an der Uni Hildesheim hat neun Referate und sechs Projektstellen. Aktuell sind noch die Referate für „Hochschulpolitik Außen“, „Soziales“ und „PR“ und die Projektstellen für „Campusradio“, „Semesterticket“, „Sozialberatung“, „IT Hardware“ und „IT Software“ unbesetzt. Wir suchen Bewerberinnen und Bewerber. Sollten die Stellen auch nach der Wahl am 28. Juli vakant bleiben, gibt es keine Vernetzung mit anderen Unis, kein Campusradio, kein Semesterticket und keine Sozialberatung.

Wie kann man sich einbringen, worum geht es in den einzelnen Feldern?

Im Referat für „Hochschulpolitik Außen" geht es hauptsächlich um die Vernetzung mit studentischen Gremien an anderen Universitäten. Bewerber sollten Reisebereitschaft und Abenteuerlust mitbringen, da auch Teilnahmen an Konferenzen außerhalb von Hildesheim anstehen. Ebenso soll eine aktive Unterstützung der Landes-Asten-Konferenz stattfinden. Natürlich steht man bei dieser Stelle nicht alleine da, da eine enge Kooperation mit den Referaten „Hochschulpolitik Innen“ und „Studienstruktur“ vorgesehen ist. Im Referat „Soziales“ kümmert man sich um die Bekämpfung der Ursachen sozialer Missstände und Diskriminierungen an der Universität Hildesheim, arbeitet mit der Projektstelle „Sozialberatung“ zusammen und vernetzt sich mit Beratungsstellen und anderen sozialen Organisationen. Im PR-Referat steht die Öffentlichkeitsarbeit des AStAs an. Bei dieser Stelle kann es von Vorteil sein, wenn man sich im Bereich Medien und Öffentlichkeitsarbeit auskennt, da man Pressemitteilungen und Stellungnahmen schreibt. Vorkenntnisse im Bereich Grafikprogramme sind hilfreich, dies ist aber kein Muss. Man gibt und führt Interviews und schreibt den AStA-Rundbrief. Dafür sind politisches Gespür, soziale Kompetenzen und zeitliche Flexibilität erforderlich.

Dann gibt es noch die Projektstellen. Wer beim „Campusradio“ mitwirkt, ist für die Redaktion und Moderation des Campusradios verantwortlich. Wer sich auf die Projektstelle „Semesterticket“ bewirbt, verhandelt später mit den Verkehrsbetrieben und bereitet Abstimmungen zum Semesterticket vor. Und natürlich gibt es immer mal E-Mail-Fragen von Studierenden, die man beantwortet. Bei den Projektstellen „IT Software“ und „IT Hardware“ dreht sich alles um Servicestellen für die verfasste Studierendenschaft. Zu den Aufgabenbereichen gehört die Wartung der Software bzw. der Hardware der AStA-Rechner und die technische Betreuung der Homepage, man sollte technisches Interesse und Können mitbringen.

Neben dem Referat Soziales hat der AStA eine Projektstelle „Sozialberatung“, es gibt also studentische Ansprechpartner für Studierende, die etwa Diskriminierung erfahren oder Probleme mit dem BAföG haben.

Ja, die Projektstelle „Sozialberatung“ umfasst die Beratung bei sozialen Missständen und Diskriminierungen sowie BAföG-Problemen. Wer diesen Posten übernimmt, sollte möglichst eine regelmäßige Sprechstunde anbieten. Für diese Projektstelle ist es wichtig, dass man ein „dickes Fell“ hat, da man sich mit Ämtern und, teilweise, schwierigen Problemen auseinander setzten muss.

Suchen Sie vor allem Studierende aus höheren Semestern oder wie können sich etwa Studierende im ersten und zweiten Studienjahr einbringen?

Es spielt keine Rolle, in welchem Semester man ist. Wichtig ist nur, dass man sich engagieren und Verantwortung übernehmen möchte. Es ist meine ich von Vorteil, wenn sich auch Studierende aus niedrigeren Semestern bewerben, da diese oftmals eher auf Probleme aufmerksam werden als Studierende, die schon länger an der Uni sind.

Was lernt man durch die Arbeit, warum sollte man sich engagieren und mitwirken?

In erster Linie bringt die Arbeit bei dem AStA einen selbst weiter. Man lernt neue Mitmenschen kennen und schaut hinter die Kulissen an der Universität. Außerdem bekommt man einen tieferen Einblick in sein spezielles Arbeitsgebiet, was für zukünftige Tätigkeiten von Vorteil ist. Man erweitert seine Kompetenzen zum Beispiel im Bereich Teamwork. Durch das Engagement kann man den Hochschulalltag mitgestalten und auch verbessern. Klar, eine Mitarbeit im AStA macht sich gut im Lebenslauf, da Firmen und andere Arbeitgeber sehen, dass man sich gesellschaftlich engagiert. Natürlich wirkt sich das Engagement auch auf den Geldbeutel aus – für die Ausübung eines Referates sollten Studierende etwa 19 Stunden Zeit in der Woche mitbringen, als Aufwandsentschädigung erhält man dafür 250 Euro im Monat. Für eine Projektstelle braucht man etwa 10 Stunden in der Woche Zeit und wird mit 125 Euro pro Monat entschädigt. Der „alte“ AStA – und auch hoffentlich der neue AStA – haben sich etwa die Internetverbindung an der Uni vorgenommen. Zuletzt gab es den Aufruf, via SMS oder Liste Probleme mit dem W-Lan zu melden. Man kann ganz konkret etwas tun und gemeinsam handeln.

Vielen Dank für das Gespräch!

Studierende gesucht

Studierende der Universität Hildesheim können sich bewerben, um im AStA mitzuwirken. Dafür reicht man ein kurzes Motivationsschreiben für das jeweilige Referat oder die Projektstelle und persönliche Eckdaten bis zum 21. Juli 2014 ein (via E-Mail an: vorsitz[at]stupa-hildesheim.de). Mehrfachbewerbungen sind möglich.


Max Engelking vom Studierendenparlament ermutigt Studierende, auch aus den ersten Semestern, sich um eine Referats- oder Projektstelle beim AStA zu bewerben. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim

Max Engelking vom Studierendenparlament ermutigt Studierende, auch aus den ersten Semestern, sich um eine Referats- oder Projektstelle beim AStA zu bewerben. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim